
Von Gemünden am Main durch das Sinntal nach Jossa auf dem Fahrrad - das bedeutet: sattgrüne Wiesen mit seltenen Orchideen, malerische Uferlandschaften, die zum Baden einladen. Eine Burg, ein Wasserschloss und viel historisches Fachwerk. 35 Kilometer geht es überwiegend über befestigte Wege, kein besonderes Können im Sattel erforderlich: Diese Fahrradtour durch den Sinngrund holt alle ab. Tipps zum Trip.

1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Die Tour führt durch das malerische Sinntal von Gemünden im Landkreis Main-Spessart nach Jossa im osthessischen Main-Kinzig-Kreis. Wir starten am Parkplatz Mainufer und folgen der Sinn in Richtung Schaippach.

Kurz vor Rieneck genießen wir die Aussicht auf das Schloss, an einem heißen Sommertag kühlen wir uns an einer der vielen Badestellen ab. Entweder kurz vor Rieneck mit Blick auf die Burg oder nördlich am Badesee. Naturbaden wie es schöner kaum sein kann.
Der Altort mit seiner Fachwerk-Kulisse rechtfertigt einen kleinen Umweg. Dann geht es weiter nach Burgsinn, durch die grünen Auen des Sinngrunds. Kurzer Halt am Wasserschloss, dann fahren wir über Mittelsinn und Obersinn durch den Viadukt nach Altengronau.

Wer Kinder hat pausiert hier im Naturbad, dann geht es weiter nach Jossa. Vom Bahnhof dort fahren stündlich Züge zurück nach Gemünden - falls die jungen Radlerinnen und Radler keine Kraft mehr haben. Ansonsten rollen wir gemütlich zurück und lassen die Tour an einer der schönen Badestellen in Rieneck ausklingen.
Natürlich kann man auch in Jossa starten und in Gemünden in den Zug steigen. Das ist auch für die ganz Kleinen gut machbar.
2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Gemünden ist aus allen Himmelsrichtungen mit dem Auto wie mit der Bahn sehr gut zu erreichen. Die Stadt liegt an der Bahnstrecke zwischen Würzburg und Frankfurt sowie an der Strecke der Erfurter Bahn - und ist damit aus allen Richtungen so gut angebunden, dass man das Auto wirklich stehen lassen kann.
Wer das Auto nimmt: Von Würzburg aus geht es über die B26 nach Karlstadt und über die B27 weiter nach Gemünden. Die Rhöner fahren am Besten über Hammelburg und dann wahlweise durch das Saaletal oder über die B27.
Kostenlose Parkplätze gibt es am Mainufer. Aus der Brückenauer Ecke kann man sich eigentlich direkt auf das Rad setzen und über Zeitlofs ins Sinntal starten.

3. Warum sollte ich dorthin?
Wenn ein Tal das Prädikat malerisch verdient hat, dann der Sinngrund. Gerade an sonnigen Tagen, wenn sich die Strahlen in den Wipfeln der Bäume über dem kleinen Fluss brechen und in dem glasklaren Wasser spiegeln. Ein Naturidyll. Man möchte direkt reinspringen. Es gibt viele flache Bereiche, in den auch kleine Kinder planschen können. Und die Kulisse wirkt fast immer wie aus dem Bilderbuch.
- Hier geht es zur Sinngrund-Tour auf Komoot

4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Die Burg in Rieneck, das Wasserschloss in Burgsinn und die großen Viadukte: Es gibt auf dieser Tour eigentlich immer was zu sehen. Und alles umrahmt vom saftigen Grün der Sinn-Auen.
Rieneck hat einen schönen Ortskern mit viel Fachwerk, die Aussicht von der Burg lohnt den Aufstieg. Aber der Star dieser Tour ist die Natur. Überall blüht es. Im Frühjahr zum Beispiel die seltenen Schachblumen. Biber, Eisvogel und seltene Libellenarten leben hier in einem großes Biotop, in dem die Natur noch im Gleichgewicht scheint.

5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Das Sinntal eignet sich perfekt für einen Tagesausflug: Mit Badepausen und Einkehr ist der Tag dann auch sehr schnell vorbei. Anreise mit dem Zug, Badepausen in der Sinn bei Rieneck und im Naturerlebnisbad in Altengronau und dann Einkehr in Burgsinn. Wer nach den gut 35 Kilometer im Sattel dann bettschwer ist, übernachtet zum Beispiel im Gesindehof, einem liebevoll restaurierten Anwesen direkt neben dem Wasserschloss in Burgsinn.
Wer sportlich mit dem Rennrad unterwegs ist, fährt die mittelschwere Tour als Rundtrip in knapp drei Stunden.

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Mitte April beginnt die Blütezeit der Schachblumen. Für diese seltene Blume ist das Sinntal überregional bekannt. Aber gerade angesichts der tollen Bademöglichkeiten sind die Sommerferien eigentlich die ideale Zeit für einen ausgedehnten Trip durch das Sinntal.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Die 35-Kilometer-Tour durch das Sinntal eignet sich ausnahmslos für jeden. Die Strecke ist flach, leicht zu fahren und führt fast ausschließlich über gut ausgebaute Radwege. Perfekt für Familien, auch mit kleinen Kindern, die sich auf dem Rad noch nicht so sicher fühlen.
Wer sich sportlich unterfordert wähnt, fährt bei Jossa weiter und über Marjoss, Lohrhaupten und Ruppertshütten zurück nach Gemünden. Da gibt es dann ordentlich Profil, knapp 700 zusätzliche Höhenmeter sind hier zu bewältigen.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
In fast allen Ortschaften im Sinntal gibt es eine gute Grundversorgung, Gasthäuser, Bäcker und Landmetzger laden zum Vespern ein. Die Landmetzgerei Muthig in Burgsinn hat zum Beispiel ein großes Fleischkäsesortiment. Die Krone in Altengronau und der Stern in Burgsinn bieten gute lokale Küche.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?
Bei Schneewittchen in Lohr Grüß Gott sagen? Und einen kleinen Bummel durch die schöne Altstadt machen. Oder schnell noch dem Fahrradmuseum in Bad Brückenau einen Besuch abstatten? Zum Ponyreiten und in den Streichelzoo im Erlebnispark Steinau? Oder lieber nebenan in den Europa-Kletterwald?
Die Gegend bietet unzählige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Im Sommer nutzt man einfach eine der unzähligen Bademöglichkeiten in der Sinn oder in einem der Bäder und lässt die Seele baumeln.
