Mit großer Euphorie und vielen Ideen erwarb Dieter Öchsner vor nahezu fünf Jahren den einstigen Landgasthof Zehnder im Geiselwinder Gemeindeteil Rehweiler und begann dort ein Riesen-Projekt. Auf dem insgesamt 38.000 Quadratmeter umfassenden Areal plante der Unternehmer aus Kürnach, der im Bootsbau tätig war, eine Eventanlage. Neben dem Gasthof sollte ein Hotel, eine Eventscheune, ein Biergarten, sowie Stellplätze für Wohnmobile entstehen.

Mit dem "Ö-Cappucino", wie die gesamte Anlage heißt, hat Öchsner einiges davon verwirklicht, jedoch längst nicht alles. "Als ich das Ganze übernahm, bin ich von anderen Voraussetzungen ausgegangen. Corona hat vieles zunichtegemacht und uns mehr oder weniger ausgebremst", sagte er mit Blick auf das Projekt. Hätte er vor dem Kauf gewusst, dass die Pandemie komme, dann hätte er, so Öchsner, das Anwesen wohl nicht gekauft.

Das Hotel hat 50 Zimmer – weniger als anfangs geplant

Passiert ist dennoch einiges auf dem Gelände am Ortseingang. Das Restaurant, das ein Italiener gepachtet hat, läuft gut. "Es ist beliebt, wir haben einen sehr guten Wirt, bei dem man lecker essen kann", lobt Öchsner. Das Hotel mit rund 50 Zimmern ist zu drei Viertel fertiggestellt. "Es sind mehrere Bauabschnitte, einen davon haben wir mit Corona komplett gestoppt." Mehr werde im Moment nicht benötigt, deswegen bleibe es erst einmal so.

Die Event-Scheune mit Platz für 150 Leuten und dem großzügigen Außenbereich sei "am Laufen", so Öchsner. Fünf größere Räume hat das riesige Anwesen, die selten genutzt seien. Denn auch hier habe die Nachfrage zu größeren Feierlichkeiten, wie Hochzeiten, oder Firmenevents, nach kurzfristigem Boom etwas nachgelassen. Seine Pläne mit dem Biergarten hat der Unternehmer erst einmal vollständig beiseite gelegt.

Den Wohnmobilplatz wird es erstmal nicht geben

Vor allem beim anvisierten Wohnmobilplatz regte sich bei den Bürgern im 270-Einwohner-Dorf Rehweiler Widerstand. Man fürchte um seine Ruhe, hieß es einst in einer Bürgerversammlung. Auch hier hat der Unternehmer erst einmal gebremst.

Was hat er noch vor mit der Anlage, die idyllisch mitten in der Natur liegt? Da ist Dieter Öchsner eher vorsichtig. Im Bereich Gastronomie werde die Zukunft nicht einfacher, schätzt er. Zunächst einmal gelte es für ihn, das bereits bestehende am Laufen zu halten. Schon das sei nicht so leicht. Man sei gerade dabei, "die Richtung neu auszuloten, in welche wir fahren." Kapazitäten bestünden, es sei auch eine Frage, wie es angenommen werde.

Er, so der Bootsbauer, hofft auf ein Aufblühen und ist zuversichtlich. In seinem Leben schon andere Sachen geschafft. Das, was er aus dem großen Anwesen in Rehweiler gemacht habe, lasse sich durchaus vorzeigen: "Jeder sieht, dass etwas Schönes daraus geworden ist."