
Die Prunksitzung der Kitzinger Karnevalsgesellschaft (KiKaG) ist zurück in der Florian-Geyer-Halle. Dort erlebten 400 Gäste vielfältige Büttenreden, Tänzerinnen und Männerballette. Als Höhepunkt des Abends verlieh KiKaG-Präsident Rainer Müller den Schlappmaulorden an Volker Heißmann. Zuvor hatte Müller aber schon drei Stunden lang gemeinsam mit Laura Rüttger durch das Programm geführt.
Das begeisterte nicht nur die "Kellerassel" Franz Besold. "Lieber heute hier gelandet als in der Oberpfalz oder gar Altneihausen", fand der Büttenredner. Stattdessen war er gewissermaßen mitten im Dschungel angekommen. Denn das Motto des Abends griffen nicht nur die Zuschauerinnen und Zuschauer in ihren Verkleidungen auf, auch die Florian-Geyer-Halle war entsprechend und aufwendig geschmückt. Für deren Fertigstellung mit Anbau dankte Rainer Müller der Stadt in Person von Oberbürgermeister Stefan Güntner, der als Pandabär mitfeierte.

Den Reigen der Tanzgarden eröffneten die Minis der KiKaG, und später tanzte auch die Juniorinnen-Garde. Ebenso viel Applaus erntete das Tanzduo Conny Müller und Veronika Braun von der Narrengilde Laub. Choreografische Leckerbissen boten die Schautänzerinnen aus Wiesentheid und Sansibar aus Veitshöchheim. Männliche Pendants bildeten die Männerballett-Riegen aus Albertshofen und Winterhausen. Als erster Büttenredner erklomm Thomas Väth aus Bischbrunn die Bühne. Er fabulierte über seinen Kumpel Herrmann, der geistig unbewaffnet sei.
Ständerles-Sextett aus Albertshofen als singende Bundestagsberater
Nach dem grandiosen Erfolg im Vorjahr enterten die Mannen des Ständerles-Sextetts (ehemals Achter-Bütt) vom Albertshöfer Höpper-Elfer die Bühne. Die Truppe mit ihrem geistigen Frontmann Anton Gernert betätigte sich singend als Bundestagsberater.

Sie mäkelten über das Heizungsgesetz der Bundesregierung, wünschten sich ihre Ölheizung zurück und verstanden nicht, dass Deutschland alleine die Welt retten will. Derweil sei die Bildungspolitik vergeigt worden, und sie sangen: "Schaut, was im Fernseh kummt, so wird das Volk verdummt." Aber wer zu schlecht sei für die Fabrik, könne immer noch geh'n in die Politik.
Peter Kuhn liest als Richter Politik und Wählern die Leviten
Ein genialer Büttenredner mit Intellekt ist Peter Kuhn. Der Mann von der Schwarzen Elf aus Schweinfurt machte sich heuer als Richter seinen Reim auf dieses Land und erhob die Herren des Elferrats zu seinen Schöffen. "Der Pfusch des Kabinetts begann mit dem Heizungsgesetz", sagte Kuhn. Sein harsches Urteil: "Diese Regierung kann es einfach nicht."

Zudem fragte sich der Schweinfurter: "Warum werden Klimaklebern Haftbefehle ausgestellt?" Und lieferte nicht gleich die Antwort mit. Freilich mache Bundeskanzler Olaf Scholz keinen guten Job, doch die Alternative Friedrich Merz erscheine auch nicht besser. Auch Hubert Aiwanger kam nicht ungeschoren davon – Kuhn bescheinigte ihm, weder Größe noch Niveau zu haben. Als Erster des Abends erhielt Kuhn vom Publikum stehende Ovationen.
Präsident Rainer Müller adelt Putzfrau Ines Procter
Die närrische Putzfrau Ines Procter kalauerte übers Putzen, genehmigte sich einen Kurzen mit Präsident Rainer Müller und übersetzte KI in "Königliche Ines". Der Präsident adelte sie als weltbeste Putzfrau.
Wolfgang Huskitsch aus Dorfprozelten nahm sich das Expertentum der heutigen Zeit vor und zog die Helikopter-Mütter durch den Kakao. Es sei nicht verwunderlich, dass die Jugend heutzutage Karstadt mit einer Stadt in Verbindung bringe, oder, nach einem Land gefragt, "Kaufland" antworten würde. Bernd Kleinschnitz aus Greußenheim mimte eine Lachbox, und den letzten Auftritt der Prunksitzung markierte Achim Thiergärtner als Double von Udo Lindenberg.
Mitwirkende waren:
Büttenredner: Thomas Väth, Peter Kuhn, Franz Besold, Ines Procter, Wolfgang Huskitsch, Bernd Kleinschnitz; Ständerles-Sexttet Albertshofen: Daniel Bayer, Christoph Bayer, Frank Gimperlein, Philipp Wenkheimer, Niko Uhl, Christian Gimperlein, Benjamin Jordan, Anton Gernert; Tanzpaar Laub: Veronika Braun und Conny Müller; Udo-Lindenberg-Double: Achim Thiergärtner; Männerballett Albertshofen: Swen Wendemuth, Martin Weichsel, Michael Lapp, Andy Reitmeier, Christian Guni, Steffen Matthaei, Martin Wolfarth, Christian Koch, Sebastian Kaidel, Patrick, Uhl, Christian Hauke, Stefan Schwarz, Dominik Gernert, Trainer(innen) Sonja Pfeiffer, Larissa Uhl, Patrick Uhl, Tanja Enck; KiKaG-Minis: Anna Casap, Emma Ford, Olivia Gahn, Lara Götz, Mayla Götz, Jule Kretzer, Hanna Pasztor, Luisa Rambow, Kimberly Seufert, Pauline Speda, Franziska, Helena Then, Sophia Seynstahl, Lia Weth, Trainerinnen Laura Rüttger und Stefanie Kretzer; Prinzengarde: Charlotte Friedlein, Saskia Günther, Emma und Merle Klausnitzer, Mia Kretzer, Finja Liepold, Emilia Matthäus, Mia Matthäus, Antonia Moritz, Sophie Sauer, Sarah Lee von As, Trainerin Ann-Katrin Götz; Gardetanz Dettelbach mit 39 Tänzerinnen sowie Trainerin Carolin Bart; Schautanzgruppe Wiesentheid mit Trainerinnen Emilia Freund, Viktoria Bart und Celine Burgemeister sowie Betreuerin Tanja Burgemeister; Tanzgarde Veitshöchheim mit Trainerin Sylvia Schraut; Männerballett Winterhausen.