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Kitzingen
Ungelöstes Schimmel-Problem: Wie lange kann die Polizeiinspektion Kitzingen noch in Betrieb bleiben?
Dass bei der Planung viel Zeit ins Land ging, rächt sich jetzt: In der alten Inspektion muss mit viel Aufwand der Schimmel bekämpft werden. Kann das gut gehen?
Das Gebäude in dem die Kitzinger Polizei untergebracht ist, muss dringend saniert werden. Auch außen bröckelt der Putz, und es sind Feuchtigkeitsschäden zu sehen.
Foto: Julia Lucia | Das Gebäude in dem die Kitzinger Polizei untergebracht ist, muss dringend saniert werden. Auch außen bröckelt der Putz, und es sind Feuchtigkeitsschäden zu sehen.
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 09.02.2024 07:25 Uhr

Die neue Bleibe für die Kitzinger Polizei ist endlich auf dem Weg: Nach fast schon quälend langer Zeit gab es vergangene Woche den ersten Schritt. Dem Kitzinger Stadtrat lag endlich der Bebauungsplan vor, der nunmehr auf den Weg gebracht ist. Baubeginn könnte dann 2025 sein. Bis zur Umsiedlung der Inspektion an den Ortsrand direkt an der B 8 werden allerdings noch einige Jahre vergehen.

Bis dahin bleibt der bange Blick auf das bestehende Gebäude in der Landwehrstraße gerichtet: Hält das bröckelnde Haus, in dem sich mehrere Probleme türmen, überhaupt so lange durch? Sorgt der dort grassierende Schimmel womöglich für ein schnelleres Ende, als man sich das bisher vorstellen kann?

Die Sanierung der drei Problem-Büros ist fast fertig

Fakt ist: Aktuell lässt sich nichts ausschließen. Wie eine Nachfrage beim Polizeipräsidium (PP) Unterfranken zeigt, wird derzeit mehrgleisig gearbeitet, um das Schimmel-Problem in den Griff zu bekommen. Da sind zum einen die drei Büros, die wegen des Schimmelbefalls geschlossen werden mussten. Hier startete eine eingehende Sanierung. Stand der Dinge: Es sei mit einer "baldigen Fertigstellung" zu rechnen, heißt es dazu von der Pressestelle des Präsidiums. 

Die Feuchtigkeit hat von dem Gebäude in der Landwehrstraße Besitz ergriffen – und mit ihr kam der Schimmel.
Foto: Julia Lucia | Die Feuchtigkeit hat von dem Gebäude in der Landwehrstraße Besitz ergriffen – und mit ihr kam der Schimmel.

Zum anderen gebe es "begleitend zu den Bauarbeiten" weiterhin Untersuchungen. Was bei der gutachterlichen Aufarbeitung herauskommt, werde dann "die Grundlage für weitere Maßnahmen bilden". Die Ergebnisse würden "vermutlich bis Jahresende vorliegen".

Die entscheidende Frage dürfte dabei sein, wie sehr der Schimmel als "gesundheitsschädlich" eingestuft wird. Wo welche Belastung vorliegt, muss also erst einmal geklärt werden. Was daraus für Schlüsse zu ziehen sind, wird dann die spannendste Frage Anfang kommenden Jahres sein. Auch die Frage, wie viel Geld insgesamt zur Schimmelbekämpfung in die Hand genommen werden muss, leitet sich daraus ab. Dass die Sache teuer wird, dürfte allerdings jetzt schon klar sein.

Das Polizeipräsidium hat die Handlungshoheit

Handelnder Akteur ist hier vor allem das Präsidium, das die Lage bewertet und beispielsweise die Untersuchungen in Auftrag gibt. Das Staatliche Bauamt kommt erst ins Spiel, wenn es einen Auftrag für bauliche Maßnahmen erhält. Die Prüfung der Umsetzbarkeit und die Ausführung  dieser Arbeiten liegt dann allerdings im Aufgabenbereich des Bauamts in Würzburg. 

Für die Polizistinnen und Polizisten ist das gerade keine schöne Zeit – zu ungewiss scheinen die Dinge. Immerhin gibt es so etwas wie eine vorsichtige erste Entwarnung: Der erst durch Probeentnahmen aus der Bausubstanz entdeckte Schimmel "entspricht den typischerweise im Zusammenhang mit Feuchteschäden auftretenden Arten", heißt es dazu aus dem Präsidium.

Arbeitsmediziner informierte die Beschäftigten

Klar ist aber auch: "Die Bewertung etwaiger Gesundheitsgefahren findet fortwährend durch die eingebundenen Arbeitsschutzgremien statt." Bei einer Beschäftigtenversammlung vor einem Monat sei "aus dem Blickwinkel der Arbeitsmedizin hierzu informiert" worden. Bisher wurden öffentlich keine Fälle bekannt, dass der Schimmel zu Krankheitsfällen führte.

Bei der Frage, ob womöglich weitere Räume gesperrt werden müssen, verweist die Pressestelle darauf, dass man gewappnet sei: "Einem Platzmangel infolge des Schließens von Büroräumen wurde und wird, sofern erforderlich, mittels organisatorischer Maßnahmen begegnet."

Zum schlimmsten Fall, einer möglichen Schließung des Gebäudes, kommt die Antwort eher ausweichend: "Derzeit ist nicht ersichtlich, dass das Gebäude der PI Kitzingen geschlossen werden muss." Undenkbar aber scheint es nicht mehr zu sein. Zumal sich immer mehr abzeichnet, dass ein Umzug vor dem Jahr 2030 eher nicht realistisch erscheint.

 
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