zurück
Kitzingen
Wenn Aldi und Rewe gehen: Stadt Kitzingen möchte gern Kita und Schulen ansiedeln
Wie kommt man an ein Grundstück, das einem nicht gehört? Indem man festlegt, was damit passieren soll, um es dann auch gleich zu kaufen. Das plant jetzt die Stadt Kitzingen.
Wenn die Lebensmittelmärkte von Aldi und Rewe in der Dagmar-Voßkühler-Straße in Kitzingen den Standort räumen sollten, würde die Stadt gern das Grundstück erwerben und dort Kindergarten und Grundschule bauen.
Foto: Eike Lenz | Wenn die Lebensmittelmärkte von Aldi und Rewe in der Dagmar-Voßkühler-Straße in Kitzingen den Standort räumen sollten, würde die Stadt gern das Grundstück erwerben und dort Kindergarten und Grundschule bauen.
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 16.02.2024 13:03 Uhr

Die Kitzinger Stadtverwaltung und der Stadtrat müssen sich öfter vorhalten lassen, dass sie nicht gerade vorausschauend planen. Zumindest haben die Stadtväter und -mütter das schon wiederholt vorgeworfen bekommen.

Vor diesem Hintergrund hat die Kitzinger CSU den Antrag gestellt, einen Bebauungsplan für einen "Bildungsstandort" in der Dagmar-Voßkühler-Straße aufzustellen. Grundlage der Idee: Die CSU rechnet damit, dass zumindest die Einkaufsmärkte Aldi und Rewe in absehbarer Zeit den Standort an der Ecke zur Bundesstraße verlassen könnten - und zwar dann, wenn Immobilienunternehmer Georg Wittmann weiter stadtauswärts an der B 8 ein neues Einkaufszentrum verwirklichen wird. Das könnte für die weniger attraktiv gelegenen Märkte in der Voßkühler-Straße das Aus bedeuten.

Die CSU und ihr Oberbürgermeister Stefan Güntner könnten sich daher vorstellen, das Areal in der Voßkühler-Straße für einen Kindergarten, eine Krippe und eine in absehbarer Zeit nötige dritte Grundschule zu nutzen. Selbst ein Ersatzbau für die sanierungsbedürftige Wirtschaftsschule wäre auf so einem Campus denkbar. Am Rande der Innenstadt, gegenüber der Florian-Geyer-Halle und des künftigen Hauses für Jugend und Familie gelegen, wäre das Areal aus ihrer Sicht ein geeigneter Standort.

Stadt will das Gelände selbst kaufen

Der Haken: Das Gelände ist in Privatbesitz. Deshalb überlegen die Stadtratsmitglieder, das Areal mit einem Bebauungsplan zu belegen, der künftig nur noch den Bau solcher Erziehungs- und Bildungsstätten zuließe. Der Plan würde aber erst greifen, wenn die Einkaufsmärkte umsiedeln.

Die Idee dahinter: Wäre das Gelände für so eine Nutzung reserviert, könnte es nach dem Umzug der Märkte nicht für Grundstücksspekulationen und alternative Bebauungsformen zur Verfügung stehen. Mithin wäre die Stadt womöglich der einzige Käufer, der dem Bebauungsplan entsprechend handeln würde. Damit erhofft sich die Stadt letztlich, den Zuschlag bei einem künftigen Grundstücksverkauf zu erhalten.

Würden nämlich mehrere Nutzungsformen zugelassen, unter anderem Wohnbebauung oder eine gewerbliche Verwertung, müsste die Stadt fürchten, von potenten Immobilienunternehmern finanziell ausgestochen zu werden.

Jedenfalls erreichte die CSU mit ihrem Antrag, dass das Thema im Stadtentwicklungsbeirat weiter beraten wird und die Stadtverwaltung einen Aufstellungsbeschluss vorbereitet.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Kitzingen
Andreas Brachs
Aldi Gruppe
CSU
Grundstücke
Innenstädte
Rewe Gruppe
Stadt Kitzingen
Stadträte und Gemeinderäte
Stefan Güntner
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • elkatvelo@t-online.de
    Über die Grundstückspolitik der Stadt kann man nur noch den Kopf schütteln.

    Hier wird öffentlich in der Zeitung spekuliert über ein privates Grundstück, mit einem öffentlich rechtlich erstellten Bebauungsplan. Jetzt will man das staatstreichähnlich einfach im nachhinein ändern. die Stadt will das billig kaufen für eigene Zwecke.

    man argumentiert damit, dass ein anderes Grundstück viel besser für die Belange der Stadt geeignet ist ??? Ja um Himmels willen, hat denn die Stadt dann dieses Grundstück (umgangssprachlich die Amikaserne) dann nicht selbst gekauft ???

    Heisst das für jeden Grundstücksbesitzer in Kitzingen, dass die Stadt einfach die Nutzungändern kann ?? und dann einfach in der Zeitung verkündet, dass man das kaufen wird - und zwar billig - und dem Grundstücksbesitzer wird sozusagen per order de mufti mitgeteilt, dass er gefälligst zu kuschen hat und die Vorgaben der Stadt zu erfüllen hat ??

    ja wo leben wir denn ??
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten