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Main-Spessart
Auch Christbäume werden teurer: Produzenten aus Main-Spessart sagen, wie viel der Weihnachtsbaum 2022 kosten könnte
Die Inflation treibt die Preise nach oben und macht in diesem Jahr wohl auch vor Weihnachtsbäumen nicht Halt. Was Anbieter aus Unterfranken jetzt schon sagen.
Die Inflation macht auch vor den Weihnachtsbäumen nicht Halt: Rund zwei Euro mehr pro Meter wird der Christbaum in diesem Jahr vermutlich kosten (Archivfoto).
Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa | Die Inflation macht auch vor den Weihnachtsbäumen nicht Halt: Rund zwei Euro mehr pro Meter wird der Christbaum in diesem Jahr vermutlich kosten (Archivfoto).
Katrin Amling
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:10 Uhr

Weihnachten ist weit weg - und Gedanken an einen Christbaum kommen bei Temperaturen von über 30 Grad, die für dieses Wochenende gemeldet sind, wohl bei den Wenigsten auf. Doch bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die Weihnachtsbäume, die in gut einem halben Jahr in den Wohnzimmern vieler Familien stehen werden, heuer deutlich mehr kosten könnten.

Die Preise müssten voraussichtlich um zwei Euro pro Meter erhöht werden, kündigte der Vorsitzende des Vereins Bayerische Christbaumanbauer, Thomas Emslander, jetzt an. Statt zwischen 18 und 25 Euro wie bislang würden die Bäume in diesem Jahr wohl mindestens 20 Euro pro Meter kosten. Grund dafür seien vor allem die gestiegenen Dieselkosten und die Erhöhung des Mindestlohns zum 1. Oktober, so der Vorsitzende.

"Die Inflationsspirale trifft auch bei uns zu."
Uwe Klug, Vorsitzender des Vereins Christbaumdorf in Mittelsinn

"Die Inflationsspirale trifft auch bei uns zu", bestätigt Uwe Klug, Vorsitzender des Vereins Christbaumdorf in Mittelsinn im Landkreis Main-Spessart. Die Produzenten würden sich deshalb auch an der Preiserhöhung beteiligen müssen. Die Einschätzung von Emslander, dass die Bäume vermutlich zwei Euro pro Meter mehr kosten werden, hält Klug für realistisch. Zu den gestiegenen Dieselkosten kämen auch noch die Preiserhöhungen für Dünge- und Pflanzenschutzmittel, die eine Folge des Krieges in der Ukraine sind. In den vergangenen Jahren habe es außerdem, wenn überhaupt, nur moderate Preiserhöhungen gegeben, sagt der Anbauer aus Mittelsinn.

Uwe Klug, Vorsitzender des Vereins Christbaumdorf in Mittelsinn im Landkreis Main-Spessart.(Archivfoto).
Foto: Frank Zagel | Uwe Klug, Vorsitzender des Vereins Christbaumdorf in Mittelsinn im Landkreis Main-Spessart.(Archivfoto).

Die Nachfrage, sagt der Christbaum-Produzenten, sei in den vergangenen Jahren konstant geblieben. "Wie sie sich in diesem Jahr angesichts der gestiegenen Preise entwickeln wird, ist natürlich schwierig zu sagen", ist Klug mit Prognosen vorsichtig. Vielleicht würden einige Familien eher auf den Weihnachtsurlaub verzichten und sich stattdessen einen Christbaum kaufen. Sorgen ums Geschäft macht er sich trotz der anstehenden Preiserhöhung jedenfalls nicht: "Ich denke, wir werden unsere Weihnachtsbäume stabil verkaufen."

Bäume werden derzeit von Läusen geplagt

"Die Bäume werden auf jeden Fall teurer, wie viel genau, wissen wir noch nicht", sagt auch Christbaum-Anbauer Günther Marx aus Rieneck. Zwei Euro pro Meter hält auch er für eine gute Schätzung. Die Erhöhung des Mindestlohns kommt zwar erst ab Oktober zum Tragen. Genau dann beginne aber die Zeit, in der man die meisten Arbeitskräfte bis Weihnachten brauche.

Derzeit wachsen die Bäume im und ums Christbaumdorf laut Marx gut. Wenn es im Sommer jedoch wieder weniger regne, könne das zu Problemen führen. "Gerade haben wir außerdem mit Läusen an den Bäumen zu kämpfen", sagt Marx. Das sei aber nicht ungewöhnlich zu dieser Zeit und der Befall regional sehr unterschiedlich.

Gestiegene Düngerkosten machen großen Teil aus

Die Entwicklung der Energiepreise in den kommenden Monaten ist laut Ernst Wolf von Wolf's Spessarttanne entscheidend für den endgültigen Preis der Weihnachtsbäume 2022. Festlegen möchte er sich noch nicht, doch auch der Produzent aus Mittelsinn geht von einer Erhöhung aus. Besonders die gestiegenen Kosten für Dünger machen sich laut Wolf bemerkbar: "Da haben wir eine Steigerung von rund 100 Prozent. Das macht einen Unterschied von mehreren hundert Euro auf den Hektar."

Zu den Sorgen um die gestiegenen Produktionskosten kommt laut Wolf das warme und trockene Wetter. Unter der derzeitigen Trockenheit würden die im Frühjahr neu angepflanzten Bäume leiden, sagt Wolf. Auch für die älteren Bäume sei das Wetter problematisch: "Die Nadeln treiben gerade neu aus und können leicht Sonnenbrand bekommen."

 
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