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Kitzingen
Weichhans Wochenrückblick: Das 9-Euro-Ticket in vollen Zügen genießen
Satire am Samstag: Wenn der Schluckspecht auf den Zilpzalp trifft. Das Neun-Euro-Leben in vollen Zügen. Und warum Autofahrern gerade schwindelig wird.
Weichhans Wochenrückblick: Das 9-Euro-Ticket in vollen Zügen genießen
Foto: MP, Angie Wolf, Montage: Biscan
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 09.06.2022 02:21 Uhr

Unter den schönen Tagen auf dieser schönen Welt ragte der Donnerstag besonders heraus – als internationaler Mach-früher-Feierabend-Tag. Eine geniale Erfindung, der man sich kaum entziehen kann. Nur das Amtsgericht in Kitzingen konnte diesmal nicht teilnehmen – weil man sich auf Betriebsausflug befand. Und da bereits am Mittwoch die Würzburger Justiz ihren Betriebsausflug hatte, gab es diese Woche eher wenig zu verhandeln.

Dabei ist neue Arbeit für die Gerichte schon im Anmarsch. Wir hatten sie irgendwie vermisst, fast vergessen. Jetzt sind sie wieder da – die Polizeimeldungen über Weinfest-Schlägereien. Über zwei Jahre hatte Corona an dieser Stelle Frieden gestiftet, jetzt geht's wieder los. So wie vergangenes Wochenende in Nordheim, als es zu einer körperlichen Auseinandersetzung kam, in deren Verlauf "einer Person ein Weinglas ins Gesicht geschlagen wurde", wie es in der Meldung heißt. 

Das 9-Euro-Ticket in vollen Zügen genießen

Ein Schlag ins Gesicht könnte auch das Neun-Euro-Ticket werden. Jedenfalls dürfte es nicht ohne Blessuren abgehen, wenn zu sowieso schon überfüllten Zügen und Bussen Millionen weitere Mitfahrer kommen. Das Hauen und Stechen droht erstmals an Pfingsten – dann wird klar sein, wie es sich anfühlt, das Leben in vollen Zügen zu genießen.

Den Autofahrern wird derweil ganz schwindelig: Erst stieg der Benzinpreis um fast 30 Cent, dann wurde er zum 1. Juni um 30 Steuer-Cent gesenkt – und wir ahnen, was als nächstes passiert: Die Preise klettern wieder. Scheinbar kann man es mit uns ja machen.

"Wohltönender Gesang" im Iphöfer Mittelwald

Um wie viel entspannter ist da ein Spaziergang im Wald. Wobei es im Iphöfer Mittelwald besonders nett sein muss, wie einer Pressemitteilung des Kitzinger Landesbundes für Vogelschutz zu entnehmen ist. Der hatte zu einer Vogelstimmenwanderung vom Landschaftssee in Iphofen in den Kalbsbergwald geladen. Gesichtet wurden Neuntöter, eine Feldlerche und einige Goldammern, die sich mit einem "wohltönenden Gesang" besonders hervortaten. Außerdem sangen Mönchsgrasmücke, Zilpzalp, Gartengrasmücke, Waldlaubsänger und Buchfink im Mittelwald um die Wette. 

So schön sich das anhört - einen Nachteil haben die Vogelstimmen: Man muss sich sehr früh auf den Weg machen. So früh, dass einem neben dem Zilpzalp der eine Schluckspecht und die andere Schnapsdrossel begegnen – das sind dann die Weinfest-Heimkehrer.

 
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