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Roden
Baustellen in Billingshausen und Hafenlohr: Mehr Verkehr auf der Fränkischen Platte, aber ein temporäres Tempolimit wird es nicht geben
Aufgrund der Baustellen wird der Verkehr momentan über Duttenbrunn, Roden und Urspringen umgeleitet. Anwohner beklagen erhöhtes Verkehrsaufkommen.
Laut Anwohnern und Anwohnerinnen hat die Lärmbelastung vor allem durch das Zusammenspiel von erhöhtem Verkehrsaufkommen durch die Umleitungen und den desolaten Straßenzuständen zugenommen.
Foto: Jule Ruppert | Laut Anwohnern und Anwohnerinnen hat die Lärmbelastung vor allem durch das Zusammenspiel von erhöhtem Verkehrsaufkommen durch die Umleitungen und den desolaten Straßenzuständen zugenommen.
Jule Ruppert
 |  aktualisiert: 03.06.2023 02:27 Uhr

Für etwa drei Wochen ist die Ortsdurchfahrt in Billingshausen seit Dienstag, den 23. Mai, für den kompletten Verkehr gesperrt. Zusätzlich soll die Ortsdurchfahrt in Hafenlohr demnächst in mehreren Abschnitten gesperrt werden. Umgeleitet wird der Verkehr in beiden Fällen über die Fränkische Platte. Aufgrund dieser Tatsache klagen laut Rodens Bürgermeister Johannes Albert Anwohner und Anwohnerinnen über ein erhöhtes Verkehrsaufkommen und eine höhere Lärmbelastung. Auf Nachfrage der Redaktion bestätigt der Bürgermeister, dass durch die Vollsperrung in Billingshausen ein deutlich gesteigertes Verkehrsaufkommen in Roden spürbar sei. Erst vor kurzem ereignete sich auf der Staatsstraße 2439 zwischen Roden und Urspringen ein tödlicher Unfall.

Ein Anwohner aus Roden beklagt gegenüber der Redaktion: Zusätzlich zu den Straßenschäden und dem erhöhten Verkehrsaufkommen würden sich außerdem viele Verkehrsteilnehmer nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeiten halten. Die Polizei habe zwar bereits Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt, allerdings sei dies nur tagsüber erfolgt und nicht etwa nachts oder früh morgens. "Man sollte solche Messungen durchführen, wenn zum Beispiel die Leute nach Marktheidenfeld zum Schichtbeginn fahren oder von der Schicht heimkommen – das wäre aussagekräftig", kritisiert der Anwohner. "Dazu kommt noch, dass die Straßen in schlechtem Zustand sind. Wenn dann der Schwerlastverkehr, landwirtschaftliche Fahrzeuge oder Pkws noch zu schnell fahren, ist das extrem laut", berichtet er.

Keine Rechtsgrundlage für erneute temporäre Geschwindigkeitsbegrenzung 

Wegen der Baustelle in Birkenfeld und dem dadurch erhöhten Verkehrsaufkommen hat das Landratsamt 2020 in Roden, Urspringen und Duttenbrunn eine Geschwindigkeitsreduzierung in den Ortsdurchfahrten auf 30 Stundenkilometer erlassen. Noch vor Beendigung der Baustelle in Birkenfeld wurde die Anordnung jedoch von der Regierung von Unterfranken wieder zurückgenommen: Sie entspreche nicht den Regeln der Verkehrsordnung.

Eine temporäre Geschwindigkeitsbegrenzung wird es für die Dauer der Baustellen in diesem Sommer in Billingshausen und Hafenlohr aus dem selben Grund wie damals nicht geben, erklärt das Landratsamt Main-Spessart auf Anfrage der Redaktion. Angesichts der Sicherheit des Straßenverkehrs gebe es keine objektiven Kenntnisse, dass die Gefahrenlage das allgemeine Risiko erheblich übersteigen würde, heißt es weiter. Man habe sich über das aktuelle Unfallgeschehen innerhalb der Ortsdurchfahrten Roden, Urspringen und Duttenbrunn bei der Polizei informiert und alle Orte seien bezüglich geschwindigkeitsbedingter Unfälle unauffällig. Laut eigener Aussage sind dem Landratsamt die Straßenverhältnisse vor Ort bekannt. Im Hinblick auf vergangene Unfälle wie den Anfang Mai erklärt sich das Landratsamt, dass sich diese außerorts auf der Freistrecke ereigneten und somit zu keiner neuen Beurteilung der Sachlage innerorts führen würden.

In einer früheren Version des Artikels hieß es, dass die Ortsdurchfahrt Hafenlohr seit Anfang Mai gesperrt sei, dies war jedoch eine Fehlinformation der Redaktion. Ein finaler Termin für die Sperrung der Ortsdurchfahrt ist noch nicht bekannt.  Wir bitten deshalb um Entschuldigung.

 
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Kommentare
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  • A. M.
    Zunächst ist festzustellen, dass der tragische Unfall nichts mit dem Umleitungsverkehr zu tun hat.
    Außerdem war klar, dass der Verkehr während der Bauphase in den Nachbarorten deutlich zunehmen wird.

    Als Urspringen gesperrt war, wurden in Billingshausen 5.000 Fahrzeuge am Tag gemessen. Davon ist Roden noch weit entfernt.

    Wenn in zwei Jahren die OD in Urspringen ertüchtigt wird, leiden die Billingshäuser und die Birkenfelder.
    Auch dann werden wieder Beschwerden kommen.
    Die Straßen müssen nun mal ertüchtigt werden.
    Traurig ist nur, dass die Tempo 30-Zonen gekippt wurden.
    Nur weil ein Verkehrsüberwacher aus Marktheidenfeld dagegen vorgegangen ist.

    Liebe Roden, Urspringer und Duttenbrunner ich verstehe Euren Unmut.
    Leider habe ich auch keine Lösung.
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  • L. E.
    Ja das stimmt. Es ist alles klar und es gibt keine Lösung. Bleibt die Frage: Warum macht sich jemand die Mühe und schreibt einen Artikel. Gibt es keine dringenderen Probleme? Die paar Bürger in Roden die sich etwas gestört fühlen zählen doch nicht.
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  • H. R.
    Das Landratsamt Main Spessart sollte mal in Roden Ortsmitte versuchen die Straße zu überqueren, fast unmöglich... , wenn hier mal jemand überfahren wird, dann danke an LMSP.
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  • I. S.
    Übrigens, ich habe die Sperre in Hafenlohr bisher noch nicjt gesehen. Stand 30.05.23
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  • L. E.
    Was soll dieser Artikel eigenlich aussagen? Es ist doch bekannt, dass die Bewohner der kleinen Dörfer keinen Anspruch auf ein lebenswerteres Umfeld haben. Seit Jahren müssen sie mit Umleitungsverkehr von Mautprellern und monatelangen Straßensperrung wegen Sanierungen anderswo leben, ja überleben beim queren der Staatsstraße. Immerhin werden Schilder mit dem Hinweis auf Straßenschäden aufgestellt. Diese aber auf dem Gehweg, damit die Fußgänger auf die Fahrbahn ausweichen müssen. Macht aber nichts, da traut sich ja eh kaum einer zu gehen. Auch der LKr. MSP kann nichts machen, ist ja eine Staatsstraße. Ist ja alles halb so schlimm. Urspringen ist lebenswert und der Landkreis kann dort sein Fest feiern.
    Also nochmals: Was solls?
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  • U. S.
    @tubul

    Ach die armen Landbewohner! Jammern wenn der Verkehr durch den Ort rollt aber wenn es um Umgehungsstrassen geht ist man stets dagegen. Bestes Beispiel ist die 26a die seit Jahrzehnten erfolgreich verhindert wird!
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