Immer mehr Freibäder im Landkreis öffnen ihre Tore. Doch wegen Corona gelten spezielle Regeln, so sind zum Beispiel die Besucherzahlen begrenzt, damit die Menschen den gebotenen Abstand halten können. Wie es um den Bäderbetrieb unter Corona-Bedingungen bestellt ist, zeigen Beispiele aus Gemünden, Frammersbach und Karlstadt.
"Corona-Routine" in Gemünden
Im Gemündener Freibad "Saaleinsel" läuft es nach Aussagen von Bäderleiter Manfred Starz gut. Die Besucher hielten sich an die Vorschriften, sei es bei der Einbahnstraßen-Regelung beim Schwimmen oder bei der Anzahl der Menschen im Becken. "Die Gäste leben ja schon ein paar Wochen mit Corona", begründet er, hätten sozusagen schon "Corona-Routine".
Noch ist die maximale Besucherzahl in der "Saaleinsel" auf 250 Badegäste beschränkt. "Theoretisch könnten wir aber auf 750 Gäste erhöhen", so Starz. Sprich, wenn die Besucherzahlen an die 250-er Grenze stoßen, haben die Betreiber des Bades die Möglichkeit, den Richtwert nach oben hin zu erweitern. Wie viele Menschen sich derzeit im Bad befinden, posten Mitarbeiter stündlich auf Facebook. Dadurch kann jeder sehen, ob es sich lohnt zu kommen oder ob die erlaubte Besucheranzahl schon erreicht ist.
Das Formular zur Kontaktermittlung im Falle einer Coronainfektion kann auf der Homepage der Stadt Gemünden heruntergeladen werden und soll möglichst ausgefüllt mitgebracht werden. "Wenn alle Stricke reißen, kann das auch mal an der Kasse nachgetragen werden", so Starz. Ob eine Online-Buchung sinnvoll sei, hätten die Verantwortlichen in Gemünden auch diskutiert, weiß der Bäderleiter. Es wurde sich aber dagegen entschieden. "Man muss die Konzepte so einfach wie möglich machen, damit alles möglichst reibungslos läuft", erläutert er.
Auch der Gemündener Bauamtsleiter Jörg Breitenbach macht klar, dass sich die Besucher in der "Saaleinsel" bislang vorbildlich verhalten hätten. Dort hatten in der Vergangenheit Gäste des benachbarten Campingplatzes freien Zutritt. Dieser Zutritt ist derzeit aber nicht möglich. "Die Camper müssen über den Kassenbereich kommen, sonst ist ja die Anzahl der Besucher nicht zu kontrollieren", sagt die städtische Sprecherin Belinda Köhler.
Frammersbacher Terassenbad: Keine Vorbuchung nötig
Im Terassenbad Frammersbach wird das Formular zur Kontaktermittlung von den Freibad-Besuchern an der Kasse ausgehändigt und dann von den Badegästen ausgefüllt. Eine Vorbuchung ist nicht notwendig. "Mittlerweile muss ja nur noch der Name und der Tag ausgefüllt werden, das ist eine Sache von 30 Sekunden", sagt Christian Holzemer, Bürgermeister der Marktgemeinde. Ein Online-Buchungssystem sei nicht in Frage gekommen, da im Terassenbad derzeit noch alles manuell laufe und somit ein komplett neues System hätte installiert werden müssen. Jahreskartenbesitzer hätten sich den Zettel auch einfach schon daheim vervielfacht, damit es an der Kasse flotter gehe.
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540 Personen dürfen sich im weitläufigen Frammersbacher Freibad auf einmal aufhalten. Bisher sei man von dieser Zahl noch sehr entfernt gewesen, so Holzemer. Nach den neuesten Vorgaben dürfe man sogar bereits mehr Gäste einlassen, aber hier wollen die Verantwortlichen erstmal abwarten.
In Sachen Personal hat das Bad im Nordspessart dieses Jahr aufgestockt: So unterstützen zwei geringfügig Beschäftigte stundenweise die anderen Kräfte. Zudem haben sich Bürger gemeldet, die ehrenamtlich helfen wollen. Sie unterstützen im Kassenbereich und bei den Zählungen an den Badebecken.
Online-Reservierungen in Karlstadt
Anders als in Gemünden und Frammersbach kann man im Karlstadter Freibad online reservieren. Das wirft bisweilen auch Probleme auf: Nicht immer erscheinen die Menschen, die zuvor reserviert haben auch wirklich. "In diesem Zusammenhang bitten die Stadtwerke alle Badegäste, reservierte Termine zu stornieren, wenn sie diese nicht wahrnehmen können, um anderen Badewilligen" den Besuch zu ermöglichen, heißt es in einer städtischen Pressemitteilung. Insgesamt gibt es im Bad der Kreisstadt drei Bade-Schichten, in denen jeweils maximal 250 Besucher Zutritt haben.
"Das Buchungssystem und die Abstandsregeln sowie die maximal zulässige Besucheranzahl in den Becken bzw. dem Freibad insgesamt stoßen bei den Besuchern auf allgemeines Verständnis und werden gut eingehalten", heißt es in der Karlstadter Pressemitteilung. In der machen Bürgermeister Michael Hombach und Werkleiter Klemens Albert ferner klar, dass bemüht seien, Wünsche der Badegäste zu erfüllen. Zum Beispiel die Verfügbarkeit des Beachvolleyballfeldes auch außerhalb der Öffnungszeiten des Freibads. Doch hier seien erst einmal haftungsrechtliche Fragen zu klären.
"Wir sind auf einem guten Weg", resümiert Bürgermeister Hombach. "Auch wenn der Besuch des Freibades nicht wie in den Vorjahren erfolgen kann und mit Einschränkungen verbunden ist, so zielen alle Maßnahmen darauf ab, möglichst vielen Karlstadtern einen Besuch in ihrem Freibad zu ermöglichen."