Es wurde ein intensives und beindruckendes Gast- und gleichzeitig Heimspiel für den Ausnahmekünstler Andreas Kümmert: Gemeinsam mit Schlagzeuger Michael Weippert begeisterte der Vollblutmusiker auf der neuen Spielstätte hinter der Ruine Scherenburg vom ersten Accord an sein Publikum. Rund 400 Gäste waren gekommen, um den Kümmert live zu erleben. Seine Ansagen: Kurz und oft eigenwillig humorvoll. Seine Musik: gefühlvoll und ausdrucksstark. Seine Stimme: beachtenswert und imponierend.
Von Kümmerts bekannter Eigenkomposition "Something in my heart" waren die Konzertgäste augenblicklich gefangen, von seiner unverwechselbaren, gewaltigen Stimme und seiner Leidenschaft zur Musik. In seinem Programm hatte Kümmert weitere Eigenkompositionen, aber auch einige auf seine eigene dynamische Art interpretierte Titel bekannter Tonkünstler eingebaut.
Bei den eigenen Songs durfte keinesfalls die Hitsingle "Simple Man" fehlen. Aber auch einige Stücke "aus seiner Zeit als junge Banausen" hatte Kümmert mitgebracht. Die Abstimmung mit seinem Begleiter Michael Weippert an den Drums lief perfekt. Ein Blick genügte, um zu wissen, was der Andere wollte. Die beiden kennen sich bereits seit der Jugendzeit, als Kümmert Sänger, Songwriter und Gitarrist in der damaligen Band "Silent Cry" war.
"Rocketman" darf nicht fehlen
In der zweiten Halbzeit gab es mit zwei Songs eine Einlage von "Special Guest" Jochen Thoma, seiner Mundharmonika und "The Spider and the Fly" von den Rolling Stones, sowie das im Jahr 2018 erschienene "Must be the Whisky" von Cody Jinks.
Gegen Ende des Konzerts griff Andreas Kümmert nochmals in die Vollen. Mit "Rocket Man" von Elton John hatte er bereits im Jahr 2013 bei "The Voice of Germany" die Jury für sich gewonnen und für Aufsehen gesorgt. Auch in Gemünden begeisterte seine eigene Interpretation des Songs das Publikum. Andreas Kümmert erhielt in Rahmen seines rund zweistündigen Programms oft Zwischenapplaus und kassiert viel Beifall.
Als Kümmert und Drummer Weippert die Bühne verließen, schien es fast selbstverständlich, dass die Konzertgäste lautstark nach Zugabe riefen und klatschten. Die folgte dann auch gleich zweimal. Beim ersten Stück tauschten Kümmert und Weippert die Rollen. Kümmert "malträtierte und hämmerte die Drums", wie er sich ausdrückte, und Weippert übernahm den Sänger- und Gitarrenpart. Schließlich gab es dann noch einen mitreißenden Song mit Kümmert an der Gitarre.
20.000 Gäste besuchten die Scherenburgfestspiele
Mit dem Gastauftritt des Künstlers Andreas Kümmert fanden die diesjährigen Scherenburgfestspiele einen eindrucksvollen Abschluss. Alles in allem waren laut dem Vorsitzenden des Festspielvereins Hans Michelbach und der Geschäftsführerin Bianca Ditterich die vielen Vorstellungen und Gastauftritte hervorragend gelaufen und besonders erfolgreich. "In Summe haben über 20.000 Gäste unsere Eigenproduktionen besucht", stellte Michelbach bei der Abschlussvorstellung fest. Gegenüber den Auftritten der Jahres 2019 habe man damit sogar ein leichtes Plus verzeichnen können: "Eine hoffungsvolle Perspektive für die Zukunft."