Der Mehrweganteil von Verpackungen in Deutschland liegt laut Umweltbundesamt bei 41,1 Prozent. Pfandsammeln gehört für manche Menschen zum Alltag. Sie sind darauf angewiesen, um sich ihr Leben zu finanzieren. Man sieht sie im täglichen Stadtbild. Oft sind es auch Rentner, die nicht über die Runden kommen. Sie suchen an belebten Plätzen und in Mülleimern nach Flaschen und geben diese häufig in großen Mengen an Pfandautomaten ab. Auch in Kitzingen.
Einem Edeka-Markt in Südbayern wurden die zurückgegebenen Mengen wohl zu viel. Am Pfandautomaten war eines Tages ein Schild angebracht, das darauf hinwies, dass Pfandsammler nicht bedient werden. Ein Kitzinger Politiker teilte den Facebook-Post mit Foto. Die Edeka-Zentrale hat das Schild mittlerweile entfernen lassen. Um welchen Markt es sich genau handelte, wurde nicht kommuniziert. Der Vorfall wirft die Frage auf: Wie wird mit Pfandsammlern in Kitzinger Supermärkten umgegangen?
"Schon allein aus rechtlichen Gründen sind unsere Märkte zur Rücknahme von Pfandartikeln verpflichtet", erklärt Stefanie Schmitt von Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen. Die "Pfandsammler" gebe es in jeder größeren Gemeinde oder Stadt, natürlich auch bei uns im Raum Kitzingen. "Unsere großen Märkte verfügen meist über mehrere Einschuböffnungen bei den Leergut-Automaten, sodass auch eine größere Menge an Leergut bewältigbar ist", sagt die Vorstandsassistentin. Sonstige Regelungen gibt es hier nicht.
Auch bei Lidl gibt es bei keine bestimmten Rückgaberegeln oder Mengenbeschränkungen, wie Pressesprecherin Melanie Pöter erklärt. "Unsere über 3200 Lidl-Filialen sind mittlerweile mit über 6200 Pfandautomaten ausgestattet", sagt sie. Es gebe also genügend Rückgabemöglichkeiten, auch in der Kitzinger Filiale. So komme es auch zu keinen längeren Wartezeiten an den Automaten.
Für die Märkte gilt eine rechtliche Rücknahmepflicht
In Aldi-Süd-Filialen gibt es nach Angaben von Pressesprecherin Berit Kunze-Hullmann keine Abgabebegrenzung. "Die maximale Summe eines Pfandbons liegt jedoch bei 25 Euro", sagt sie. Aus Sicherheitsgründen werde dann automatisch nach 100 Flaschen oder Dosen ein Beleg gedruckt. Es könnten allerdings mehrere Pfandbons generiert und eingelöst werden. Eine Einlösung sei nur in der Filiale möglich, in der das Pfandgut abgegeben wird. "Probleme mit Pfandsammlern sind in unseren Filialen nicht bekannt", sagt Kunze-Hullmann.
Grundsätzlich gibt es seit 2006 die Rücknahmepflicht für Pfandverpackungen. Laut DPG (Deutsche Pfandsystem) unterscheidet man allerdings in Mehrweg und Einweg. Supermärkte, die keine Mehrwegprodukte verkaufen, müssen diese Pfandverpackungen auch nicht zurücknehmen. "Geschäfte mit einer kleinen Verkaufsfläche können die Rücknahme weiterhin auf die Marken beschränken, die sie in ihrem Angebot haben", heißt es weiter auf der Internetseite der DPG.
Die Pfandrücknahme aus oben beschriebenen Gründen zu verweigern ist also rechtlich nicht erlaubt. Situationen wie in der Edeka-Filiale in Südbayern sind wohl Einzelfälle. Außerdem: Dass es am Pfandautomaten mal länger dauert, muss nicht nur an der Menge liegen. Häufig gibt es auch technische Probleme. Dann muss eine Flasche manchmal zwei- oder dreimal eingeworfen werden. Das kennt wohl jeder, der schon Flaschen am Automaten zurückgegeben hat.
Andererseits sollte für alle Flaschen ein Pfand von 1 Euro verlangt.
Bilder wie von den Würzburg Mainwiesen würde es nicht mehr geben. Entweder nehmen die Säufer ihr Leergut mit oder Sammler reißen sich darum.
- SODASTREAM -
keine Flaschen mehr hoch - und keine Pfandflaschen mehr weg tragen.
Was sind wir nur für eine egoistische Gesellschaft geworden - alles muss immer verfügbar sein - und zwar s o f o r t - und wenn I C H das brauche!
Schon mal daran gedacht, dass so ein Automat eine dicke Stange Geld kostet - dann zu Stoßzeiten mal kurz Schlangen vorkommen - aber dann doch den größten Teil des Tages eben nicht, zu bestimmten Zeiten statt der zwei vorhandenen dann sogar einer reichen würde?