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Kitzingen
Weichhans Wochenrückblick: Kamelhaarmäntel in der Hitzewelle
Satire am Samstag: Warum Elke Heidenreich und Dettelbach nicht zusammenkommen. Weshalb der Siebenschläfer nicht aufwacht. Und warum Frank Markus Barwasser zum Affen wird.
Weichhans Wochenrückblick: Kamelhaarmäntel in der Hitzewelle
Foto: MP, Angie Wolf, Montage: Biscan
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:48 Uhr

Gibt es einen passenderen Titel für eine Sommerausstellung als "Das Weite suchen"? Die Zellinger Künstlerin Petra Chelmieniecki zeigt derzeit im Kultur- und Kommunikationszentrum in Dettelbach, wie weit die Weite und wie grenzenlos die Sehnsucht sein kann. Heißt es zumindest in einer Pressemitteilung. Wir erzählen das deshalb in aller gebotenen Ausführlichkeit, weil die Kultur – nach allem, was man so hört – weiterhin notleidend ist.

Zudem war Dettelbach zuletzt etwas im kulturellen Pech. Dort sollte Ende Juni im Historischen Pracht-Rathaus die Autorin Elke Heidenreich lesen. Die Veranstaltung war Nullkommanix ausverkauft. Dann gab es – die Künstlerin war unpässlich – eine kurzfristige Absage.

Weil am Ersatztermin Mitte Oktober am Pracht-Rathaus Umbauarbeiten stattfinden, geht die Lesung nunmehr im Gut Wöllried bei Rottendorf (13. Oktober, 19.30 Uhr) über die Bühne . Die Lesung heißt übrigens "Männer in Kamelhaarmänteln" und ist eine Geschichte über Kleider und Leute. Was andeutet, dass die Jungs nicht ganz so gut wegkommen dürften.

Warum klappt die Lieferkette bei den Nikoläusen noch so gut?

An Kamelhaarmäntel zu denken, ist bei der nicht enden wollenden Hitzewelle ziemlich anstrengend. Wobei klar war, dass es so kommen würde. Gehen wir ein paar Wochen zurück zum Siebenschläfertag. Bekanntlich kommen an diesem Tag, so will es die uralte Regel, die ersten Nikoläuse und Weihnachtsmänner in die Läden. So ähnlich war es ja dann auch, zumindest in Volkach.

Wobei es schon komisch war, dass nirgendwo mehr die Lieferketten klappen – beim weihnachtlichen Sommer-Naschwerk lief seltsamerweise alles perfekt.

Neun Wochen Gluthitze: Hat keiner den Siebenschläfer geweckt?

Alles Quatsch, natürlich ist der Siebenschläfertag eine Wetterprognose. Damals war es heiß – und es blieb tatsächlich heiß. Sieben Wochen Gluthitze. Das Problem ist nur: Die sieben Wochen sind – vom 27. Juni aus gerechnet – schon seit zwei Wochen vorbei. Hat den Siebenschläfer keiner aufgeweckt? Oder ist er zum Neunschläfer mutiert? Was denn nun?

Auf Was-denn-nun-Fragen weiß oft Frank Markus Barwasser eine Antwort, der vor 700 begeisterten Fans auf der Main-Bühne am Alten Kranen in Marktbreit einen gelungenen Auftritt hinlegte. Seine Botschaft: Der Mensch ist eben nicht die Krone der Schöpfung – sondern ein triebgesteuerter Affe, der nichts im Griff hat.

Ein Affe, der im August Weihnachtsmänner kauft und im Dezember darauf wartet, dass die ersten Osterhasen in den Regalen stehen. Da bleibt nur eines: den Dettelbacher Ausstellungstitel wörtlich nehmen und das Weite suchen.

 
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