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Volkach
Volkacher Freibad: Stadtrat drückt sich um eine Entscheidung
Moosgrün statt türkisblau wird das Wasser im Volkacher Freibad das ganze Jahr 2020 über bleiben: Es bleibt zu im Sommer. Die Frage ist jetzt, wie es danach weitergeht.
Brühe statt Badewasser: Diesen, eigentlich winterlichen, Zustand wird das Volkacher Freibad voraussichtlich das ganze Jahr 2020 über behalten.
Foto: Barbara Herrmann | Brühe statt Badewasser: Diesen, eigentlich winterlichen, Zustand wird das Volkacher Freibad voraussichtlich das ganze Jahr 2020 über behalten.
Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:07 Uhr

Vorweihnachtlicher Friede oder Resignation? Für Volkacher Verhältnisse erstaunlich wenig Zuhörer hatte die Stadtratssitzung in Volkach am Montagabend – trotz des Themas Freibad auf der Tagesordnung. Sollten sich die knapp 20 Gäste eine konkrete Entscheidung zur Zukunft des Bades erhofft haben, wurden sie allerdings enttäuscht. Gaibachs Ortssprecher Holger Scheidg brachte es auf den Punkt: "Ich muss irgendwann mal Farbe bekennen." Aber genau das vertagte das Gremium aufs neue Jahr.

Das Gutachten der deutschen Bädergesellschaft hatte die schlimmsten Befürchtungen bestätigt und auch das Treffen von Förderverein, Stadtrat und Verwaltung hatte keine überraschend bahnbrechenden Ideen für eine Wiedereröffnung im Sommer gebracht. Bürgermeister Peter Kornell fasste zusammen: "Das Bad ist nach 52 Jahren Betrieb ohne Generalsanierung am Ende seiner Lebensdauer angelangt." Er sei nur noch bis 30. April in der Verantwortung und werde nicht anordnen, dass es wieder öffnet.

Sanierung jetzt anschieben

Zwar argumentierten mehrere Stadtratsmitglieder, dass man die Vorbereitung für eine Sanierung jetzt anschieben müsse, doch konkreter wurde niemand. Zudem geisterten verschiedene Zahlen durch den Raum. Das aktuelle Gutachten nennt als Brutto-Betrag 5,26 Millionen Euro (netto: 4,4 Millionen) an Kosten nur für eine keramische Sanierung der drei Becken mit Beckenköpfen aus Edelstahl plus der Technik. Eine Erneuerung der Sanitärgebäude wäre dabei nicht enthalten.

Insofern und mit Blick auf die Fritz-Studie von 2017, die ebenfalls eine komplette Edelstahl-Lösung favorisierte, ist es wohl nicht übertrieben, Kosten von sieben Millionen Euro anzunehmen. Das tat Kornell am Montagabend und rechnete vor: 20 Prozent Planungskosten macht 1,4 Millionen Euro, das ergibt folglich mindestens 140 000 Euro für die Vorplanung. Diese ist zwingend, um einen Förderantrag stellen zu können.

Kombibecken aus Edelstahl?

Und dann ist da noch die wichtige Frage, welche Beckenform es in Zukunft überhaupt werden soll? Kombibecken in Edelstahl? Zwei Becken mit integriertem Kleinkind-Bereich? Erst im neuen Jahr wird sich zeigen, ob der alte Stadtrat diese Richtung noch vorgeben will. Darum bat Cengiz Zarbo vom Förderverein, der in der Sitzung zu Wort kam: "Ihr müsst eine Entscheidung treffen, damit überhaupt was vorangeht."

 
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