
Wandern ist zu jeder Jahreszeit die beste Möglichkeit eine Region kennenzulernen. Denn was gibt es Schöneres, als zu Fuß die Umgebung zu erkunden? Vorteil beim Wandern: Es ist unkompliziert und man ist mit minimaler Ausrüstung unterwegs. Außerdem braucht man für eine Tagestour nicht viel Vorbereitung und kann dennoch viel sehen - und sich zugleich erholen.
Für die knapp sechs Kilometer lange Wandertour "K2" im Landkreis Main-Spessart, die rund um die Ruine Karlsburg in Karlstadt führt, sollte man rund 1,5 Stunden einplanen.

1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Der 5,8 Kilometer lange Rundwanderweg "K2" beginnt in Karlstadt, der Kreisstadt des Landkreises Main-Spessart. Die Wanderung führt vom Stadtteil Mühlbach hoch zur derzeit abgesperrten Burgruine Karlsburg. Und von dort aus auf dem Schlossberg in einer Rundtour durch den Hagwald und wieder zurück zum Ausgangspunkt.

2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Karlstadt ist durch die Bundesstraßen B26 und B27 gut angebunden und mit dem Auto bequem zu erreichen. Wer im Anschluss an die Wanderung noch ein wenig in Karlstadt verweilen möchte, parkt am besten stadtnah auf dem Parkplatz am Brückenturm. Ansonsten auf der anderen Mainseite, dort wo sich auch die Burgruine Karlsburg befindet. Direkt neben der Mainbrücke am Parkplatz Mühlbach im gleichnamigen Stadtteil stehen mehrere Stellplätze zur Verfügung.
Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, fährt mit der Regionalbahn oder dem Regionalexpress von Würzburg nach Karlstadt. Vom Bahnhof bis zum Parkplatz Mühlbach sind es rund 15 Minuten Fußmarsch.

3. Warum sollte ich dorthin?
Mit seinen neun Stadtteilen liegt die rund 15.000 Einwohner zählende Stadt Karlstadt inmitten einer reizvollen Topographie. In der von Mauern, Türmen und Toren umgebenen Altstadt können Ausflügler nicht nur Bauwerke entdecken, die sich mehr als sieben Jahrhunderte erhalten haben, sondern bei einer Wanderung auch Stadt- und Waldluft sinnvoll miteinander kombinieren.
Während man unten in der romantischen Kleinstadt Zeugnisse wechselvoller Geschichte findet, lockt oben im Wald um den Schlossberg einerseits die frische Luft und andererseits an der Karlsburg eine hervorragende Aussicht über den Main und Karlstadt.
4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Die Tour beginnt im Stadtteil Mühlbach am Parkplatz in der Fährgasse. Von hier führt die Tour ausgeschildert mit "K2 Rundweg Schloßberg" über einen 500 Meter langen und stetig ansteigenden Waldweg, vorbei am Schlössle, einer 1910 erbauten Villa, hoch zur Ruine.

Die Karlsburg, die am linken Mainufer gegenüber der Stadt Karlstadt auf einem Felssporn thront, ist das Highlight der Wanderung. Denn von hier oben genießt man nicht nur einen wunderbaren Ausblick auf die historische Altstadt von Karlstadt, sondern auch auf die wunderschöne Naturlandschaft der Region.

Die erste Burganlage wurde im 10. Jahrhundert errichtet und im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut. Nachdem die Burg im Bauernkrieg 1525 von den Karlstadter Bürgern zerstört wurde, blieb sie als Ruine stehen. Seit diesem Sommer weist ein Schild des Landratsamtes darauf hin, dass auf dem gesamten Burggelände wegen abbröckelnden Mauerwerk Steinschlaggefahr besteht.
Deshalb ist der Touristen-Hotspot derzeit mit einigen provisorischen Bauzäunen versehen. Die Karlsburg ist nur eingeschränkt begehbar: Das Betreten der Ruine ist erlaubt, erfolgt aber auf eigene Gefahr.

Von der Ruine führt der Weg weiter auf einen Forstweg in den Hagwald. Nach circa 600 Meter weist eine Markierung in eine Abzweigung rechts auf einen schmalen Pfad. Wer die knapp sechs Kilometer lange Rundtour machen möchte, bleibt aber weiter auf dem breiten Forstweg, der später parallel zu dem Wein- und Panoramaweg Mühlbach verläuft.
Diese Passage auf schmalen, naturnahen Pfaden macht dann auch nochmal richtig Spaß und bietet auch eine hübsche Aussicht ins Maintal, bevor es wieder an der Ruine runter zum Ausgangspunkt zurückgeht.
- Hier geht's zur Tour auf Komoot
Der Weg ist als "K2" mit schwarzer Schrift auf weißem Grund ausgeschildert. Die Wanderung kann auch in zwei anderen Varianten gelaufen werden. In der Tourist-Information Karlstadt gibt es ein Faltblatt zu den Wandertouren rund um die Stadt.
5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Die Wandertour ist in circa eineinhalb Stunden gut machbar. Wer sich mehr Zeit an der Burgruine lässt, braucht entsprechend länger. Wer nur an der Karlsburg vorbeiläuft, verkürzt die Runde auf circa 5,2 Kilometer und benötigt weniger Zeit.

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Die Tour ist vermutlich ganzjährig machbar. An nasskalten und trüben Tagen können einige Passagen auch rutschig sein. Deshalb ist festes Schuhwerk und Trittsicherheit von Vorteil. Am meisten Vergnügen bereitet diese Wanderung sicherlich in den Monaten, in denen die Natur erwacht oder in Blüte steht. Wobei Nebelstimmung oder eine eingeschneite Ruine und das Knirschen des Schnees unter den Schuhen gewiss auch ihren Reiz haben.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Abgesehen von der Anfangssteigung auf dem Burgweg hoch zur Ruine ist Tour nicht besonders anspruchsvoll und insofern gut zu bewältigen. Die Tour verläuft auf geschotterten und auch naturbelassenen Wegen, zu einem großen Teil durch den Wald oder am Waldrand entlang. Ausflügler, die sich einfach eine kleine Auszeit gönnen oder eine Runde spazieren wollen, sind auf dem Wanderweg "K2" gut aufgehoben.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
Während der Wanderung besteht keine Möglichkeit einzukehren. Deshalb sollte man sich vorsorglich etwas zu Trinken und gegebenenfalls auch einen Snack einpacken, wenn man unterwegs eine Brotzeit machen möchte. In Karlstadt stehen angefangen vom Café über die Sushi Bar bis hin zum Restaurant mehrere gastronomische Betriebe zur Verfügung, in denen man sich verköstigen kann.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will - was bietet die Umgebung?
- In Karlstadt locken viele Möglichkeiten, sich den Tag kurzweilig zu gestalten. Sei es bei der Besichtigung der historischen Altstadt, einem Museumsbesuch oder einer Pizza.

- Die historische Kirchenburg in Aschfeld ist eine Flieh- und Wehrburg aus dem 15. Jahrhundert. Die Wehranlage diente früher der Bevölkerung zum Schutz. Heute wird in 19 Gaden und im Keller die Dorfgeschichte mit dem Motto "Die gute alte Zeit zum Anfassen" dargestellt. Entfernung: 9,5 km.
- Der Lenzsteig drei Kilometer nördlich von Karlstadt am Main ist ein einfacher Klettersteig und daher auch für Kinder und Anfänger gut. Der Parkplatz der Falteshütte ist Startpunkt dieser Tour. Klettersteigset nicht vergessen! Entfernung: 5 km.
- Ruine Homburg: Die Homburg bei Gössenheim ist eine der mächtigsten Burgruinen Deutschlands, die außerdem eine wunderbare Aussicht auf die Umgebung bereithält. Sie hat sowohl den Bauernkrieg, als auch den Dreißigjährigen Krieg unversehrt überstanden. Entfernung: 13 km.
- Die Stadt Gemünden erzählt eine spannende und wechselvolle Geschichte. Der Mühltorturm, der Eulenturm, der Hexenturm und die Reste der Altstadtmauer zeugen von den mittelalterlichen Stadtgrenzen. Der Ort im Landkreis Main-Spessart bietet außerdem einige Sehenswürdigkeiten. Allen voran die malerische Altstadt und die Ruine Scherenburg. Entfernung: 14,5 km.





