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Wörth am Main
10.000 Euro Belohnung: Im 32 Jahre alten Mordfall Berninger sucht die Polizei Unterfranken nach neuen Zeugen
Führt ein Messer oder ein Versandkatalog aus den späten 1980er Jahren zum Mörder des 16-Jährigen? Welchen Hinweisen die Ermittler jetzt nachgehen.
Wer weiß etwas über dieses Messer? Es wurde in der Näher des Fundortes der Leiche von Klaus Berninger bei Wörth am Main (Lkr. Miltenberg) gefunden.
Foto: Polizeipräsidium Unterfranken | Wer weiß etwas über dieses Messer? Es wurde in der Näher des Fundortes der Leiche von Klaus Berninger bei Wörth am Main (Lkr. Miltenberg) gefunden.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:12 Uhr

Führt ein überraschend gefundenes Messer nach 32 Jahren zum Mörder des Bäckerlehrlings Klaus Berninger in Wörth am Main (Lkr. Miltenberg)? Darauf setzen die unterfränkischen Mordermittler große Hoffnung, die sich am Freitag an die Öffentlichkeit gewandt haben. Sie hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung.

2022 hatte die Polizei in dem Fall wieder neue Ermittlungen aufgenommen, unter anderem war im Mai der mutmaßliche Tatort noch einmal genau abgesucht worden. Dabei war in der Nähe des Fundortes der Leiche in einem Waldstück am Schneeberg nahe Wörth das Messer gefunden worden.

Der 16-jährige Klaus Berninger war am 20. Dezember 1990 verschwunden. Drei Tage später fanden zwei Spaziergänger morgens seine Leiche im Wald nahe der Kleinstadt an der bayerisch-hessischen Landesgrenze. Die Polizei geht davon aus, dass der Jugendliche umgebracht wurde. Mit neuen Techniken und Auswertungsverfahren will sie nun endlich den Täter überführen.

Polizei sucht Versandkatalog, aus dem sich das Opfer ein Messer bestellte

Nach damaliger Erkenntnis starb der Jugendliche durch Gewalteinwirkung mit einem scharfkantigen Werkzeug gegen den Hals. Ob es sich bei dem gefundenen Messer um die Tatwaffe handelt, ist laut Polizeisprecher Philipp Hümmer nicht sicher. Aber man hoffe auf Hinweise dazu, insbesondere zur Frage, wem das Messer gehört hat oder wer es seit Dezember 1990 vermisst.

In diesem Zusammenhang suchen die Ermittler auch nach einem Versandkatalog der Firma Schneider, die damals in Wesel saß, aus den Jahren 1988 bis 1990. Bei dem Versandhandel hatte sich das Opfer ein Springmesser zum Preis von 5,68 D-Mark bestellt, das allerdings bis heute nicht gefunden werden konnte. Es sei bislang nicht gelungen, an weitere Informationen zu dem Messer mit der Bestellnummer 167479 oder an den Katalog zu gelangen, heißt es vonseiten des Polizeipräsidiums Unterfranken.

10.000 Euro Belohnung ausgesetzt

Im Rahmen ihrer aktuellen Ermittlungen hat die Soko Berninger über 100 Hinweise aus der Bevölkerung erhalten. Außerdem wurden anhand von Vernehmungen die Umstände, die zum Tod von Klaus Berninger geführt haben sollen, weiter rekonstruiert. Und im Dezember wurden mehrere Spurenträger an die Rechtsmedizin in München versandt, wo neue Untersuchungen stattfinden sollen.

Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, hat das Landeskriminalamt eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt. Hinweise nimmt die Kripo Aschaffenburg unter der kostenfreien Rufnummer (0800) 10 111 611 oder jede Polizeidienststelle entgegen.

 
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  • S. C.
    Natürlich ist es löblich, den Täter weiterhin zu suchen, im Sinne der Angehörigen und im Sinne der Gerechtigkeit.

    Aber: selbt wenn man den Täter findet, wird es kaum gelingen, den Tatbestand "Mord" nachzuweisen, genauso wie beim Fall in Wiesenfeld.

    Alle anderen Tatbestände sind aber verjährt und der Täter kommt straffrei davon.
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