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Karlstadt
Auf dem Weg zur Smarten Gemeinde: Stadt Karlstadt eröffnet einen Coworking-Space
Im Stadtrat wurde der Entwurf der Digitalisierungsstrategie vorgestellt. Teil davon ist auch, dass Karlstadt eine eigene App kriegen soll. Welche Funktionen wird diese haben?
Noch dieses Jahr will die Stadtverwaltung in Karlstadt einen Coworking-Space aufmachen.
Foto: Symbolbild: Fabian Sommer, dpa | Noch dieses Jahr will die Stadtverwaltung in Karlstadt einen Coworking-Space aufmachen.
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:54 Uhr

Karlstadt will digitaler werden. Seit Herbst 2021 ist die Stadt Teil des Förderprogramms "Smarte Gemeinde – auf dem Weg in die digitale Zukunft". Ziel des Projekts ist es, die digitale Transformation in Karlstadt voranzutreiben.

Zusammen mit einem Forschungsteam des Technologie Campus Grafenau der Technischen Hochschule Deggendorf wird seit Februar 2022 an einer Digitalisierungsstrategie gearbeitet. Der erste Entwurf dieser Strategie mit Ideen für konkrete Maßnahmen haben am Donnerstag in der Stadtratssitzung Christoph Dukat und Frank Edenharter vorgestellt.

Eine Alternative zum Home Office

Teil dieses Projekts ist zum Beispiel, dass in Karlstadt noch dieses Jahr ein sogenannter Coworking-Space eröffnen soll. Dabei handelt es sich um ein Büro mit mehreren Arbeitsplätzen, die Arbeitnehmer aus unterschiedlichen Unternehmen oder Freiberufler flexibel mieten können sollen.

Das Unternehmerhaus in Karlstadt.
Foto: Björn Kohlhepp | Das Unternehmerhaus in Karlstadt.

Laut Stadtsprecher Uli Heck gehören zur Zielgruppe beispielsweise Geschäftsreisende, die sich eine Woche in Karlstadt aufhalten und dort einen Ort zum Arbeiten benötigen. Der Coworking-Space kann aber auch als Alternative zum Home Office dienen. Einziehen soll der Coworking-Space im Dachgeschoss des Gründerhauses/Unternehmerhauses in Karlstadt, wo zuvor das Stadtmarketing seine Räumlichkeiten hatte. 

Die Vermietung soll über eine digitale Plattform erfolgen. Von der Verwaltung soll niemand abgestellt werden, der sich um die Organisation kümmern muss, so Heck. Deshalb sei Karlstadt auch Mitglied der Genossenschaft Coworkland geworden, die eine Software für die Buchung und Abrechnung zur Verfügung stellt. Momentan fehle es noch an dem Mobiliar für das Büro, dieses sei aber bestellt.

Funktionen eines Schwarzen Bretts

Wie Forschungsteam-Mitarbeiter Christoph Dukat erklärte, soll Kommunikation das "Querschnittsthema" der Digitalstrategie sein. Dazu gehört, dass Karlstadt voraussichtlich eine eigene App für Smartphones kriegen wird. Diese könnte unter anderem Funktionen eines Schwarzen Bretts haben: So sollen Nutzerinnen und Nutzer dort Neuigkeiten aus dem Rathaus oder aktuelle Meldungen aus Vereinen erhalten können. Vorteil der Handy-App sei, dass in dieser alle Infos "orts- und zeitunabhängig" abrufbar seien, so Dukat. 

Angedacht ist auch ein Feedbackmodul innerhalb der App, über das Mängel und Wünsche an die Verwaltung herangetragen werden können. Für das Thema Mobilität könnte die App ebenfalls eine Rolle spielen. So ist im Gespräch, ob sich darüber Carsharing oder die Vermietung der Lastenfahrräder organisieren lässt. Außerdem sollen dort Verwaltungsleistungen wie eine Online-Terminvergabe mobil verfügbar sein.

Beratung hat Karlstadt "keinen Cent gekostet"

An der Digitalisierungsstrategie für Karlstadt wurde unter anderem in zwei Workshops gearbeitet. Außerdem gab es intensive Gespräche zwischen Forschungsteam und Verwaltung. Das Projektteam macht sich nun an die finale Version des Strategiepapiers und übergibt dieses dann der Stadtverwaltung. "Unsere Arbeit ist noch nicht erledigt. Wir werden Karlstadt weiter zur Seite stehen", sagte Frank Edenharter vom Forschungsteam.

Gefördert wird das Projekt vom bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. "Wir konnten den Antrag nur stellen, weil wir Mitglied der Allianz MainWerntal sind", betonte Bürgermeister Michael Hombach (CSU). Karlstadt ist eine von zehn bayerischen Modellgemeinden, in denen aktuell eine solche Digitalisierungsstrategie erarbeitet wird. "Die Beratung, die wir bisher in Anspruch genommen haben, hat uns keinen Cent gekostet", so Hombach.

 
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