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Kitzingen
Deutschlandticket gefährdet: Kitzingens Landrätin Tamara Bischof warnt vor "schwerem Fehler"
Nach dem Ampel-Aus in Berlin wackelte zuletzt auch das beliebte Billig-Abo für den Nahverkehr. Die Landrätin fürchtet bei einem Wegfall vor allem Nachteile für eine Gruppe.
Eine Gruppe von etwa 30 Menschen demonstrierte Anfang November am Würzburger Hauptbahnhof für das Deutschlandticket.
Foto: Patty Varasano | Eine Gruppe von etwa 30 Menschen demonstrierte Anfang November am Würzburger Hauptbahnhof für das Deutschlandticket.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 21.11.2024 02:46 Uhr

Das Deutschlandticket gilt als Erfolgsmodell. Rund 13 Millionen Menschen hierzulande nutzen es: Reisende und Berufstätige, aber auch Schüler und Studierende. Im neuen Jahr soll sich das beliebte Billig-Abo für Busse und Bahnen, dessen Kosten sich Bund und Länder teilen, von 49 auf 58 Euro monatlich verteuern.

Nachdem die Ampel-Regierung in Berlin geplatzt war, stand das Ticket vor dem Aus, nun scheint es vorerst gesichert. Kitzingens Landrätin Tamara Bischof warnt davor, das Modell auslaufen zu lassen. "Ich hielte das für einen schweren Fehler", sagte sie in der Sitzung des Kreis-Verkehrsausschusses. Bischof kritisierte das Hin und Her und die "stündlich neuen Meldungen" zu diesem Thema. Die Finanzierung sei "von Anfang an ein Graus" gewesen. Deshalb gebe es jetzt die ganzen Diskussionen.

CSU-Chef Söder sät Zweifel am Deutschlandticket

Nach Ansicht Bischofs muss das Ticket weiterhin von Bund und Ländern getragen werden. Keinesfalls dürften Kosten auf Landkreise oder Kommunen abgewälzt werden. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte gefordert, dass der Bund das Deutschlandticket künftig allein zahlen müsse, wenn es weiter existieren soll.

Die Bundesländer sollten aus der Finanzierung ausgenommen werden. "Es muss der Bund bezahlen. Und wenn der Bund es nicht bezahlt, dann muss es fallen." Nicht zum ersten Mal hatte es daraufhin wilde Spekulationen über ein Aus des Abo-Modells zum Jahresende gegeben.

Bischof gab zu bedenken, dass das Deutschlandticket auch von Schülerinnen und Schülern genutzt werde, und zwar als günstigere Alternative zu anderen Tickets. Beliebt sei es vor allem unter Eltern, die für die Beförderung ihrer Kinder selbst zahlen müssten. Falle das Ticket weg, werde es für sie definitiv teurer.

Dem Deutschlandticket fehlt eine langfristige Finanzierung

Nach dem Einlenken der Union in Berlin stehen die Signale, dass es das Ticket über das Jahresende hinaus weiter geben wird, zwar auf grün. Doch eine langfristige Finanzierungszusage mochten weder CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz noch CSU-Chef Söder geben.

Laut Söder kostet das Deutschlandticket allein Bayern etwa 300 Millionen Euro im Jahr. Das Geld soll nach seiner Auffassung lieber in die Infrastruktur fließen. Statt des bisherigen Tickets könne er sich ein Ferienticket für 49 Euro vorstellen, das einen Monat im Jahr genutzt werden könne, sagte er.

 
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  • Andrea Roso
    Das Deutschlandticket trägt dazu bei, mehr Leute vom Individualverkehr zu den Öffis zu bringen. Das ist nicht nur gerade für Leute mit wenig Geld wichtig, sondern auch für das Klima, dessen Wandel schließlich alle betrifft.
    Des Weiteren ist Öffentlicher Nahverkehr Ländersache, der Bund zahlt also bereits mehr als er eigentlich müsste. Die Forderung von Söder zu einer kompletten Kostenübernahme ist schlicht absurd. Die Forderung nach der Abschaffung offenvart einfach nur seine rückwärtsgewandte Klientelpolitik.
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  • Lionel Bachelart
    Wir bei Volt fordern schon seit 2023 ein Deutschlandticket für 29€. Die Bürgerinnen und Bürger dürfen nicht für Klimaschutz im Alltag bestraft werden.
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  • Marc Stürmer
    Natürlich muss die CDU/CSU eine der wenigen Sachen der Ampel, die Sinn macht, zerstören. Wo käme man sonst dahin?
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  • Johannes Metzger
    Wer gedacht hat, dass von Söder nochmal lösungsorientierte Vorschläge kommen, wird nun abermals entäuscht.
    Söder wurde nicht zum Kanzlerkandidaten erkoren und ist jetzt furchtbar enttäuscht. Das Deutschlandticket ist nur Mittel zum Zweck. Der Zweck ist die Politikverdrossenheit weiter zu beschleunigen. in der Hoffnung daraus politisches Kapital zu schlagen.
    Ich befürchte, die CSU wird, bei einer Regierungsbeteiligung, der neue Spaltpilz in einer Koalition. Egal mit welchen Partnern. Und das ist das letzte was wir in Krisensituationen brauchen.
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  • Erich Spiegel
    Söder spricht Klartext. Anders als linke Populisten, die den Bürgern weismachen wollen man kann so weiter machen. Das Geld für liebgewordene soziale Wohltaten ist nicht mehr da angesichts der katastrophalen Aussichten in der Wirtschaft. Wahrscheinlich kommt demnächst noch die dicke Rechnung aus den USA für Verteidigung. Die sollten wir tunlichst bezahlen sonst stehen wir eines Tages mit dem Klappspaten im Schützengraben, um das Land zu verteidigen. Ohne die USA ist Europa militärisch hilflos. Für die marode Infrastruktur sind alle Parteien verantwortlich, aber auch alle Wähler. Wer notwendige Kürzungen kritisiert, passt genau in diese Kategorie. Bevor er linke Populisten, Wagenknechte und Bankrotteure wählt soll er mal nach Argentinien fahren. Da kann er die Folgen von ungebremstes Gelddrucken ansehen. Er sieht ein verarmtes Land und das Scheitern einer Lebenslüge. Wenn neue Schulden dann für Infrastruktur, Schulen, Straßen, aber nicht für soziale Wohltaten.
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  • Paula Werthmann
    Hallo, Herr Spiegel. Ich möchte mal schreiben, wie Ihr Post bei mir ankommt. Sie scheinen einen gut bezahlten sicheren Job zu haben. Deshalb sind Sie gegen so genannte "sozialen Wohltaten" Ich bin 63 Jahre alt und vor 5 Jahren gekündigt worden, weil meine Firma Insolvenz angemeldet hat und ich das Rentenalter erreicht habe. 700€ sind bei 500€ Ausgaben monatlich so gerade genug. Und vom Rest muss alles bezahlt werden. Jobs sind heute nicht mehr sicher; wenn Sie Ihren Job verlieren, möchten Sie vielleicht auch etwas von den "sozialen Wohltaten" abhaben. CSU-Wähler müssen wahrscheinlich so wie Sie denken. Leben Sie mal einen Monat von Bürgergeld, einen Monat ,in dem Sie jeden Euro zehnmal umdrehen müssen, bevor Sie ihn ausgeben. Dann lernen Sie "soziale Wohltaten" zu schätzen.
    Keine Beleidigung beabsichtigt und liebe Grüße
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  • Erich Spiegel
    Ich bin leider auch schon betroffen von Kürzungen. Söder hat das Landespflegeld halbiert. Leider gleicht der Scheich von Dubai mir nicht den Verlust. Ich muss damit leben und auch mit den weiteren Kürzungen, die kommen werden. Ich bin auch kein Millionär, sondern Durchschnitt.
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Wer macht wem was weis? - @ Erich Spiegel -

    der Herr Söder macht doch mit seinem Vorschlag allen weis, dass es Unsinn ist, mehr auf den ÖPNV zu setzen und viel gescheiter, stattdessen mit dem eigenen Auto zu fahren. Das ist mMn deutlich mehr "Weiter so!" als das Deutschland-Ticket beizubehalten. Und was die 400 mio € angeht: Bayern soll endlich genug Steuerfahnder einstellen und mit entsprechenden Kompetenzen ausstatten (statt "weiter so!" vor sich hinzuwursteln), dann ist ein Mehrfaches dieser Summe als Einnahmen zu erwarten. Aber OK, es ist natürlich einfacher, bei den "kleinen Leuten" zu sparen als die "Amigos" gegen sich aufzubringen...
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  • Marc Stürmer
    Sehen Sie es mal rein ökonomisch und nicht mit Söders Populismus durchseucht: Deutschland ist Mitglied in der EU. Die EU macht den Staaten strikte Vorgaben in Sachen CO2-Einsparung. Wenn bis zu gewissen Fristen die nicht eingehalten werden, drohen erhebliche Buß´gelder deswegen.

    Das 49 Euro Ticket ist in Sachen Kosten zu Einsparung eine der billigsten Maßnahmen, die man sich nur denken kann, denn gerade im Verkehr ist man nicht mal ansatzweise dort, wo man sein sollte.

    Wenn man also nun das Ticket teurer macht, ist die Ersparnis dahin. Und alle anderen Maßnahmen zur CO2-Einsparung sind ungleich teurer, ein Versagen sowieso.

    Fazit: das Festhalten am 49 Euro-Ticket macht als CO2-Einsparung volkswirtschaftlich sehr viel Sinn.
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  • Armin Beck
    Welche Partei hat nochmal die Wehrpflicht ausgesetzt?
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  • Michael Zink
    @MP, H. Lenz
    Das Deutschlandticket wird ab Januar 58 EUR kosten, nicht 59.
    (Steht auch so im verlinkten Artikel ...)
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  • Eike Lenz
    Hallo, Herr Zink, Sie haben völlig recht. Der Fehler wurde korrigiert.

    Eike Lenz, Lokalredaktion Kitzingen
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  • Georg Leitner
    MP Söder - ein ewiger Brandstifter, Schmutzler, Spalter, Angstmacher und Wendehals. Was nicht seiner Agenda entspricht, wird niedergemacht. Ab nach Berlin;)
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  • Jürgen Gittel
    Der Söder macht jetzt alles, dass seine CSU "gut" bei der Bundestagswahl 2025 abschneidet, wie Umverteilung/Kürzung Familiengeld, Pflegegeld oder Gefährdung des Deutschlandtickets. Auch wenn der Freistaat auch sparen muss, ist der Zeitpunkt dieser Aussagen eher ungünstig. Stimmt in die Infrastruktur wurde schon wenig investiert.
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  • Stefan Fuchs
    Laut Söder kostet das Deutschlandticket allein Bayern etwa 300 Millionen Euro im Jahr. Das Geld soll nach seiner Auffassung lieber in die Infrastruktur fließen.

    Lieber Herr Ministerpräsident, wer war den für die Infrastruktur 16 Jahre verantwortlich?
    Jetzt stehen wir vor einem heruntergekommenen Auto das 16 Jahre nicht anständig gewartet wurde.
    Apropos Auto, auch die beiden in Bayern produzierenden Automobilkonzerne Audi und BMW haben jahrelang am Markt vorbei produziert.
    Ich möchte mir keinen dieser überteuerten , lackierten Blechhaufen kaufen.
    Selbst wenn er mit dem" fränkischen Rechen"
    lackiert wäre.
    Deshalb "Pro Deutschlandticket"!!!
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  • Stefan Fuchs
    "Heiliger Antonius von Padua, Schutzpatron der Reisenden und Vergesslichen, bewahre uns in Zukunft vor CSU Ministern im Verkehrsministerium.
    Ich werd's Dir ewig Danken."

    Ein Stammkunde der Bahn
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  • Dietmar Eberth
    Ja das kann grausam werden was Markus Söder da plant.

    "Nach Informationen unserer Redaktion will Söder eigentlich keine bayerischen Spitzenkräfte in die Hauptstadt „exportieren“.
    https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/diese-cdu-leute-koennten-bald-minister-unter-friedrich-merz-sein-103624877
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  • Silke Müller
    Es ist ja auch einfacher, ständig zu stänkern als lösungsorientiet Verantwortung zu übernehmen.
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  • Stefan Fuchs
    Frau Müller," lösungsorietierte Verantwortung" ,wenn ich das schon höre.
    "Dr."Scheuer hat uns 250 Mio Steuergeld gekostet mit der versemmelten Automaut "toll-collect".
    Jens Spahn als ehemaliger Gesundheitsminister mit dem Maskendeal 2,3 Mrd.€
    Jetzt kommen Sie daher mit lösungsorientierter Verantwortung.

    Hilfe, ich bekomm Fußpilz!
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  • Paula Werthmann
    Hallo, Herr Fuchs! "in die Infrastruktur investieren"...wenn ich das schon höre..das kotzt mich sowas von an. Wenn in die Infrastruktur investiert wird, dann ja doch nur in die Straße. Für die Bahnbleibt da nichts übrig. Ansonsten bin ich ganz bei Ihrer Meinung Liebe Grüße
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