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Gemünden
Badeverbot im Sindersbachsee: So reagiert das Netz
Immer wieder betont die Stadt Gemünden das Badeverbot, durchgesetzt wird es aber nicht. In den sozialen Medien zeigen sich die Badegäste frustriert.
Beliebt bei Badegästen, aber eigentlich verboten: Immer wieder betont die Stadt Gemünden, dass im Sindersbachsee nicht gebadet werden darf.
Foto: Felbinger Günther | Beliebt bei Badegästen, aber eigentlich verboten: Immer wieder betont die Stadt Gemünden, dass im Sindersbachsee nicht gebadet werden darf.
Lukas Kutschera
Lukas Kutschera
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:31 Uhr

Seit Jahren beschäftigt der Sindersbachsee sowohl die Gemeinde Gemünden als auch Badebesucher aus der ganzen Region. In regelmäßigen Abständen kontrolliert das Landratsamt Main-Spessart die Wasserqualität, die sich durchgehend als einwandfrei herausstellt. Außerdem wird der See Jahr seit Jahren als "Badestelle der Europäischen Union" geführt.

Ursprünglich war das Gelände auch von Seiten der Stadt als Erholungsanlage konzipiert, doch bereits 1981 verhängte die Stadt Gemünden ein Badeverbot und kündigte die Verantwortung für den See. Der Grund damals: ein Unfall mit tödlichem Ausgang. Auf das Verbot weist die Gemeinde vor Ort mit einem Schild und regelmäßigen Pressemeldungen hin

Betreiber besteht auf Verbot

Bei Missachtung des Verbots könne ein zwei- bis vierstelliges Bußgeld drohen, so Florian Breitenbach vom Ordnungsamt Gemünden. Weil das Gelände, das eigentlich dem Betreiber des Pumpspeicherkraftwerks Uniper gehöre, öffentlich zugänglich sei, könne die Gemeinde das Verbot verhängen und auch durchsetzen. Bisher sei aber vor Ort noch nie kontrolliert oder ein Bußgeld eingefordert worden, sagte Breitenbach.

Die Firma Uniper besteht auf dem Badeverbot: "Dieser See ist Betriebsgelände, daher möchte Uniper, dass das Badeverbot auch eingehalten wird", so Pressesprecher Theodoros Reumschüssel. Derzeit sei man im Gespräch mit der Stadt Gemünden, dass die augenscheinliche Duldung aufgehoben werde.

Unverständnis in Social Media

Bei Badegästen aus der ganzen Region ist der See als Badestelle aber enorm beliebt, wie auch die Kommentare aus den sozialen Netzwerken zeigen. So zum Beispiel ein Facebook-Nutzer unter einem Main-Post Beitrag zum Verbot: "Totale Bürokratie und Bevormundung der Bürger. Ein Hinweisschild 'Baden auf eigene Gefahr' und alles wäre gut."

Eine Nutzerin beklagt, dass der See der einzige Ort sei, an dem sie mit ihrem Hund baden gehen konnte. Dazu ein weitere Nutzer: "Find das auch schlimm. Lasst doch die Leute baden, es gibt sonst keinen See innerhalb von 40 km."

Auf mainpost.de schreibt ein Nutzer: "Die Menschen die zum See gehen, werden bestimmt nicht das sterile Freibad besuchen, auch wenn ihnen mit Strafgeldern gedroht wird! Das 'Badeverbot' als Haftungsausschluß ist vollkommen in Ordnung. Es wird wohl auch niemand haftbar gemacht werden können, wenn ich in Main, Sinn oder Saale ertrinke."

Andere auf Facebook bevorzugen die Alternativen: "Is doch eh saukalt..ich geh lieber ins Freibad...mit Bier und Würstchenstand!"

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  • G. S.
    Jetzt bläst also Uniper mit der Stadt Gemünden ins gleiche Horn und man will Fakten schaffen. Für mich ein Skandal, vor allem unser Herr Bürgermeister sollte sich einmal über die Bedeutung dieses Titels Gedanken machen. RMD hat damals eine erhebliche Schneise, für das Pumpspeicherwerk, in unsere Natur geschnitten, Bäume gerodet, Flächen zubetoniert. Der See diente auch als Ausgleich, zur Erholung und konzipiert als Badesee mit Liegewiesen. Meiner Meinung nach ist es die Pflicht der Stadt Gemünden, alles zu unternehmen, um den See auch weiterhin seinen Bürgern zugänglich zu machen. So gesehen war schon das Verhalten der Stadt 1981 nicht in Ordnung, aber mit der Duldung konnte man leben. Es ertrinken auch Menschen in Schwimmbädern, geschlossen werden diese deshalb noch lange nicht. Man sollte im Sinne seiner Bürger handeln und sich nicht mit einem Nachfolgeunternehmen gegen sie verbünden ! Es ist Zeit sich dagegen zu wehren, vielleicht mit einer Aktionsgemeinschaft Sinderbachsee ?!
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  • N. L.
    Ein wunderschönes Fleckchen Erde, wo man wunderbar Baden kann. Der schönste See weit und breit. Leider kann überall etwas passieren. Deshalb ein Badeverbot zu verhängen, halte ich für völlig übertrieben. Baden auf Eigene Gefahr, würde auch reichen.
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  • G. F.
    So langsam bekommt man den Eindruck dass jeder der Macht hat diese auch versucht auszuspielen. Von wegen Deutschland ist ein freies Land. Wir sind näher an einer Diktatur als es manche wahr haben wollen.
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  • M. G.
    Das ist tatsächlich ein interessanter Satz mit Deutschland ist ein freies Land. Aber hier wohl nur bezogen auf die Badegäste. Uniper als Betreiber des Geländes wird aber die freie Entscheidung verwehrt.

    Das soll keine Beurteilung der Situation sein. Einzig eine objektive Meinung, dass immer mindestens zwei Seiten auf die Einhaltung der freien Entscheidung pochen und sich davon immer mindestens eine benachteiligt führt um darauf laut loszuschreien, was heutzutage dank asozialer Medien mehr als einfach ist für alle.
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