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Wörth am Main
Mordfall Klaus Berninger in Wörth am Main: Polizei findet bei groß angelegter Suchaktion Messer im Waldboden
Der Fund sei "möglicherweise tatrelevant", sagt die Polizei Unterfranken. Klärt er die 31 Jahre alten Fall? Das Landeskriminalamt hat eine hohe Belohnung ausgelobt.
Intensiv suchten Polizisten in dieser Woche in Wörth den Waldboden ab - und fanden ein Messer. Ob es die Tatwaffe ist, mit der vor 31 Jahre Klaus Berninger umgebracht wurde, wird jetzt geprüft.
Foto: Thomas Obermeier | Intensiv suchten Polizisten in dieser Woche in Wörth den Waldboden ab - und fanden ein Messer. Ob es die Tatwaffe ist, mit der vor 31 Jahre Klaus Berninger umgebracht wurde, wird jetzt geprüft.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 13.02.2024 06:25 Uhr

Bei der intensiven und großangelegten Suche am vergangenen Dienstag hatten es selbst die Ermittler eigentlich kaum zu hoffen gewagt: 31 Jahre nach dem Mord an dem Bäckerlehrling Klaus Berninger in Wörth am Main (Lkr. Miltenberg) hat die Polizei am Fundort der Leiche am Waldrand ein Messer gefunden.

Ob es sich um die Tatwaffe handelt, müssten nun die weiteren Ermittlungen und vor allem die  zeitintensive Spurensicherung klären, teilte Philipp Hümmer, Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken, am Freitag mit. Und: "Das Bayerische Landeskriminalamt hat zur Ergreifung des Täters eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgelobt."

Der zur Tatzeit 16-jährige Klaus Berninger aus Wörth am Main war am 20. Dezember 1990 abends nicht nach Hause zurückgekehrt. Spaziergänger fanden den Leichnam drei Tage später im Waldgebiet "Schneesberg". Wie der Jugendliche dorthin kam, ist der Polizei bis heute ein Rätsel. Sie geht davon aus, dass er noch am Tag seines Verschwindens getötet wurde.

Absuche des Waldgebietes am Tatort führte zu Messer-Fund

Am Dienstag waren Beamte der Bayerischen Bereitschaftspolizei mit Metalldetektor und Spaten Stück für Stück ein großes Waldstück systematisch abgegangen und suchten dort noch einmal akribisch. In den späten Abendstunden, so Hümmer, sei ein Messer gefunden worden. Die Ermittler würden es "derzeit als möglicherweise tatrelevant einstufen". Unterstützt vom Landeskriminalamt werde der Fund nun umfassend untersucht. Nähere Angaben zum Messer und der Auffindesituation könnten aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht gemacht werden.

Bei der SOKO Berninger 80 Hinweise eingegangen 

Hümmer zufolge sind inzwischen bei der Sonderkommission (SOKO) Berninger 80 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, die nun "mit einem hohen Ermittlungsaufwand" überprüft und ausgewertet würden: "Durch diese sollen insbesondere der Tattag, aber auch das persönliche Umfeld von Klaus Berninger rekonstruiert werden", sagt der Polizeisprecher.

Noch intensiver als bisher sucht die Polizei mit solchen Plakaten rund um Wörth am Main nach dem Mörder. Mit der emotionalen Präsentation sollen mögliche Zeugen oder Mitwisser motiviert werden, sich zu melden.
Foto: Thomas Obermeier | Noch intensiver als bisher sucht die Polizei mit solchen Plakaten rund um Wörth am Main nach dem Mörder. Mit der emotionalen Präsentation sollen mögliche Zeugen oder Mitwisser motiviert werden, sich zu melden.

Am Freitag stellte die Sonderkommission an neuralgischen Verkehrspunkten rund um Wörth am Main und Nachbargemeinden mehrere Bauzäune mit großflächigen Fahndungsplakaten auf. Damit sollen insbesondere Bürgerinnen und Bürger angesprochen werden, die zwischenzeitlich innerhalb der Region umgezogen sind und Tipps geben können, sagt Hümmer.

10.000 Euro: Bayerisches Landeskriminalamt lobt Belohnung aus

Die Belohnung von 10.000 Euro, ausgelobt vom Landeskriminalamt (LKA), werde unter Ausschluss des Rechtsweges zuerkannt, teilt das Polizeipräsidium mit. "Sie ist nicht für Personen bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört", sagt Hümmer. Die Ermittler hoffen jetzt auf weitere Hinweise. Zeugen können sich über die kostenfreie Hinweisnummer, Telefon 0800/1011611, an die Kripo Aschaffenburg wenden. Und, versichert Hümmer: "Hinweise werden auch persönlich auf allen Dienststellen der Polizei in Bayern entgegengenommen."

 
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  • C. B.
    Wieder mal ein totalversagen der Polizei, andernfalls kann ich mir nicht erklären warum dieses Messer nicht schon vor 30 Jahren gefunden wurde. Da hat man wohl etwas schludrig gearbeitet.
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  • H. S.
    Vielleicht ist das Messer noch vom 30jährigem Krieg vor eben 30 Jahren und hat Mit dem Fall mal rein gar nichts zu tun? Wie enttäuschend das Ganze am Ende wird, sieht man ja am Fall in Wiesenfeld….es führt zu rein gar nichts und selbst Wenn man jemanden hat, muss man demjenigen auch noch Mord nachweisen können, das gelingt dank den Topverteidigern wohl kaum.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Anscheinen hat man damals nicht richtig gesucht oder es hat mit dem Fall nichts zu tun.
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  • P. K.
    Vielleicht gab es vor 30 Jahren noch keine so gute Metallsuchgeräte wie es sie Heute gibt?
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  • E. K.
    Danke für den Hinweis, ist bereits korrigiert.
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  • W. Z.
    Danke für den Hinweis, ist bereits korrigiert.
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