
Steigende Preise machen auch vor den Sommerferien nicht halt. Selbst der vermeintlich günstige Camping-Urlaub ist davon betroffen. Wie schaffen es Wohnmobilisten, darauf zu reagieren? An was sparen sie? Welche Strategie für einen bezahlbaren Urlaub haben sie entwickelt? Eine Umfrage auf dem Kitzinger Wohnmobil-Stellplatz.
1. Norbert und Dagmar Weigel, Nürnberg: "Wir nutzen auch die Nebensaison"

"Nur weil ich Urlaub habe, ist auch nicht mehr im Geldbeutel", erzählt Dagmar Weigel aus Nürnberg. "Wir vergleichen oftmals die Preise in den Lokalen und wählen dann meistens die Option, das Essen abzuholen und im Camper zu essen. Dadurch sparen wir wenigstens bei den Getränken etwas. Man merkt, dass seit Corona immer mehr Leute campen gehen. Es ist ein wahres Wettrennen um den Platz. Wir nutzen auch die Vor- und Nachsaison, um günstigere Preise zu bekommen."
2. Reinhold und Heidi Krohar, Aalen: "Wir kochen liebend gerne selbst"

"Bei uns ist es so, dass wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind und da drinnen alles haben: von der Toilette bis zum Herd", sagt Reinhold Krohar aus Aalen. "Wir kochen liebend gerne selbst im Wohnmobil und gehen nur ganz selten essen. Aber das war schon früher so, als die Preise noch anders waren. Für uns hat sich da eigentlich nichts geändert." Seine Frau Heidi stimmt ihm zu: "Dass die Preise im Supermarkt gestiegen sind, ist uns natürlich auch aufgefallen. Aber was sollen wir daran ändern? Wir versuchen trotzdem auf Qualität zu achten."
3. Mathias Weichand mit Ehefrau, Böblingen: "Die weiten Strecken fahren wir eigentlich nie"

Sparen kann man auch auf andere Weise: "Wir fahren meistens nicht mehr als 200 Kilometer. Die weiten Strecken fahren wir eigentlich nie", sagt Mathias Weichand aus Böblingen. "Ich brauche für meinen Camper mindestens 15 Liter auf 100 Kilometer. Das ist dann definitiv auch ein Faktor. Man schaut schon, wie viel Geld man in der Woche ausgegeben hat und was man sich noch leisten kann."
4. Ben und Ivetta Boekoot, Niederlande: "Wir vergleichen meistens vorher im Internet die Preise"

"Bevor wir die Campingplätze anfahren, vergleichen wir meistens vorher im Internet die Preise und entscheiden dann, welcher es wird", sagt Ivetta Boekoot aus den Niederlanden. "Wir kochen lieber selbst, aber wir sagen uns: Wir haben Urlaub und gehen dann auch gerne mal gemütlich essen. Das allerdings nicht jeden Tag."
5. Gerold Arnold, Weil am Rhein: "Wo nichts ist, kann man nichts ausgeben"

Für Gerold Arnold hat sich die Form des Urlaubmachens verändert. Der Südbadener hat den Wohnmobil-Stellplatz für seinen Aufenthalt in Kitzingen gewählt – nicht zuletzt aus Kostengründen: "Man hatte Reserven, die jetzt weg sind. Wo nichts ist, kann man nichts ausgeben." Mit Blick auf die Preisentwicklung sagt er, dass er keinen teuren Urlaub machen könne. "Wir waren früher schon eher die, die gesagt haben: Wir wollen uns das leisten. Aber ohne Rücklagen, die auch nur schwer wieder auffüllbar sind, ist das natürlich nicht möglich."
6. Bernd und Angela Schmidt, Bad Urach: "Wir reisen eigentlich nur noch im Inland"

"Wir machen keinen großen Unterschied zwischen Urlaub und Zuhause. Wir wählen unsere Reiseziele immer spontan aus", sagt Bernd Schmidt aus Bad Urach (Schwäbische Alb). "Aber eigentlich reisen wir, seit wir unseren Camper haben, nur noch im Inland." Das ist für das Ehepaar Schmidt eine Möglichkeit, auch im Urlaub zu sparen. "Jedes Mal entdecken wir neue Ecken, die man so gar nicht kennt: ob Nordsee, Bayerischer Wald oder Steigerwald – wir sind die letzten Jahre in ganz Deutschland unterwegs gewesen."
Entweder, man hält genug Hotels und Ferienwohungen zu marktüblichen Preisen vor, oder lässt es schlicht und einfach sein.
Bei den Reisemobilen gibts bei den aktuellen Preisen für die Stellplätze doch auch keinerlei Wertschöpfung mehr, eher eine zunehmende Belastung für die Kommunen.
Von daher sollten gerade die betroffenen Gemeinden am Main sich in einer kommunalen Allianz darüber absprechen, wie viel mehr oder weniger solcher Stellplätze es an welchen Orten noch geben soll.
gez R. König
Meine Eltern sind jahrzehntelang auch hundebedingt in die Bretagne gefahren, gespart wurde da nix.