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Karlstadt
Karlstadt will als "Smarte Gemeinde" digitaler werden - Bürger äußern Wünsche
Als eine von fünf unterfränkischen Kommunen nimmt die Stadt am Pilotprojekt "Smarte Gemeinde" teil. In welchen Bereichen Karlstadt digitaler werden könnte.
Noch gibt es in Karlstadt und seinen Stadtteilen klassische Aushangkästen für die Bekanntmachungen der Stadt. Im Rahmen des Pilotprojekts 'Smarte Gemeinde' will Karlstadt digitale Anzeigetafeln testen.
Foto: Jürgen Kamm | Noch gibt es in Karlstadt und seinen Stadtteilen klassische Aushangkästen für die Bekanntmachungen der Stadt. Im Rahmen des Pilotprojekts "Smarte Gemeinde" will Karlstadt digitale Anzeigetafeln testen.
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 13.05.2022 02:26 Uhr

"Dahoam 4.0" - so bezeichnete Professorin Diane Ahrens die Vernetzung aller Lebensbereiche, als sie das Pilotprojekt "Smarte Gemeinde – auf den Weg in die digitale Zukunft" im Karlstadter Wirtschaftsausschuss per Videokonferenz vorstellte. Ahrens arbeitet am Technologie-Campus Grafenau der Technischen Hochschule Deggendorf. Von dort aus wird das Pilotprojekt begleitet, an dem fünf Kommunen aus Unterfranken teilnehmen.

Erklärtes Ziel des in Karlstadt am 1. März gestarteten Projekts "Smarte Gemeinde" sei eine kommunale Digitalisierungsstrategie. Diese betrifft die Bereiche digitale Verwaltung, Arbeiten, Wohnen, Bildung, Nahversorgung, Energie, Mobilität, Ehrenamt und Kultur. Das Pilotprojekt wird vom Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über die Direktionen für ländliche Entwicklung gefördert.

Von Online-Gottesdiensten bis hin zu online verfügbaren Röntgenbildern

Die Professorin brachte konkrete Ideen vor, wie Kommunen digitaler werden können. Das können zum Beispiel Gottesdienste sein, die online übertragen werden, aber auch Online-Vereinsbörsen oder digitale Gemeindebüchereien. Eine Rathaus-App als Kommunikationskanal mit den Bürgerinnen und Bürgern oder "Telemedizin mit online verfügbaren Röntgenbildern" nannte Ahrens ebenfalls als Beispiele.

Interessant seien zudem sogenannte Co-Working-Spaces - also Büro-Arbeitsplätze, die stunden- oder tageweise mietbar sind. Eine von vielen weiteren Möglichkeiten sei zudem, Seniorinnen und Senioren für das Smartphone oder das Online-Banking zu schulen. "Generell erfordert die digitale Transformation ein Umdenken", sagte Ahrens.

Das Projekt "Smarte Gemeinde" ist in Karlstadt bereits angelaufen

Wie der Weg für Karlstadt hin zu einer smarten Gemeinde konkret aussehen könnte, dazu sprach Hanna Schürzinger, die die Stadt Karlstadt bei dem Projekt "Smarte Gemeinde" betreut. Folgende Schritte sind geplant: eine Ist-Analyse der Ausgangslage, die Definition von Handlungsfeldern und Visionen, die Festlegung konkreter Maßnahmen und deren Umsetzung - sowie schließlich die Überwachung und Evaluierung der Maßnahmen.

Dabei ist das Projekt in Karlstadt bereits angelaufen: Im Rathaus fanden seither eine Befragung und Leitlinien-Interviews statt. Deren Ergebnisse waren Teil des Visions-Workshops, der am 5. April in Karlstadt stattgefunden hatte. Daran hatten Vertreterinnen und Vertreter der Stadtratsfraktionen, der Integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) Main-Werntal, des Stadtmarketings und der Stadtverwaltung teilgenommen.

Bei diesem Workshop gab es einen Beschluss, dass in der Stadt digitale Informationstafeln ausprobiert werden sollen - zunächst mit einer Tafel in einem kleinen Stadtteil. Die digitalen Anzeigetafeln sollen die klassischen Infokästen ersetzen, in denen die Gemeinde ihre Aushänge veröffentlicht.

Bürgerinnen und Bürger haben Wünsche bei der Digitalisierung

Nun steht am 1. Juni der Roadmap-Workshop an. Dabei wollen die Teilnehmenden festlegen, was generell und konkret in Karlstadt gemacht werden soll - und vor allem wann. Denn die Zeit dränge ein wenig, da das Pilotprojekt auf zwei Jahre beschränkt ist.

Stadtrat Harald Schneider gab Wünsche und Erwartungen von Bürgerinnen und Bürgern weiter. Darunter fallen ein Online-Zugang zum Fundbüro, ein Online-Shop für touristische Souvenirs aus der Touristinfo oder eine App, die freie Parkplätze anzeigt. Auch einen flächendeckenden, kostenlosen Internetzugang hätten die Karlstadterinnen und Karlstadter vorgeschlagen.

 
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Kommentare
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  • flyarcus@gmx.de
    smarte Technologie: digitale Schaukästen für 80000???? Da muss ja doch jeder hinlaufen, warum lässt man nicht die paar Zettel drin und macht eine Karlstadt-App mit newsletterfunktion? Ansonsten würde ich sagen, lasst es wie es ist und schmeißt nicht dauernd Geld zum 3fach verglasten Fenster raus!
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  • gitte50
    Die Vorschläge von Harald Schneider sind gut, praktisch und nachvollziehbar.
    Die Ausführungen von Professorin Diane Ahrens eher befremdlich und führen in die Isolation, der so wichtige soziale Kontakt würde auf der Strecke bleiben. Hat sie mal die "Senioren" gefragt, ob die sich überhaupt noch mit Online-Banking beschäftigen wollen, die meisten, die ich kenne, wollen mit dieser Art Technik nicht wirklich etwas zu tun haben. Die wollen einen Menschen, mit dem sie sprechen können und der Antworten gibt.
    Ich verstehe nicht, warum die Stadt sich immer für viel Geld so hochdotierte Ratgeber sucht, die die Bedürfnisse an der Basis nicht richtig einschätzen können und das gilt nicht nur für die "smarte Gemeinde".
    Nur noch so ganz am Rande....was ist, wenn wiedermal der Strom und das Netz ausfällt?
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