zurück
Steinmark
1,8 Millionen für die Kieseckersmühle: Die beiden Wohnhäuser in der Nähe von Steinmark werden zum Verkauf angeboten
Die nächsten Nachbarn in der Alten Wachenmühle sind nicht weit entfernt. Wohnen in der Einöde, das bedeutet kaum Handyempfang, aber Wasser aus der eigenen Quelle.
Dort wo bis ins Jahr 1965 die Kieseckersmühle im Wachengrund stand, sind jetzt zwei Wohnhäuser. Die beiden Anwesen sollen für 1,8 Millionen Euro verkauft werden.
Foto: Dorothea Fischer | Dort wo bis ins Jahr 1965 die Kieseckersmühle im Wachengrund stand, sind jetzt zwei Wohnhäuser. Die beiden Anwesen sollen für 1,8 Millionen Euro verkauft werden.
Dorothea Fischer
 und  Ernst Dürr
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:29 Uhr

Wer aktuell auf der Suche nach einem neuen Zuhause in der Nähe von Marktheidenfeld ist, und die Einöde sucht, könnte im Heinrichsgrund in der Gemarkung Steinmark fündig werden. Dort steht die frühere "Kieseckersmühle" auf einem Grundstück von 17.000 Quadratmetern Fläche und wird von einem Würzburger Maklerbüro für 1,8 Millionen Euro zum Verkauf angeboten.

Kurz bevor der Heinrichsbach in den Wachenbach mündet und das Tal im weiteren Verlauf als Wachengrund bekannt ist, steht die "Kieseckersmühle". Genau genommen sind es längst nicht mehr die historischen Mühlengebäude, sondern Bauten aus dem Jahr 1965; Von den beiden Wohnhäusern ist in der Ausschreibung nur eines bebildert. Nach Recherchen dieser Redaktion stehen jedoch beide zum Verkauf.

Feriendomizil für Unternehmerfamilie

Das alleinstehende Anwesen, das auf einer Fläche von über 17.000 Quadratmetern quer über das Tal eingezäunt ist, gehört einem Unternehmer, dessen Firma in Wertheim vor kurzem veräußert wurde. Die Familie bewohnt das Anwesen nicht dauerhaft. Darüber hinaus sei der Unternehmer Eigentümer etlicher anderer Immobilien, unter anderem in Wertheim, ist in Steinmark zu hören. Ein Gespräch mit den Eigentümern war nicht möglich.

Das untere Wohnhaus, das in dem Verkaufsinserat mit 250 Quadratmetern Wohnfläche angepriesen wird, hat fünf Zimmer. Im Untergeschoss befinden sich demnach eine Kellerbar sowie eine Schwimmhalle. Sie ist jedoch derzeit nicht in Betrieb und sanierungsbedürftig. Das ist auch beim oberen, kleinen Wohnhaus, der früheren Scheune, der Fall.

Müller waren nicht begeistert über neue Nachbarn

Im Jahr 1692 erbaute der aus Thüringen stammende Müller Hans Heinrich Keißecker die erste Mühle an dieser Stelle am Heinrichsbach im Wachengrund – übrigens sehr zum Ärger seiner Nachbarn, den Müllern der Alten Wachenmühle. Müller freuten sich nie, wenn sie Mühlen-Nachbarn bekamen, denn das war Konkurrenz für das Geschäft.

Der zuständige Pfarrer schrieb den Familiennamen falsch in die Kirchenbücher und so hießen fortan sowohl der Müller als auch die Mühle Kiesecker. Im Jahr 1845 wurde diese ursprüngliche Kieseckersmühle verkauft und 1940 abgerissen. Doch es gab bereits eine zweite Kieseckersmühle. Denn 1789 baute ein Schwiegersohn der Kieseckers eine weitere Mühle direkt neben der ersten. Diese war bis 1943 in Betrieb. Letztlich wurde auch sie abgerissen. Haus und Scheune wurden durch zwei neue Wohnhäuser ersetzt, angelehnt an die alten Bauformen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Steinmark
Dorothea Fischer
Ernst Dürr
Bauen und Wohnen in Main-Spessart
Konkurrenz
Nachbarn
Verkäufe
Wohnfläche
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Dorothea Fischer
    Guten Tag Herr Koch,
    derzeit werden im Spessart gleich drei alleinstehende Anwesen verkauft, neben der Kieseckersmühle auch das Torhaus Aurora sowie das frühere "Wirtshaus im Spessart - Hotel St. Hubertus" bei Windheim. Auch darüber werden wir berichten.
    Wir gehen davon aus, dass sich durch die Alleinlage in freier Natur an Wander- und Radwegen bzw. direkt an der Staatsstraße viele unserer Leserinnen und Leser die Anwesen kennen und sich für deren Geschichte und Zukunft interessieren. Für die Redaktion war das Anlass, diese Immobilien und - falls möglich - auch ihre Bewohnerinnen und Bewohner genauer unter die Lupe zu nehmen. Leider war es nicht möglich, den Eigentümer der Kieseckersmühle zu sprechen.
    Falls Sie auch an einem ungewöhnlichen Ort und /oder in einem besonderen Haus leben, freuen wir uns, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen.

    Mit den besten Grüßen aus der Redaktion
    Dorothea Fischer
    (Redaktion Main-Spessart)
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Dorothea Fischer
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Peter Koch
    Würde die MP auch so umfangreich berichten falls ich mal mein Haus verkaufen wollte?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten