
Glasmacher, Buntsandstein und Touristen haben die Geschichte Heigenbrückens maßgeblich geprägt. Wie tief die Region um Heigenbrücken im Spessart von historischen Ereignissen durchzogen ist, veranschaulicht der Kulturrundweg "Heigenbrücker Sandstein" mit sechs Stationen. Tipps für die Tour:

1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Los geht's in der 2300-Einwohner-Gemeinde Heigenbrücken im Landkreis Aschaffenburg. Die Rundwanderung auf dem Europäischen Kulturweg "Heigenbrücker Sandstein" ist sechs Kilometer lang.
Die Tour verläuft von Heigenbrücken hinauf auf den Pollasch und führt über die Hirschhörner wieder bergab. Entlang der Route passieren Wandernde einen Tunnel und zwei Steinbrüche. Die Markierung mit dem gelben EU-Schiffchen auf blauem Grund weist den Verlauf.

2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Heigenbrücken ist mit dem Auto bequem über die Autobahnen A3 und A7 oder über die B26 und B27 und die direkt angrenzenden Staatsstraßen erreichbar. Kostenlose Parkplätze gibt es nicht weit vom Rathaus entfernt am Hüttenwiesenweg.
Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, fährt beispielsweise mit der Regionalbahn vom Hauptbahnhof in Würzburg bis zum Bahnhalt in Heigenbrücken und erreicht von dort das Rathaus in gut zehn Minuten zu Fuß. Die Gemeinde ist zusätzlich mit dem Bus über die Linie 28 (Wiesen-Heinrichsthal-Jakobsthal-Heigenbrücken) erreichbar.
3. Warum sollte ich dorthin?
Vor 60 Jahren war Heigenbrücken einer der führenden Erholungsorte im Spessart. Auch heute hat der Ort noch viel zu bieten. Schließlich liegt die Gemeinde als Wanderparadies mitten im größten Laubwaldgebiet Deutschlands. Die abwechslungsreiche Landschaft mit beeindruckenden Buntsandsteinformationen und idyllischen Tälern schafft eine besondere Atmosphäre. Der Kulturrundweg verbindet Geschichte und Natur auf sechs Stationen und führt an beeindruckenden Aussichtspunkten vorbei.

- Hier geht's zur Tour auf Komoot
4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Der Kulturrundweg zeigt Heigenbrückens Weg vom Glasmacherdorf über die Hochzeit des Buntsandsteinabbaus bis in die Zeit der touristischen Erschließung. Die Tour startet gegenüber vom Rathaus und führt hinauf zur Station "Spessartglas". Hier erfährt man unter anderem, dass im Spessart schon im 13. Jahrhundert Glas geblasen wurde.

Nächster Stopp ist am Pollasch. Mit steilen Abbruchkanten, sonnigen Felswänden und Nischen im Stein thront hier eindrücklich ein stillgelegter Steinbruch, der zahlreiche Tieren und Pflanzen Lebensraum bietet.

Der Platz auf der gegenüberliegenden Seite der Straße lädt mit mehreren Bänken und der Wodianka Hütte dazu ein, sich eine kleine Pause zu gönnen. Zu bewundern gibt es hier außerdem eine tolle Aussicht ins Laufachtal und das Ehrenmal des Spessartbundes.

Weiter geht's durch den Wald - bis plötzlich der urige Wegweiser "Hirschhörner" auftaucht und man kurz das Gefühl hat, durch die Vergangenheit zu schreiten. Der Wegweiser stammt noch aus den Anfangszeiten des Tourismus um 1870/1890. Gegenüber steht das Sternheimer Kreuz, dessen Geschichte auf das Jahr 1796 zurückgeht, als Heigenbrückener Bürger französische Soldaten überfielen.



Auf der letzten Etappe geht es stetig bergab, an einem Eisenbahntunnel und mit einem winzigen Schlenker an einem Sandsteinbruch vorbei, bis man den Ausgangspunkt am Rathaus wieder erreicht.
5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Für die Rundwanderung auf dem landschaftlich reizvollen und historisch informativen Kulturweg "Heigenbrücker Sandstein" sollte man gut zwei Stunden veranschlagen. Wer sich eine Pause am Pollasch gönnt, vielleicht etwas länger.


6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Die Tour ist das ganze Jahr über begehbar. Ab Frühling bis in den späten Herbst hinein, wenn sich die Natur in allen Farbtönen zeigt und es an vielen Orten blüht und duftet, ist sicherlich die reizvollste Zeit. Auf der anderen Seite bietet sich die Tour auch in der kalten Jahreszeit für einen schönen Ausflug an.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Die Tour gibt spannende Einblicke in die Geschichte des Sandsteinabbaus - es geht vorbei an ehemaligen Steinbrüchen, historischen Wegen und geologischen Besonderheiten. Auf den ersten beiden Kilometer geht es stetig bergauf, was eine gewisse Grundkondition erfordert. Wer durchschnittlich fit ist, kann diesen Weg gut gehen.

Die abwechslungsreiche Streckenführung mit Waldabschnitten und weiten Ausblicken macht die Anstrengung lohnenswert. Der Kulturweg richtet sich insbesondere an kultur- und naturinteressierte Ausflügler und ist ideal für alle, die mehr über die geologische und wirtschaftliche Vergangenheit Heigenbrückens erfahren möchten. Für Menschen im Rollstuhl und mit Kinderwagen eignet sich diese Strecke nicht.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
In Heigenbrücken gibt es vom Café bis zum Wirtshaus mehrere Einkehrmöglichkeiten (Infos auf www.heigenbruecken.de/gastronomie/restaurants). In der Heinrichsthaler Straße gibt es laut Touristinfo außerdem ein Lebensmittelmarkt mit frischen Backwaren und der Möglichkeit, dort Kaffee zu trinken oder ein Eis zu essen.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?
- Heigenbrücken verfügt mit seinen Ortswanderwegen, Lehr-und Lernpfaden (Kulturrundweg, Waldlehrpfad, Wasserlernpfad, Kommunikationswald, Glücksweg) über ein abwechslungsreiches Angebot an Wandermöglichkeiten. Zu den Freizeiteinrichtungen zählen das Naturschwimmbad, die Freizeitanlage Bächlesgrund mit Wildpark und großem Spielplatz sowie ein Kletterwald mit 60 Stationen.
- Das schmucke Dorf Partenstein liegt im Herzen des Naturparks Spessart, wo es von dichten Mischwäldern umgeben ist. Sehenswert ist das heimtkundliche Museum "Ahler Kram", das über das Leben in einem Spessart-Dorf informiert. Die teilweise wieder freigelegte und restaurierte Burgruine lockt mit einem Blick auf eine geschichtsträchtige Vergangenheit.
- Der Markt Frammersbach und sein malerischer Ortsteil Habichsthal bieten eine große Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten – von actionreichen Mountainbiketouren und gemütlichen Wanderungen bis hin zu entspannten Stunden im Terrassenfreibad.







