Es ist vor allem die Höhe von 14,50 Metern, die nicht nur die Nachbarn der geplanten Mehrfamilienhäuser im Volkacher Osten erschreckt. Gewohnt waren sie dort zwischen Ringstraße, Rimbacher und Eichfelder Straße eine freie Fläche, zwischenzeitlich als Blumenwiese zum Selberpflücken genutzt. Aber jetzt sollen auf den knapp 3000 Quadratmetern bekanntlich zwei viergeschossige Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 32 Wohnungen wachsen. Die SBW Bau hatte dieses Projekt im November 2021 im Volkacher Stadtrat vorgestellt, nun stand der Bebauungsplan für die "Wohnanlage Rimbacher Straße" auf der Tagesordnung.
Der Widerstand dagegen hatte allerdings erst in den vergangenen Wochen richtig Fahrt aufgenommen. So sehr, dass sich einer Bürgerinitiative (BI) gegen die Gebäude in der geplanten Dimension schon über 200 Menschen angeschlossen haben. Da war es wenig verwunderlich, dass der Andrang an Zuhörerinnen und Zuhörern in der Sitzung des Volkacher Stadtrates am Montagabend in der Mainschleifenhalle so groß war wie schon lange nicht mehr. Über 50 Menschen verfolgten interessiert – und teilweise murrend – die mehrheitliche Entscheidung für die Aufstellung des Bebauungsplans.
Videoanimation zeigt Schattenwurf auf Nachbarhäuser
Einen solchen gibt es für die Fläche bislang noch nicht, die an drei Seiten von Straßen umgeben ist. Diese Situation führt dazu, dass die Schatten der Wohnblöcke die Einfamilienhäuser in der Umgebung fast nur bei tiefstehender Sonne treffen. Das jedenfalls sollte die Videoanimation zeigen, die Ewald Wolpert von der SBW Bau vorstellte.
Sein Fazit: Das 4. Stockwerk, das den Nachbarn ein Dorn im Auge ist, mache hinsichtlich der Beschattung kaum einen Unterschied. "Das ist kein Monstrum, sondern eine geradezu exemplarische Wohnanlage", betonte Wolpert und erntete dafür Gelächter und Unmut aus dem Publikum.
Er hatte anschließend noch die Aufgabe, den Bebauungsplan vorzustellen, da das zuständige Planungsbüro wegen eines Coronafalls in der Firma nicht anwesend sein konnte. Wolperts sehr knapper Vortrag schien in der Sitzung auf die Emotionen empörter Anwohnerinnen und Anwohner zu prallen. Ihnen waren die Erklärungen zu dürftig, auch wenn Bürgermeister Heiko Bäuerlein den SBW-Mitarbeiter zu einem Schnelldurchgang seiner Präsentation vom November aufgefordert hatte.
Zweites Modell von Elmar Datzer ist realistischer
Weniger zurückhaltend war da Elmar Datzer (Bürgerliste), der die "Bürgerinitiative Ringstraße Volkach" stark unterstützt und zur Verdeutlichung der Dimensionen auch ein Modell der Gebäude gebaut hat. Genauer gesagt zwei Modelle. Eines, das die im Bebauungsplan festgelegten Maße zeigen soll und ein weiteres mit der detaillierten Planung der SBW Bau. Letzteres ist wohl das realistischere, da die dort gezeigten Volumen auch im Bebauungsplan festgehalten werden sollen.
In der öffentlichen Stadtratssitzung zeigte Datzer allerdings nur das erste, nochmals wuchtiger wirkende Modell. Und er sagte, der Bedarf an Wohnraum rechtfertige nicht den "brutalen Bruch des Ortsgefüges". Für seine Aussage, "bessere Lösungen für 32 Wohnungen" seien möglich, gab's Zwischenapplaus. Datzers Antrag, den Beschluss von der Tagesordnung zu nehmen und sich für den Bebauungsplan noch mehr Zeit zu nehmen, befürworteten aber nur sein Fraktionskollegen Jochen Flammersberger sowie die beiden Grünen-Stadträtinnen Andrea Rauch und Marlies Dumbsky.
Letztere bezeichnete die Häuser als "Riesen-Bauklotz" und wünschte sich darüber zu reden, ob nicht drei Geschosse reichen. Dumbsky betonte: "Ich find's super, dass da Wohnungen und nicht Einfamilienhäuser entstehen, und unterstütze das Projekt, aber 14,50 Meter sind eine Zumutung dort." Rauch hingegen argumentierte, dass für sie als Sozialreferentin das Schaffen von bezahlbarem Wohnraum im Vordergrund stehe. Sie werde aber genau hinschauen, ob dieser soziale Aspekt dabei ausreichend Beachtung finde.
Rauch forderte zudem, die Bevölkerung bei dem Vorhaben besser mitzunehmen. "Wer kein Main-Post-Abo hat und nicht im Stadtrat ist, kriegt keine Informationen." Der Bürgermeister sicherte zu, die Präsentationen der SBW Bau auf der Homepage der Stadt zu veröffentlichen. Zudem, sagte er am Tag danach im Gespräch mit dieser Redaktion, kümmere er sich um eine Visualisierung der Gebäude innerhalb der Umgebung. Genau das hatte ein Bürger während der Sitzung gefordert.
angehalten und verärgert: Dachneigungen, Abstände, Höhen, Farbe von Dachziegeln ...
einzuhalten. Und jetzt: ein Bauherr mit gutem(?) finanz. Hintergrund und polit. Verbindungen und schon darf so gebaut werden, dass Strukturen verschiedenster Art#
zerstört werden!.... Eigentlich Schade, denn so wird Vertrauen in Verwaltung und
Rechtsstaat beschädigt!