Einen für ihn krönenden Abschluss fand der Festreigen anlässlich des 80. Geburtstags von Altlandrat Armin Grein. Im Franck-Haus in Marktheidenfeld feierten ihn die Freien Wähler mit einem Empfang, der die herausragende Rolle des Jubilars für die Gruppierung deutlich machte. Den Ritterschlag gab es von Greins Nachfolger als Bundes- und Landesvorsitzender, dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger. Der Wirtschaftsminister wörtlich: "Ohne dich stünde ich heute nicht als Minister da, das ist dein Werk, das ist deine Schuld, Armin."
Dass er überhaupt zu den Freien Wählern gegangen sei, das sei nicht zuletzt Armin Greins Verdienst gewesen, erinnerte Aiwanger, der sich wünschte, dass der Jubilar "als guter Geist" noch viele Jahre über die Freien Wähler wache. Den Jüngeren in der Runde, die politischen Ehrgeiz hätten, empfahl der Bundesvorsitzende, den Kontakt zu Grein zu halten: "Wenn der Armin mal jemanden ins Auge gefasst hat und auf die Schiene setzt, dann wird aus dem auch was." In den Kommunen werde man in nächster Zeit mehr als genug Arbeit haben, meinte Aiwanger, denn viele einst zentralisierte Bereiche kämen wieder auf die kommunale Ebene zurück.
Grein soll FW-Einzug in Bundestag noch erleben
Die Freien Wähler werden ihre Anziehungskraft nicht verlieren, zeigte sich Hubert Aiwanger zuversichtlich. Und seinem Vorgänger Armin Grein bescheinigte er nicht nur, er sei "die entscheidende Figur, dass wir auf die Füße gekommen sind", gewesen, sondern machte er auch ein Versprechen, das er innerhalb der nächsten zehn Jahre einlösen werde: "Du wirst sicher noch erleben, dass wir in den Bundestag kommen."
Vor Beginn der Feier, die Alexander Wolf musikalisch begleitete, hatte sich Minister Aiwanger im Festsaal des Franck-Hauses ins Goldene Buch der Stadt Marktheidenfeld eingetragen. Er schrieb: "Der Stadt Marktheidenfeld eine gute Zukunft, den politisch Verantwortlichen allzeit richtige Entscheidungen für die Bürgerinnen und Bürger!"
Ehrenurkunde für 45 Jahre Mitgliedschaft
Die Gäste im Kaffeehaus begrüßte der Marktheidenfelder Ortsvorsitzende Holger Seidel, der Grein mit einem gereimten "Armin-Abc" (von A wie authentisch bis N wie nahbar) beschrieb und ihm dankte: "Du hast unsere Gruppierung geprägt." Für 45 Jahre Mitgliedschaft überreichte er eine Ehrenurkunde.
Kreisvorsitzender Armin Pintar verknüpfte rückblickend persönliche Lebensstationen mit Greins politischem Werdegang und wünschte, "dass wir noch lange auf deinen Rat bauen können". Auch Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder erinnerte an sensationelle politische Erfolge des Jubilars, unter anderem seine Wahl zum bayernweit ersten Landrat der Freien Wähler 1984. Grein sei "der Urvater der Freien Wähler", ohne den es die FW nicht in solch ungeahnte Höhen bis hin zur Regierungsbeteiligung in Bayern geschafft hätten. Stets sei Armin Grein nah an den Menschen und glaubwürdig geblieben.
Wie auch Seidel hatte Bezirksvorsitzender Gerald Pittner seine Glückwünsche in Reinform mitgebracht. Und wie Aiwanger versicherte er: "Ohne dich wäre ich heute nicht da, wo ich bin." Grein habe sich als politischer Gärtner ins Zeug gelegt und dafür gesorgt, dass aus den Freien Wählern ein starker Baum geworden ist.
Der Geehrte selbst fasste sich kurz und amüsierte mit mancher Anekdote aus seiner Amtszeit als Bürgermeister in Marktheidenfeld und Main-Spessart-Landrat. Den Freien Wählern wünschte er eine weiterhin gute Zukunft und für sich selbst, dass er fit und gesund bleibe, "und jetzt mal der Marktheidenfelder Südring ausgebaut wird, denn da fahre ich ständig drüber".