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Marktheidenfeld
Böller auf Marktheidenfelder Polizisten geworfen: Ein Erwachsener und vier Jugendliche sind nun angeklagt
In der Silvesternacht sollen die Angeklagten einen Notruf vorgetäuscht haben, um dann auf die Einsatzkräfte loszugehen. Nun wird ihnen unter anderem Landfriedensbruch vorgeworfen.
Weil sie Böller auf Polizisten geworfen haben sollen, erhebt die Staatsanwaltschaft Würzburg nun Anklage gegen fünf Personen. 
Foto: Tobias Kleinschmidt/dpa (Symbolbild) | Weil sie Böller auf Polizisten geworfen haben sollen, erhebt die Staatsanwaltschaft Würzburg nun Anklage gegen fünf Personen. 
Carolin Schulte
 |  aktualisiert: 03.11.2024 02:31 Uhr

Nach Böllerwürfen auf Polizisten in Marktheidenfeld (Lkr. Main-Spessart) an Silvester hat die Staatsanwaltschaft Würzburg nun vier Jugendliche und einen erwachsenen Mann angeklagt. Allen Verdächtigen wird Landfriedensbruch vorgeworfen. Im Fall einer 15-Jährigen geht es zudem um Missbrauch von Notrufen. Bei einem angeklagten 52-Jährigen kommt zum Vorwurf Landfriedensbruch noch Beleidigung hinzu. Das Jugendschöffengericht muss über die Zulassung der Anklagen entscheiden.

Die Jugendlichen sollen sich rund um den Jahreswechsel 2023/2024 in Marktheidenfeld mit dem 52-Jährigen solidarisiert haben, der wegen öffentlichen Urinierens von der Polizei kontrolliert worden war. In früheren Pressemitteilungen hatte die Polizei erklärt, Anlass für die Ausschreitungen sei gewesen, dass die Polizei einen 19-Jährigen festnehmen wollte, gegen den ein Haftbefehl unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung vorlag. Wie die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage dieser Redaktion erklärte, ist dieser Vorfall nun jedoch nicht Teil der Anklageschrift.

Die Verdächtigen sollen Polizisten unter dem Vorwand eines Notfalls in die Bronnbacher Straße gelockt und dann angegriffen und Streifenwagen gezielt mit Feuerwerkskörpern beschossen haben. Zudem sollen sie Pyrotechnik in den Hof des Dienstgebäudes der Polizei in der Würzburger Straße in Marktheidenfeld geworfen haben. Zwei Polizisten wurden leicht verletzt, als sie einen Verdächtigen in Gewahrsam nahmen.

Weitere Verfahren wurden eingestellt

Die Polizei hatte nach den Ereignissen zunächst gegen zwölf Verdächtige ermittelt. Drei Verfahren wurden eingestellt, weil die Beschuldigten zur Tatzeit Kinder waren und damit strafunmündig.

Zudem wurden die Verfahren gegen zwei Jugendliche eingestellt. In einem Fall, weil die Tat dem jungen Mann nicht nachzuweisen war, wie die Staatsanwaltschaft erklärte. In dem anderen Fall, weil gegen den Jugendlichen wegen möglicher anderer schwerwiegender Delikte ermittelt werde. Zwei weitere Ermittlungsverfahren – gegen eine Jugendliche und einen Jugendlichen – seien bisher nicht abgeschlossen.

Die Polizei hatte noch am Neujahrstag die Ermittlungskomission "Lohgraben" unter Federführung der Kriminalpolizei Würzburg eingerichtet. Mitte Januar fand daraufhin eine Durchsuchungsaktion in fünf Wohnungen im ganzen Landkreis Main-Spessart statt. Dabei wurden neben Beweisen für die Tat auch verbotene Gegenstände wie Schlagstöcke und Schreckschusswaffen gefunden.

Mit Informationen von dpa.

 
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