Kein Lithium aus Chile. Kein Kobalt aus dem Kongo. Kein Nickel aus Russland. Die fränkische Firma CMBlu Energy aus Alzenau am fränkischen Untermain hat eine Mega-Batterie entwickelt, die ohne knappe Rohstoffe auskommt. Anders als herkömmliche Batterien entladen sich die neuen sogenannten "Organic-SolidFlow-Batteriespeicher", basierend auf einem speziellen Kunststoff-Granulat und einer Elektrolytlösung, auch nicht von selbst.
Sie bestehen weder aus entflammbaren Materialien noch aus giftigen Chemikalien. Und sie sind bis in den Gigawattstundenbereich ausbaubar. Das Potenzial der fränkischen Firma hat jetzt einer der größten Baukonzerne Europas, die österreichische Strabag, mit Hauptsitz in Wien, erkannt. Sie beteiligt sich mit 100 Millionen Euro an dem Batteriespeicher-Hersteller aus Franken.
"Der Gamechanger für die Energiewende sind Speicher, die Energie aus erneuerbarer Produktion dann verfügbar machen, wenn sie gebraucht wird", sagt Klemens Haselsteiner, der Vorstandsvorsitzende der Strabag SE bei seinem Besuch in Alzenau. Weil der Wind nicht immer weht und die Sonne nicht immer scheint, brauche es große Speicher, die die Schwankungen im Stromnetz je nach Wetterlage ausgleichen. Die Vorteile einer nachhaltigen Batterie ohne seltene Erden lägen auf der Hand, so der Unternehmenschef.
Seit Januar dieses Jahres steht Haselsteiner an der Spitze von Österreichs größtem Baukonzern mit 79.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit und einem jährlichen Umsatz von 17 Milliarden Euro. Unter seiner Leitung soll die Strabag digitaler, innovativer und vor allem grüner werden. Bis 2040 will das Unternehmen klimaneutral sein. Kein leichtes Unterfangen, denn die Errichtung und Nutzung von Gebäuden sind laut den Vereinten Nationen für 37 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich.
Fränkische Speichertechnologie soll bald weltweit zum Einsatz kommen
In Alzenau unterzeichneten Klemens Haselsteiner und Peter Geigle, der Gründer von CMBlu Energy, am Montag eine "strategische Partnerschaft" ihrer Unternehmen. Die Verbindung von Bau-Know-How und nachhaltiger Stromspeicherung könne die Energiewende voranbringen, sagen die beiden Firmenchefs. Und die in Alzenau entwickelte Speicher-Technologie könne so bald weltweit zum Einsatz kommen.
Für die fränkische Firma CMBlu ist die Geldspritze des Baukonzerns ein "sehr großer Anschub", sagt Peter Geigle. Auf Nachfrage versichert er: Das Technologiezentrum bleibe in Alzenau. Ein Großteil des Investments fließe an den bayerischen Untermain. Ziel sei jetzt, das weitere Wachstum von Produktion und Marktbearbeitung zu finanzieren. Außerdem erhoffe er sich, von der jahrelangen Erfahrung der Strabag bei der Umsetzung großer Infrastrukturprojekte zu profitieren.
Aktuell setzt CMBlu mehrere Pilotprojekte in Europa und in den USA um, unter anderem im österreichischen Burgenland, in Winsconsin, Arizona, dem Uniper-Kraftwerk Staudinger bei Hanau. Auch mit der Energiegenossenschaft ÜZ Mainfranken aus Lülsfeld im Landkreis Schweinfurt gibt es ein Speicher-Pilotprojekt, das von der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt wissenschaftlich begleitet wird. "Wir wollen zeigen, dass unsere Technologie funktioniert", sagt der Mediziner und Biotech-Spezialist Geigle.
Das Bauunternehmen Strabag wiederum plant, ein "Komplettanbieter für Energieservices" zu werden. Ziel sei, in den kommenden Jahren "große Lagerhäuser für Strom" für Industrieunternehmen, kommunale Energieversorger und Netzbetreiber zu errichten, um erneuerbare Energien flexibel nutzen zu können. Konzernchef Klemens Haselsteiner sagt: "Da wird es einen riesigen Bedarf geben. Und ich bin davon überzeugt, dass Europa ein großes strategisches Interesse daran haben muss, dass CMBlu eine erfolgreiche Firma in der Herstellung nachhaltiger Batterien wird."
Hauptsache Deutschland unterstützt irgendwelche Projekte am A…. der Welt 🙈
Machen statt labern. Alles probieren und dann wird auch der oder mehrere Durchbrüche kommen, die die Weltgemeinschaft voran bringen!
Ich glaube an die Investigativen Köpfe in unserem Land und auch die aussenrum sind auch nicht auf der Brennsuppn dahergekommen.
Das wird werden!