zurück
Karlstadt
Bahn sieht keinen Spielraum für Graffiti oder Begrünung der Karlstadter Schallschutzwand
Der Antrag der SPD-Fraktion zur weiteren Gestaltung der Wand soll im Stadtrat noch diskutiert werden. Die Auskunft der Deutschen Bahn lässt aber keinen Spielraum für Sonderwünsche.
Ein Großteil der einzelnen Elemente der Lärmschutzwand an der Ringstraße in Karlstadt steht bereits. Derzeit wird der neue Bürgersteig gemacht.
Foto: Felix Hüsch | Ein Großteil der einzelnen Elemente der Lärmschutzwand an der Ringstraße in Karlstadt steht bereits. Derzeit wird der neue Bürgersteig gemacht.
Felix Hüsch
 |  aktualisiert: 12.09.2024 02:34 Uhr

Braun, grün oder doch grau? Für die Optik der Karlstadter Lärmschutzwand zwischen Ringstraße und den Bahngleisen standen zwischenzeitlich einige Farben im Raum. Die Wahl fiel auf Letztere. Die Begeisterung über den hellgrauen Wall hielt sich dann aber wohl bei einigen Bürgerinnen und Bürgern in Grenzen, ließ die SPD-Fraktion des Stadtrats in einem Antrag durchblicken. Darin ging es vor allem um die Frage, ob die Wand nach Fertigstellung zum einen begrünt und zum anderen durch Kooperationen mit Graffiti-Künstlern verschönert werden könne. Die Deutsche Bahn schloss diese Gestaltungsmöglichkeiten als Bauherrin des Projekts nun aus.

Eine Sprecherin der Bahn teilt dieser Redaktion auf Anfrage mit, dass die Schallschutzwand beidseitig aus Alu-Elementen besteht, die gelöchert sind. So soll sowohl der Straßen- als auch der Zuglärm besser absorbiert werden. "Würden die Löcher überklebt oder übersprüht werden, würde dies zu einer Schallreflexion des Straßenlärms führen", so die Sprecherin. Zudem weist sie darauf hin, dass die farbliche Gestaltung der Wände schon im Zuge des Planungsprozesses mit der Stadt abgestimmt worden war.

Begrünung verträgt sich nicht mit Inspektion

Auch der Wunsch nach einer zukünftigen Begrünung der Elemente scheint aus Sicht der Bahn schon aus technischen Gründen vergebens. Hierzu sagt die Sprecherin: "Die grundlegenden Regelwerke der DB InfraGO AG lassen eine direkte Begrünung von Schallschutzwänden nicht zu, da unter anderem eine Inspektion der Anlage nicht uneingeschränkt möglich ist".

Auch weist die Mitarbeiterin darauf hin, dass Städte oder Kommunen im Planungsprozess aus vier Farben auswählen können, die der Bund finanziert. Für Sonderlackierungen gelte das aber nicht. "Das bedeutet, dass die zusätzlichen Kosten der Gestaltung von Dritten, wie beispielsweise Städten und Gemeinden, zu tragen sind", heißt es.

Nur aus der Nähe zu erkennen: Die vielen kleinen Löcher sorgen dafür, dass die Alu-Elemente den Schall besser absorbieren. Würde man sie besprühen oder bekleben, käme es stattdessen zu einer ungewollten Reflexion des Schalls.
Foto: Felix Hüsch | Nur aus der Nähe zu erkennen: Die vielen kleinen Löcher sorgen dafür, dass die Alu-Elemente den Schall besser absorbieren.

Der geschäftsleitende Beamte der Stadt Karlstadt, Uli Heck, hielt eine nachträgliche farbliche Umgestaltung der Wand schon unmittelbar nach dem Antrag für "sehr unwahrscheinlich" – zumal die Stadt selbst nicht Bauherrin ist. Die Vorschläge der SPD-Fraktion werde man aber trotzdem in einer der ersten Sitzungen nach der Sommerpause im Gremium besprechen, kündigte Heck an. Nach den Aussagen der Bahn-Sprecherin braucht es allerdings eine Menge Fantasie, um daran zu glauben, dass an der Optik der Wand noch etwas zu drehen sein soll. 

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Karlstadt
Felix Hüsch
Anträge
Arbeitsgericht Würzburg
Bauherren
Deutsche Bahn AG
SPD-Fraktion
Stadt Karlstadt
Stadt Lohr am Main
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Heidi Weidhaas
    Selbst ein Graffiti kann diese Wand "verschönern".
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Kai Hofstetter
    Die Graffiti werden kommen, aber nicht die von Künstlern, sondern in Massen die dämlichen Hundep...-artigen Reviermarkierungen, mit denen pubertäre Halbgeister glauben, ihre unbedeutende Existenz beweisen zu müssen. Wer muss/wird die dann wieder wegmachen? Ich freu mich schon auf DIE Diskussionen...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Paul Merklein
    Ein solcher Tagesordnungspunkt der die Gestaltung der Lärmschutzwand zum Gegenstand hat, darf nach der Gemeindeordnung gar nicht auf die Tagesordnung genommen werden, da die Wand nicht im Eigentum der Stadt steht. Höchstenfalls kann man diskutieren was man an Wünschen an die Bahn herantragen möchte.
    Der Stadtrat sollte sich mit sinnvolleren Dingen der kommunalen Selbstverwaltung oder Daseinsvorsorge beschäftigen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Bernd Kleinwechter
    Das stimmt so nicht Herr Merklein.. Um was anderes als Diskussion geht es nicht ....von Beschlussfassung steht da nichts. Somit kann das drcaus in den Gemeinderat...Und hier hilft ein Blick in die Gemeindeordnung...Diskussionen zu dem Thema sind zulässig
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Paul Merklein
    Dann kann ja nach Ihrer
    Auffassung der Stadtrat auch über die Beendigung des Ukrainekriegs diskutieren.
    Welch ein Unfug, aber klar manche diskutieren eben gerne, ohne Output.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten