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Lohr
Weltweite Krisen: Bosch Rexroth in Lohr bleibt trotz Rekordumsatz für 2023 nur "verhalten optimistisch"
Die Geschäfte der Bosch Rexroth AG liefen im vergangenen Jahr gut. Dennoch gibt es etwas, was die Stimmung in dem Lohrer Unternehmen trübt.
Die Gießerei gilt als ein Herzstück von Bosch Rexroth in Lohr. Das Unternehmen hat 2022 weltweit einen Rekordumsatz gemacht. 
Foto: Bosch Rexroth (Archivbild) | Die Gießerei gilt als ein Herzstück von Bosch Rexroth in Lohr. Das Unternehmen hat 2022 weltweit einen Rekordumsatz gemacht. 
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 15.07.2024 11:39 Uhr

Einer der größten Arbeitgeber in der Region hat 2022 den weltweiten Krisen getrotzt: Die Bosch Rexroth AG mit Sitz in Lohr (Lkr. Main-Spessart) meldete am Dienstag einen Rekordumsatz von 7 Milliarden Euro und damit 14 Prozent mehr als im Jahr davor. Das sei Rekord.

Über den Gewinn machte das zum schwäbischen Bosch-Konzern gehörende Unternehmen keine Angaben. Doch das gute Geschäftsjahr sei auch am Auftragseingang abzulesen: Er ging im Jahresvergleich zwar um 2,1 Prozent zurück, habe aber mit 7,3 Milliarden Euro den bisher zweithöchsten Wert erreicht.

Bosch Rexroth ist unter anderem auf Hydraulik und Antriebstechnik in Maschinen spezialisiert. Weltweit arbeiten 32.000 Menschen für das Industrieunternehmen, davon 5400 in Lohr, 1300 in Schweinfurt, 400 in Augsfeld bei Haßfurt und 350 in Volkach (Lkr. Kitzingen). Nach ZF in Schweinfurt ist Bosch Rexroth damit der zweitgrößte kommerzielle Arbeitgeber in Mainfranken.

Wie es in der Mitteilung am Dienstag weiter heißt, machte das Unternehmen 2022 in Deutschland und Amerika jeweils 1,4 Milliarden Euro Umsatz. In Asien/Afrika/Australien lagen die Erlöse bei 1,8 Milliarden und in Europa (ohne Deutschland) bei 2,4 Milliarden Euro. Die Zuwächse gegenüber 2021 liegen demnach zwischen 11 Prozent in Deutschland und 35 Prozent in Amerika.

Warum China Bosch Rexroth Sorgen macht

Wegen des Ukraine-Kriegs hat Bosch Rexroth nach eigenen Angaben die Geschäfte in Russland komplett eingestellt. Vor allem wegen der Corona-Pandemie habe China als einer der wichtigsten Märkte für Bosch Rexroth an Bedeutung verloren. Der Umsatz ging dort um 9 Prozent zurück.

"Für 2023 sind wir verhalten optimistisch", wird Finanzchef Holger von Hebel in der Mitteilung zitiert. Die weltweiten Krisen seien nach wie vor herausfordernd – vor allem der Ukraine-Krieg und die "Unwägbarkeiten im internationalen Handelsumfeld". Um dafür gewappnet zu sein, werde Bosch Rexroth "die Digitalisierung in allen Teilen des Unternehmens" vorantreiben.

Gießerei in Lohr profitiert

Nicht zu kurz kommen soll dabei die Zentrale in Lohr. Bosch Rexroth hatte 2021 angekündigt, in den Folgejahren dort 100 Millionen Euro in Ausbau und Modernisierung investieren zu wollen. Mit einem Anteil von 40 Millionen Euro soll vor allem die traditionsreiche Gießerei davon profitieren.

Das wurde zuletzt am 10. März deutlich, als in Lohr nach zehnmonatiger Bauzeit ein neues Kühlhaus der Gießerei in Betrieb genommen wurde. Das Unternehmen will damit nach eigenen Angaben pro Jahr 2000 Tonnen CO2-Ausstoß vermeiden und die Fertigung von Gussteilen beschleunigen.

 
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