
Die Schulkinder aus der Kitzinger Wohnsiedlung Marshall Heights, die eine Grundschule besuchen, werden mit dem Bus befördert. Doch sobald sie auf eine weitergehende Schule wechseln, müssen sie den Schulweg selbst bewältigen. Bisher entweder zu Fuß, mit dem Rad oder auf einer Teilstrecke mit dem regulären Linienbus.
Deshalb hatten Eltern von rund 40 betroffenen Schülerinnen und Schülern angeregt, für diese Kinder einen eigenen städtischen Schulbus einzurichten. Doch Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) machte in der vergangenen Stadtratssitzung rasch klar, warum er dieses Angebot nicht einführen will.
Würde der Elternwunsch umgesetzt, so hatte die Verwaltung die jährlichen Kosten für die Stadt mit rund 70.000 Euro veranschlagt. Berechnungsgrundlage ist eine Hinfahrt und eine Rückfahrt pro Tag an 185 Schultagen. Diese Schulbuslinie wäre eine freiwillige Leistung der Stadt, denn die Kinder könnten zumindest auf einem Teil der Strecke auf für sie kostenlose Linienbusse ausweichen. OB und Stadtratsmehrheit waren sich daher schnell einig, keinen Präzedenzfall schaffen zu wollen, der möglicherweise andernorts im Stadtgebiet Rufe nach Gleichbehandlung auslösen könnte.
Kinder können die Linienbusse kostenlos nutzen
Güntner betonte, dass die Kinder, die weiter als drei Kilometer von ihrer Schule entfernt wohnen, eine kostenlose Busfahrkarte des Landkreises Kitzingen bekämen. Sie könnten folglich um 7.18 Uhr mit dem Linienbus von der Haltestelle Jahnstraße zum Bahnhof fahren und von dort mit der Linie 8110 weiter zu Realschule und Gymnasium.
Der Fußweg zur Haltestelle Jahnstraße sei für die Kinder maximal 1,7 Kilometer von den Marshall Heights entfernt. Das sei hinnehmbar. Stadträte ergänzten, dass es zudem einen Radweg gebe, den die Kinder benutzen könnten. Andreas Moser (CSU) regte allerdings an, diesen besser zu kennzeichnen.
Gertrud Schwab (CSU) ergänzte, die Eltern sollten "ihre Kinder ertüchtigen, dass sie sich im Verkehr zurechtfinden", und Schutzkleidung anlegen lassen. Manfred Paul (SPD) nahm das Thema zum Anlass, darauf hinzuweisen, dass die Stadt ein Konzept für einen Öffentlichen Personen-Nahverkehr und somit für einen Stadtbus brauche.