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Obersfeld
Auf der großen Bühne: Der 12-jährige Finn Reichert tritt zum zweiten Mal bei "Fastnacht in Franken — jung und närrisch" auf
Mit sechs Jahren stand Finn das erste Mal auf der Bühne. Heuer ist er wieder in der Fernsehsendung für Nachwuchstalente im Fasching dabei. Aufgeregt ist er nur ein bisschen.
Büttenredner Finn Reichert aus Hundsbach, hier beim Narrenempfang des Landkreises Main-Spessart, sorgt sich um die Zukunft des fränkischen Dialekts.
Foto: Carolin Schulte | Büttenredner Finn Reichert aus Hundsbach, hier beim Narrenempfang des Landkreises Main-Spessart, sorgt sich um die Zukunft des fränkischen Dialekts.
Lisa Köhler
 |  aktualisiert: 24.02.2025 02:32 Uhr

Angefangen hat alles mit einem Nikolaus-Gedicht. Nachdem Finn Reichert das zuerst bei der Weihnachtsfeier des Sportvereins und dann seiner Schule vortrug, fand Mama Karin: "Wenn du das vor 100 Leuten in der Schule machst, kannst du das ja auch an Fasching." Das ist nun sechs Jahre her und Finn hat auf der Bühne noch immer viel Spaß. Nervös ist er dabei kaum, Notizzettel zum Spicken braucht er nicht. Wenn etwas nicht ganz glatt läuft, überspielt der Zwölfjährige aus Hundsbach das gekonnt.

Die Aufregung steigt ein wenig, wenn es um die Aufzeichnung für die Fernsehsendung "Fastnacht in Franken — jung und närrisch" geht. Da ist Finn dieses Jahr das zweite Mal dabei. "Kurz davor ist jeder aufgeregt", sagt er. Vielmehr als Nervosität aber verspürt er Vorfreude. Er mag es, wenn das ganze Publikum mit ihm singt, denn seine Bütt endet immer mit einem Lied: Zu einer bekannten Melodie wird gemeinsam ein umgedichteter Text gesungen. Es kam zwar auch schon vor, dass die Musik für den Auftritt verloren ging. Aber kein Problem für Finn, der kurzerhand ohne Begleitung sang.

Finn bei seinem Auftritt bei 'Fastnacht in Franken — jung und närrisch' im Jahr 2023. Damals trat er als 'Bäuerle in Amerigga' auf.
Foto: Susanne Speckner, BR | Finn bei seinem Auftritt bei "Fastnacht in Franken — jung und närrisch" im Jahr 2023. Damals trat er als "Bäuerle in Amerigga" auf.

Bei "Fastnacht in Franken — jung und närrisch" dürfen Nachwuchstalente mit Bütten, Tänzen und Musik zeigen, dass nicht nur die Großen Fastnacht können. 2023 war Finn zum ersten Mal dabei. Er wäre auch schon im Jahr zuvor aufgetreten, wäre die Sendung nicht wegen Corona abgesagt worden. Zum Casting kam er durch Calotta Keller und ihre Mutter "Susi" — Freunde von Finns Familie, die ebenfalls im Hundsbacher Verein aktiv sind. Auch Calotta wirkt bei der Sendung mit.

Genau wie seine Eltern und seine beiden älteren Geschwister ist Finn Mitglied der Hundsbacher Karnevalsgesellschaft. Seit 15 Jahren ist die Familie aus Obersfeld bereits im Verein aktiv. Bei seiner Bütt wird Finn vor allem von Mama Karin Reichert unterstützt. Das ganze Jahr über sammeln sie zusammen verschiedene Ideen. Ein paar Wochen vor Beginn der Fastnachtszeit bastelt seine Mutter dann an der Rede und Finn bestimmt, was er davon sagen möchte und was nicht.

Unterstützung von der ganzen Familie

Die fertige Bütt spricht Karin Reichert ein, sodass ihr Sohn sie sich mehrmals anhören, nachsprechen und einüben kann. Heuer dreht sich in seiner Bütt "Der Mann vom Amt" alles um die fränkische Sprache. "Diesmal habe ich mehr zum Inhalt beigetragen", erzählt Finns Mutter. "Letztes Jahr war das Thema 'Dorfkind'. Da konnte er selbst die meisten Beobachtungen mitbringen."

Zur Aufzeichnung in Veitshöchheim am 16. Februar wurde Finn von seiner ganzen Familie begleitet. Insgesamt 16 Karten haben sie besorgt. Ausgestrahlt wird die Sendung am 2. März. In der Zwischenzeit kann Finn nicht nur Fasching, sondern auch seinen Geburtstag feiern: Am 17. Februar, also einen Tag nach der Aufzeichnung, wurde er 13 Jahre alt.

Mittlerweile gehen viele Anfragen wegen Auftritten bei den Reicherts ein. "Die Faschingsgesellschaften besuchen sich gegenseitig, und wenn sie Finn auf der Bühne sehen, wird er oft angesprochen, ob er nicht auch bei ihnen auftreten will", erzählt Karin. Wie auch im vergangenen Jahr hat Finn heuer um die 20 Auftritte im Landkreis. Dabei wird er stets von mindestens einem Elternteil, manchmal auch von beiden begleitet.

Wenn er älter wird, möchte Finn weiterhin an Fastnacht auf der Bühne stehen. Aber nur in seiner Freizeit, denn beruflich hat er bereits andere Pläne: Zimmermann oder Schreiner will er werden. Er baut gerne an eigenen Projekten: "Andere wünschen sich Playmobil zu Weihnachten, ich wünsche mir Werkzeug."

 
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