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Kitzingen
Zwei deutschlandweit tätige Schwester-Unternehmen aus Kitzingen stehen vor der Pleite
Promedicon und Prosenicon verleihen als Zeitarbeitsfirmen Fachkräfte an Kliniken und Pflegeheime. Die Firmen mit demselben Inhaber sind in Schieflage geraten.
Personal für die Pflege (Symbolbild) vermitteln die Schwester-Unternehmen Promedicon und Prosenicon aus Kitzingen.
Foto: Christophe Gateau, dpa | Personal für die Pflege (Symbolbild) vermitteln die Schwester-Unternehmen Promedicon und Prosenicon aus Kitzingen.
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 17.12.2023 02:44 Uhr

Promedicon und Prosenicon sind zwar deutschlandweit tätig, aber dem Normalbürger nicht unbedingt geläufig. Anders ist das in Fachkreisen: Die beiden Zeitarbeitsfirmen mit Sitz in Kitzingen-Etwashausen verleihen nämlich Pflegepersonal an eine Branche, die schon länger über einen leergefegten Arbeitsmarkt klagt.

Da erstaunt die Nachricht, dass die beiden Schwester-Unternehmen, die beide vom selben Geschäftsführer geleitet werden, in die vorläufige Insolvenz gerutscht sind. Promedicon vermittelt Personal für Kliniken, Prosenicon für die Altenpflege. Der Inhaber selbst hat das Verfahren am 28. November in Gang gesetzt, wie der vorläufige Insolvenzverwalter für Promedicon, Matthias Reinel, auf Anfrage erklärt. Zusammen mit seinem Kollegen Stefan Herrmann, der das Verfahren von Prosenicon betreut, arbeitet er für die HWR Insolvenzverwaltung in Würzburg.

Reinel zufolge sind derzeit insgesamt zwischen 35 und 40 Beschäftigte bei Promedicon und Prosenicon betroffen. Sie erhalten üblicherweise drei Monate lang Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit.

Wirtschaftliche Schwierigkeiten begannen "nicht erst gestern"

Wie der vorläufige Insolvenzverwalter sagt, seien die Doppel-Unternehmen "nicht erst seit gestern in wirtschaftlichen Schwierigkeiten". Wie in anderen Fällen auch, gebe es hier nicht nur einen Grund, der zum vorläufigen Insolvenzverfahren geführt habe. "Selten löst ein einziges Ereignis die Insolvenz aus", erklärt Reinel.

Die beiden Firmen bewegen sich in einer Branche "mit signifikantem Fachkräftemangel". Kommt es bei Arbeitnehmer-Überlassungen zu Fehlzeiten, zum Beispiel durch Krankheiten, oder sei aus anderen Gründen nicht genügend Personal vorhanden, "dann bleibt Umsatz liegen", erklärt der vorläufige Insolvenzverwalter.

Inhaber selbst hat das Insolvenzverfahren eingeleitet

Er erinnert daran, dass die beiden Unternehmen schon größer gewesen seien. Womöglich hat die Verkleinerung aber nicht mit der wirtschaftlichen Entwicklung Schritt gehalten. Reinel betont, dass der Inhaber selbst frühzeitig das vorläufige Insolvenzverfahren eingeleitet habe, also keine Gläubiger den Antrag gestellt haben.

Nun will man die Sanierungschancen ausloten. Dabei könnte ein Teil der Lösung sein, dass die bisherige Leitung erhalten bleibt. Ebenso ist ein Verkauf der Firmen denkbar. Deutschlandweit gibt es viele Unternehmen in der Branche und damit auch potenzielle Interessenten, hat Reinel bereits recherchiert.

Der Geschäftsbetrieb, hebt Reinel hervor, könne derzeit aufrecht erhalten werden. Die Kunden und Beschäftigten würden Promedicon und Prosenicon die Treue halten.

 
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