
Der Mensch verändert sich mit den Jahren. Einige werden klüger. Andere wundersamer. Manche fangen an, komische Sachen zu sagen. Was manchmal auch daran liegt, dass sich mit uns auch die Sprache verändert.
Aktuell dürfen wir 3000 neue Worte begrüßen, die den Weg in den Duden gefunden haben. Darunter das Deutschlandticket und das Entlastungspaket. Auch die Extremwetterlage gibt es jetzt offiziell, ebenso den Fleischersatz. Damit liegt die Zahl der Wörter im Duden nunmehr bei rund 150.000.
Seit 1934 steht auch das Wort Scheiße im Duden. Wobei man früher vornehmer damit umgegangen ist. Da las man von "Sch...", ausschreiben war undenkbar. Das ging schon wegen der Menschen nicht, die damals Drucker hießen und die Buchstaben noch zusammensetzten. "Sch..." hätten sie nie als Wort zugelassen. Im Zweifelsfall hätten sie das "ei" versteckt oder das "ß" aus dem Fenster geworfen. Heute, in diesen Fleischersatz-Tagen, sagt jeder von uns am Tag 397 Mal Scheiß. Im Fernsehen ist es sogar 634 Mal zu hören.
Die Sprache der Ämter und der Weg in den Duden
Bisher nicht in den Duden geschafft hat es dagegen Schlado. Das Wort tauchte in Ämtern und im Einzelhandel auf, als der lange Donnerstag erfunden wurde. Schlado ist die Kurzform von "Scheiß langer Donnerstag". Später gesellte sich noch der "Schlawe" dazu, der scheiß lange Weg. Und schließlich noch das "Schlawa", das "scheiß lange Wahljahr".

Was ebenfalls bisher fehlt: der "Weinprinz". Dabei ist das mehr als ein Trend, wie aktuell Julius Löther aus Obernbreit beweist. Einen Eintrag verdient hätte aus gegebenem Anlass auch Kühltürmesprengung-Gucker. Und natürlich: bayerischer Kartoffelkönig.
Den gibt es tatsächlich, Eduard Stenger aus Lohr-Halsbach macht diesen Job seit Jahren als Eduardus I. Rex Concilii Potatonis. Dieser Tage zeichnete König Eduard den Euerfelder Wolfgang Ehbauer für dessen Verdienste um die Knolle aus. Was insofern passte, als am Montag Tag der Kartoffel war.
So hat es Mainbernheim in die "Tagesthemen" geschafft
Tag der Tagesthemen war dagegen in Mainbernheim: Am Dienstag wurde direkt vor dem Wetter ein Beitrag aus der Bärenstadt gesendet. Es ging um eine Entwicklung aus Italien, die sich "Alberghi diffusi" nennt. Bedeutet: Um Leerstand zu bekämpfen, wird ein Ort durch viele kleine Angebote zum Hotel. So etwa. Wenn sich das in Mainbernheim durchsetzt, dürfte mit "Alberghi diffusi" bald ein neuer Begriff im Duden auftauchen.