
Braun, grün oder doch grau? Für die Optik der Karlstadter Lärmschutzwand zwischen Ringstraße und den Bahngleisen standen zwischenzeitlich einige Farben im Raum. Die Wahl fiel auf Letztere. Die Begeisterung über den hellgrauen Wall hielt sich dann aber wohl bei einigen Bürgerinnen und Bürgern in Grenzen, ließ die SPD-Fraktion des Stadtrats in einem Antrag durchblicken. Darin ging es vor allem um die Frage, ob die Wand nach Fertigstellung zum einen begrünt und zum anderen durch Kooperationen mit Graffiti-Künstlern verschönert werden könne. Die Deutsche Bahn schloss diese Gestaltungsmöglichkeiten als Bauherrin des Projekts nun aus.
Eine Sprecherin der Bahn teilt dieser Redaktion auf Anfrage mit, dass die Schallschutzwand beidseitig aus Alu-Elementen besteht, die gelöchert sind. So soll sowohl der Straßen- als auch der Zuglärm besser absorbiert werden. "Würden die Löcher überklebt oder übersprüht werden, würde dies zu einer Schallreflexion des Straßenlärms führen", so die Sprecherin. Zudem weist sie darauf hin, dass die farbliche Gestaltung der Wände schon im Zuge des Planungsprozesses mit der Stadt abgestimmt worden war.
Begrünung verträgt sich nicht mit Inspektion
Auch der Wunsch nach einer zukünftigen Begrünung der Elemente scheint aus Sicht der Bahn schon aus technischen Gründen vergebens. Hierzu sagt die Sprecherin: "Die grundlegenden Regelwerke der DB InfraGO AG lassen eine direkte Begrünung von Schallschutzwänden nicht zu, da unter anderem eine Inspektion der Anlage nicht uneingeschränkt möglich ist".
Auch weist die Mitarbeiterin darauf hin, dass Städte oder Kommunen im Planungsprozess aus vier Farben auswählen können, die der Bund finanziert. Für Sonderlackierungen gelte das aber nicht. "Das bedeutet, dass die zusätzlichen Kosten der Gestaltung von Dritten, wie beispielsweise Städten und Gemeinden, zu tragen sind", heißt es.

Der geschäftsleitende Beamte der Stadt Karlstadt, Uli Heck, hielt eine nachträgliche farbliche Umgestaltung der Wand schon unmittelbar nach dem Antrag für "sehr unwahrscheinlich" – zumal die Stadt selbst nicht Bauherrin ist. Die Vorschläge der SPD-Fraktion werde man aber trotzdem in einer der ersten Sitzungen nach der Sommerpause im Gremium besprechen, kündigte Heck an. Nach den Aussagen der Bahn-Sprecherin braucht es allerdings eine Menge Fantasie, um daran zu glauben, dass an der Optik der Wand noch etwas zu drehen sein soll.
Der Stadtrat sollte sich mit sinnvolleren Dingen der kommunalen Selbstverwaltung oder Daseinsvorsorge beschäftigen.
Auffassung der Stadtrat auch über die Beendigung des Ukrainekriegs diskutieren.
Welch ein Unfug, aber klar manche diskutieren eben gerne, ohne Output.