Eduard Stenger aus Lohr-Halsbach ist seit Jahrzehnten legitimiert als "bayerischer Kartoffelkönig", als Eduardus I. Rex Concilii Potatonis. Nun sollte jüngst dem heimischen Spitzenbeamten Wolfgang Ehbauer die Hans-Rogler-Medaille verleihen werden – also Urkunde und die großformatige, mit dem Abbild des ersten deutschen Kartoffelbauern versehene Bronzescheibe im Hinblick auf den Tag der Kartoffel (19. August). Just zu dieser Zeit häuften sich allerdings die Repräsentationstermine Stengers. Dieser entsandte daher Bernhard Schneider als Überbringer der Auszeichnung. Das geht aus einer Pressemitteilung des Clubs "Societas ad Usum Potatonis" hervor.
Wolfgang Ehbauer leitet den Bereich 6 (Landwirtschaft) und das Sachgebiet 62 (Beratung in der Land- und Hauswirtschaft sowie Ernährungsbildung) an der Regierung von Unterfranken. Er verantwortet das Thema Ernährung und Landwirtschaft an der Regierung von Unterfranken nun schon im fünften Jahr – „unaufgeregt und überzeugend in seinem Auftreten“, wie es in der Ehrung heißt. Ehbauer propagiere nicht in erster Linie die Menge, sondern die Qualität. Er sei die aktuell am meisten prädestinierte Person zwischen Kahlgrund und Haßbergen sowie zwischen Ochsenfurter Gau und Rhön für diese Ehrung.
Hintergrund ist: Eduard Stenger musste während und nach dem Zweiten Weltkrieg dank der Kartoffel, auch Erdäpfel oder Grumbirn genannt, keinen Hunger leiden. Aus Dankbarkeit gründeten er und einige Gleichgesinnte vor rund 35 Jahren den Club "Societas ad Usum Potatonis", einen Kartoffelförderverein. In diesem Verein kann man nur Mitglied werden, wer berufen wird.
Das Abbild auf der Medaille zeigt den Bauern Hans Rogler in Pilgramsreuth bei Rehau. Er war 1647 der erste Deutsche, der Kartoffeln feldmäßig anbaute. Die Medaille zu besitzen bedeutet für den Empfänger Ehre und Verpflichtung zugleich, denn derart dekoriert dürfen die Geehrten zwar an Festabenden teilnehmen, sie müssen allerdings bei ihrem Debüt-Auftritt einen kartoffelfachlichen Vortrag halten.