zurück
Heigenbrücken
Ausflugstipp im Spessart: Im Frühling auf Spurensuche durch die steinige Geschichte
Sechs Kilometer zu alten Steinbrüchen und durch die Natur des Spessarts: Der Kulturweg "Heigenbrücker Sandstein" hat viel zu bieten. Was man auf der kleinen Wanderung sieht.
Rucksack auf und los geht's: Auf dem Europäischen Kulturweg 'Heigenbrückener Sandstein' (Lkr. Aschaffenburg) kann man gut ein bisschen wandern. 
Foto: Patty Varasano | Rucksack auf und los geht's: Auf dem Europäischen Kulturweg "Heigenbrückener Sandstein" (Lkr. Aschaffenburg) kann man gut ein bisschen wandern. 
Patty Varasano
 |  aktualisiert: 25.04.2025 03:54 Uhr

Glasmacher, Buntsandstein und Touristen haben die Geschichte Heigenbrückens maßgeblich geprägt. Wie tief die Region um Heigenbrücken im Spessart von historischen Ereignissen durchzogen ist, veranschaulicht der Kulturrundweg "Heigenbrücker Sandstein" mit sechs Stationen. Tipps für die Tour:

Wissenswertes zum 'Heigenbrückener Sandstein': Informationstafeln säumen den Weg.
Foto: Patty Varasano | Wissenswertes zum "Heigenbrückener Sandstein": Informationstafeln säumen den Weg.

1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?

Los geht's in der 2300-Einwohner-Gemeinde Heigenbrücken im Landkreis Aschaffenburg. Die Rundwanderung auf dem Europäischen Kulturweg "Heigenbrücker Sandstein" ist sechs Kilometer lang.

Die Tour verläuft von Heigenbrücken hinauf auf den Pollasch und führt über die Hirschhörner wieder bergab. Entlang der Route passieren Wandernde einen Tunnel und zwei Steinbrüche. Die Markierung mit dem gelben EU-Schiffchen auf blauem Grund weist den Verlauf.

Blick in die Ortsmitte von Heigenbrücken.
Foto: Patty Varasano | Blick in die Ortsmitte von Heigenbrücken.

2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?

Heigenbrücken ist mit dem Auto bequem über die Autobahnen A3 und A7 oder über die B26 und B27 und die direkt angrenzenden Staatsstraßen erreichbar. Kostenlose Parkplätze gibt es nicht weit vom Rathaus entfernt am Hüttenwiesenweg.

Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, fährt beispielsweise mit der Regionalbahn vom Hauptbahnhof in Würzburg bis zum Bahnhalt in Heigenbrücken und erreicht von dort das Rathaus in gut zehn Minuten zu Fuß. Die Gemeinde ist zusätzlich mit dem Bus über die Linie 28 (Wiesen-Heinrichsthal-Jakobsthal-Heigenbrücken) erreichbar.

3. Warum sollte ich dorthin?

Vor 60 Jahren war Heigenbrücken einer der führenden Erholungsorte im Spessart. Auch heute hat der Ort noch viel zu bieten. Schließlich liegt die Gemeinde als Wanderparadies mitten im größten Laubwaldgebiet Deutschlands. Die abwechslungsreiche Landschaft mit beeindruckenden Buntsandsteinformationen und idyllischen Tälern schafft eine besondere Atmosphäre. Der Kulturrundweg verbindet Geschichte und Natur auf sechs Stationen und führt an beeindruckenden Aussichtspunkten vorbei.

Wandern auf dem Europäischen Kulturweg 'Heigenbrückener Sandstein': Auf der ersten Etappe des Weges bietet sich dieser Anblick auf Heigenbrücken.
Foto: Patty Varasano | Wandern auf dem Europäischen Kulturweg "Heigenbrückener Sandstein": Auf der ersten Etappe des Weges bietet sich dieser Anblick auf Heigenbrücken.

4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?

Der Kulturrundweg zeigt Heigenbrückens Weg vom Glasmacherdorf über die Hochzeit des Buntsandsteinabbaus bis in die Zeit der touristischen Erschließung. Die Tour startet gegenüber vom Rathaus und führt hinauf zur Station "Spessartglas". Hier erfährt man unter anderem, dass im Spessart schon im 13. Jahrhundert Glas geblasen wurde.

Blick auf den alten Bahnhof in Heigenbrücken (Lkr. Aschaffenburg). Das Gebäude wurde 1890 erbaut.
Foto: Patty Varasano | Blick auf den alten Bahnhof in Heigenbrücken (Lkr. Aschaffenburg). Das Gebäude wurde 1890 erbaut.

Nächster Stopp ist am Pollasch. Mit steilen Abbruchkanten, sonnigen Felswänden und Nischen im Stein thront hier eindrücklich ein stillgelegter Steinbruch, der zahlreiche Tieren und Pflanzen Lebensraum bietet.

Stilles Plätzchen am Ölberg. 
Foto: Patty Varasano | Stilles Plätzchen am Ölberg. 

Der Platz auf der gegenüberliegenden Seite der Straße lädt mit mehreren Bänken und der Wodianka Hütte dazu ein, sich eine kleine Pause zu gönnen. Zu bewundern gibt es hier außerdem eine tolle Aussicht ins Laufachtal und das Ehrenmal des Spessartbundes.

Hirschhörner sind urige Wegweiser, die noch aus den Anfangszeiten des Tourismus um 1870/1890 stammen.
Foto: Patty Varasano | Hirschhörner sind urige Wegweiser, die noch aus den Anfangszeiten des Tourismus um 1870/1890 stammen.

Weiter geht's durch den Wald - bis plötzlich der urige Wegweiser "Hirschhörner" auftaucht und man kurz das Gefühl hat, durch die Vergangenheit zu schreiten. Der Wegweiser stammt noch aus den Anfangszeiten des Tourismus um 1870/1890. Gegenüber steht das Sternheimer Kreuz, dessen Geschichte auf das Jahr 1796 zurückgeht, als Heigenbrückener Bürger französische Soldaten überfielen.

Blick auf den stillgelegten Steinbruch am Pollasch. Mit seinen steilen Abbruchkanten, sonnigen Felswänden und Nischen bietet er zahlreiche Tieren und Pflanzen Lebensraum.
Foto: Patty Varasano | Blick auf den stillgelegten Steinbruch am Pollasch. Mit seinen steilen Abbruchkanten, sonnigen Felswänden und Nischen bietet er zahlreiche Tieren und Pflanzen Lebensraum.
Auf dem Europäischen Kulturweg 'Heigenbrückener Sandstein': Buntsandsteinbruch in Heigenbrücken. Man erreicht ihn mit einem winzigen Abstecher vom Rundweg am Ende der Tour.
Foto: Patty Varasano | Auf dem Europäischen Kulturweg "Heigenbrückener Sandstein": Buntsandsteinbruch in Heigenbrücken. Man erreicht ihn mit einem winzigen Abstecher vom Rundweg am Ende der Tour.
 Blick auf das Portal des stillgelegten Schwarzkopftunnels in Heigenbrücken: Der 970 Meter lange alte Eisenbahntunnel zwischen den Bahnhöfen Laufach und Heigenbrücken wurde nach dem Neubau der Spessartrampe mit dem Falkenbergtunnel 2017 außer Betrieb genommen und verfüllt.
Foto: Patty Varasano |  Blick auf das Portal des stillgelegten Schwarzkopftunnels in Heigenbrücken: Der 970 Meter lange alte Eisenbahntunnel zwischen den Bahnhöfen Laufach und Heigenbrücken wurde nach dem Neubau der Spessartrampe mit ...

Auf der letzten Etappe geht es stetig bergab, an einem Eisenbahntunnel und mit einem winzigen Schlenker an einem Sandsteinbruch vorbei, bis man den Ausgangspunkt am Rathaus wieder erreicht.

Anzeige für den Anbieter Mapcreator über den Consent-Anbieter verweigert

5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?

Für die Rundwanderung auf dem landschaftlich reizvollen und historisch informativen Kulturweg "Heigenbrücker Sandstein" sollte man gut zwei Stunden veranschlagen. Wer sich eine Pause am Pollasch gönnt, vielleicht etwas länger.

Mit Kreuz im Wald: 'Gehe nicht achtlos am Kreuz vorbei, als ob es eine Zierde sei. Unter großem Spott und Hohn starb daran Gottes Sohn' lautet diese Inschrift am Wegesrand.
Foto: Patty Varasano | Mit Kreuz im Wald: "Gehe nicht achtlos am Kreuz vorbei, als ob es eine Zierde sei. Unter großem Spott und Hohn starb daran Gottes Sohn" lautet diese Inschrift am Wegesrand.
Auf Wanderung zum 'Heigenbrückener Sandstein': Die urigen Wegweiser zeugen von den Anfangszeiten des Tourismus im Spessart. 
Foto: Patty Varasano | Auf Wanderung zum "Heigenbrückener Sandstein": Die urigen Wegweiser zeugen von den Anfangszeiten des Tourismus im Spessart. 

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?

Die Tour ist das ganze Jahr über begehbar. Ab Frühling bis in den späten Herbst hinein, wenn sich die Natur in allen Farbtönen zeigt und es an vielen Orten blüht und duftet, ist sicherlich die reizvollste Zeit. Auf der anderen Seite bietet sich die Tour auch in der kalten Jahreszeit für einen schönen Ausflug an.

Die sechs Kilometer lange Tour ist das ganze Jahr über machbar - ohne Kinderwagen und mit ein klein wenig Alltagskondition.
Foto: Patty Varasano | Die sechs Kilometer lange Tour ist das ganze Jahr über machbar - ohne Kinderwagen und mit ein klein wenig Alltagskondition.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?

Die Tour gibt spannende Einblicke in die Geschichte des Sandsteinabbaus - es geht vorbei an ehemaligen Steinbrüchen, historischen Wegen und geologischen Besonderheiten. Auf den ersten beiden Kilometer geht es stetig bergauf, was eine gewisse Grundkondition erfordert. Wer durchschnittlich fit ist, kann diesen Weg gut gehen.

Auf naturnahen Pfaden geht's auch ein Stück mitten durch den Wald.
Foto: Patty Varasano | Auf naturnahen Pfaden geht's auch ein Stück mitten durch den Wald.

Die abwechslungsreiche Streckenführung mit Waldabschnitten und weiten Ausblicken macht die Anstrengung lohnenswert. Der Kulturweg richtet sich insbesondere an kultur- und naturinteressierte Ausflügler und ist ideal für alle, die mehr über die geologische und wirtschaftliche Vergangenheit Heigenbrückens erfahren möchten. Für Menschen im Rollstuhl und mit Kinderwagen eignet sich diese Strecke nicht. 

Blick auf den See im Kurpark in Heigenbrücken. Er ist nur wenige Laufminuten vom Parkplatz (und dem Startpunkt des Wanderweges) entfernt.
Foto: Patty Varasano | Blick auf den See im Kurpark in Heigenbrücken. Er ist nur wenige Laufminuten vom Parkplatz (und dem Startpunkt des Wanderweges) entfernt.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?

In Heigenbrücken gibt es vom Café bis zum Wirtshaus mehrere Einkehrmöglichkeiten (Infos auf www.heigenbruecken.de/gastronomie/restaurants). In der Heinrichsthaler Straße gibt es laut Touristinfo außerdem ein Lebensmittelmarkt mit frischen Backwaren und der Möglichkeit, dort Kaffee zu trinken oder ein Eis zu essen. 

Der Platz am Pollasch lädt mit der Wodianka-Hütte zu einer kleinen Pause ein. Hier steht das Ehrenmal des Spessartbundes. 
Foto: Patty Varasano | Der Platz am Pollasch lädt mit der Wodianka-Hütte zu einer kleinen Pause ein. Hier steht das Ehrenmal des Spessartbundes. 

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?

- Heigenbrücken verfügt mit seinen Ortswanderwegen, Lehr-und Lernpfaden (Kulturrundweg, Waldlehrpfad, Wasserlernpfad, Kommunikationswald, Glücksweg) über ein abwechslungsreiches Angebot an Wandermöglichkeiten. Zu den Freizeiteinrichtungen zählen das Naturschwimmbad, die Freizeitanlage Bächlesgrund mit Wildpark und großem Spielplatz sowie ein Kletterwald mit 60 Stationen.

- Das schmucke Dorf Partenstein liegt im Herzen des Naturparks Spessart, wo es von dichten Mischwäldern umgeben ist. Sehenswert ist das heimtkundliche Museum "Ahler Kram", das über das Leben in einem Spessart-Dorf informiert. Die teilweise wieder freigelegte und restaurierte Burgruine lockt mit einem Blick auf eine geschichtsträchtige Vergangenheit.

- Der Markt Frammersbach und sein malerischer Ortsteil Habichsthal bieten eine große Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten – von actionreichen Mountainbiketouren und gemütlichen Wanderungen bis hin zu entspannten Stunden im Terrassenfreibad.

Unterwegs auf dem Europäischen Kulturweg 'Heigenbrückener Sandstein': Blick auf das Sternheimer Kreuz. Seine Geschichte geht auf das Jahr 1796 zurück, als Heigenbrückener Bürger französische Soldaten überfielen.
Foto: Patty Varasano | Unterwegs auf dem Europäischen Kulturweg "Heigenbrückener Sandstein": Blick auf das Sternheimer Kreuz. Seine Geschichte geht auf das Jahr 1796 zurück, als Heigenbrückener Bürger französische Soldaten überfielen.
Mit Hirschhörner wird die Richtung gezeigt. 
Foto: Patty Varasano | Mit Hirschhörner wird die Richtung gezeigt. 
Im Winter kann schon mal ein bisschen Schnee liegen auf dieser Spessart-Tour.
Foto: Patty Varasano | Im Winter kann schon mal ein bisschen Schnee liegen auf dieser Spessart-Tour.
Denkmal am alten Bahnhof in Heigenbrücken.
Foto: Patty Varasano | Denkmal am alten Bahnhof in Heigenbrücken.
Das Plätzchen am Ölberg bietet Gelegenheit zur inneren Einkehr.
Foto: Patty Varasano | Das Plätzchen am Ölberg bietet Gelegenheit zur inneren Einkehr.
Romantischer Wandergenuss auf einer Etappe durch den Wald.
Foto: Patty Varasano | Romantischer Wandergenuss auf einer Etappe durch den Wald.
Schmale Pfade machen die Tour zum Erlebnis.
Foto: Patty Varasano | Schmale Pfade machen die Tour zum Erlebnis.
Mit seinen Abbruchkanten, Felswänden und Nischen bietet der stillgelegte Steinbruch vielen Tieren und Pflanzen Lebensraum.
Foto: Patty Varasano | Mit seinen Abbruchkanten, Felswänden und Nischen bietet der stillgelegte Steinbruch vielen Tieren und Pflanzen Lebensraum.
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Heigenbrücken
Patty Varasano
Ahler Kram
Ausflugstipps
Eisenbahntunnel
Freizeit
Historische Ereignisse
Spessartbund
Wildparks
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top