Die Kitzinger Stadtverwaltung und der Stadtrat müssen sich öfter vorhalten lassen, dass sie nicht gerade vorausschauend planen. Zumindest haben die Stadtväter und -mütter das schon wiederholt vorgeworfen bekommen.
Vor diesem Hintergrund hat die Kitzinger CSU den Antrag gestellt, einen Bebauungsplan für einen "Bildungsstandort" in der Dagmar-Voßkühler-Straße aufzustellen. Grundlage der Idee: Die CSU rechnet damit, dass zumindest die Einkaufsmärkte Aldi und Rewe in absehbarer Zeit den Standort an der Ecke zur Bundesstraße verlassen könnten - und zwar dann, wenn Immobilienunternehmer Georg Wittmann weiter stadtauswärts an der B 8 ein neues Einkaufszentrum verwirklichen wird. Das könnte für die weniger attraktiv gelegenen Märkte in der Voßkühler-Straße das Aus bedeuten.
Die CSU und ihr Oberbürgermeister Stefan Güntner könnten sich daher vorstellen, das Areal in der Voßkühler-Straße für einen Kindergarten, eine Krippe und eine in absehbarer Zeit nötige dritte Grundschule zu nutzen. Selbst ein Ersatzbau für die sanierungsbedürftige Wirtschaftsschule wäre auf so einem Campus denkbar. Am Rande der Innenstadt, gegenüber der Florian-Geyer-Halle und des künftigen Hauses für Jugend und Familie gelegen, wäre das Areal aus ihrer Sicht ein geeigneter Standort.
Stadt will das Gelände selbst kaufen
Der Haken: Das Gelände ist in Privatbesitz. Deshalb überlegen die Stadtratsmitglieder, das Areal mit einem Bebauungsplan zu belegen, der künftig nur noch den Bau solcher Erziehungs- und Bildungsstätten zuließe. Der Plan würde aber erst greifen, wenn die Einkaufsmärkte umsiedeln.
Die Idee dahinter: Wäre das Gelände für so eine Nutzung reserviert, könnte es nach dem Umzug der Märkte nicht für Grundstücksspekulationen und alternative Bebauungsformen zur Verfügung stehen. Mithin wäre die Stadt womöglich der einzige Käufer, der dem Bebauungsplan entsprechend handeln würde. Damit erhofft sich die Stadt letztlich, den Zuschlag bei einem künftigen Grundstücksverkauf zu erhalten.
Würden nämlich mehrere Nutzungsformen zugelassen, unter anderem Wohnbebauung oder eine gewerbliche Verwertung, müsste die Stadt fürchten, von potenten Immobilienunternehmern finanziell ausgestochen zu werden.
Jedenfalls erreichte die CSU mit ihrem Antrag, dass das Thema im Stadtentwicklungsbeirat weiter beraten wird und die Stadtverwaltung einen Aufstellungsbeschluss vorbereitet.
Hier wird öffentlich in der Zeitung spekuliert über ein privates Grundstück, mit einem öffentlich rechtlich erstellten Bebauungsplan. Jetzt will man das staatstreichähnlich einfach im nachhinein ändern. die Stadt will das billig kaufen für eigene Zwecke.
man argumentiert damit, dass ein anderes Grundstück viel besser für die Belange der Stadt geeignet ist ??? Ja um Himmels willen, hat denn die Stadt dann dieses Grundstück (umgangssprachlich die Amikaserne) dann nicht selbst gekauft ???
Heisst das für jeden Grundstücksbesitzer in Kitzingen, dass die Stadt einfach die Nutzungändern kann ?? und dann einfach in der Zeitung verkündet, dass man das kaufen wird - und zwar billig - und dem Grundstücksbesitzer wird sozusagen per order de mufti mitgeteilt, dass er gefälligst zu kuschen hat und die Vorgaben der Stadt zu erfüllen hat ??
ja wo leben wir denn ??