Der Name klingt nach einem spannenden Abenteuer in unberührter Natur: "Dschungelpfad". Die Rede ist von dem 1,1 Kilometer langen Wanderweg zwischen dem Volkacher Stadtteil Astheim und dem Weiler Kaltenhausen, der zu Eisenheim (Lkr. Würzburg) gehört. Eben dieser Pfad verursacht aber nicht wegen seiner Schönheit Schlagzeilen, sondern weil dort immer wieder Unfälle passieren. So auch am Samstag des langen Allerheiligen-Wochenendes, als ein 58-Jähriger dort auf einer nassen Wurzel ausgerutscht und mit dem Kopf gegen einen Baum geprallt ist.
Der Mann wurde schließlich mit Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma mit dem Hubschrauber in die Uni-Klinik nach Würzburg geflogen. An dem Rettungseinsatz waren insgesamt 45 Einsatzkräfte von der Wasserwacht Volkach, dem THW Kitzingen, der Feuerwehr Volkach sowie dem Rettungsdienst beteiligt. Es war der dritte größere Einsatz in diesem Jahr am Dschungelpfad, wie Moritz Hornung von der Feuerwehr Volkach informiert.
Kritik an Schildern der Stadt Volkach
Nicht neu ist darum auch der Ruf nach einer Sperrung des Dschungelpfads. Die frühere Stadträtin Ingrid Dusolt etwa verweist immer wieder darauf, dass der Weg nicht nur von den offiziellen Wandertafeln entfernt werden sollte, sondern die Route – wenigstens teilweise – auch sperren sollte. In einem erneuten Schreiben an diese Redaktion kritisiert die Volkacherin die Stadt: "Die Einzigen, die den Dschungelpfad von Ihrer Wandertafel entfernt haben, waren die Mainschleifenbahner. Leider hat sich bei der Stadt Volkach nur sehr wenig getan."
Gegen diese Vorwürfe wehrt sich Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein. Aus ihren Wanderkarten habe die Stadt den Wanderweg bereits herausgenommen. Auf zwei Hinweisschildern sei er zwar noch vorhanden, aber als "schwer begehbar" gekennzeichnet. Bei der baldigen Erneuerung sollen die Schilder dann komplett verschwinden.
Dschungelpfad ist im Internet leicht zu finden
Das Problem, ist sich Bäuerlein sicher, werde dadurch allerdings nicht gelöst. "Ich gehe auch nicht mit Ballerinas in die Berge", erinnert er an die Eigenverantwortung der Wanderinnen und Wanderer, die dort unterwegs sind. Und ohnehin informierten sich mittlerweile der Großteil von ihnen online, wo der Dschungelpfad mit einer Google-Suche sofort zu finden ist: "Wir bewerben den Dschungelpfad nicht aktiv, aber man kann das Internet nicht löschen."
Die Feuerwehr Volkach sehe im Dschungelpfad "alles andere als einen Einsatzschwerpunkt" und dort keinen Handlungsbedarf, wie Pressesprecher Hornung betont: "Es ist ein Wanderweg wie jeder andere auch. Unfälle passieren in jeder Lebenslage und auf jedem Wanderweg. Nur die Rettung ist manchmal mehr aufwendig, manchmal weniger aufwendig."
Neue Schilder im Frühjahr
Neue Schilder, die vor den Gefahren warnen, soll es trotzdem geben. Das dauert laut Bürgermeister allerdings wohl noch bis zum Frühjahr. Für den Text sei die Regierung von Unterfranken zuständigen, anfertigen lasse die Tafeln dann die Untere Naturschutzbehörde und die Stadt Volkach werde sie aufstellen. Aber "den Dschungelpfad zugittern" wolle die Stadt nicht, sagt Bäuerlein. "Auch wenn jeder Unfall dort einer zu viel ist."
https://youtu.be/fcczjFRcVcU
dort waren immer andere unterwegs
Mittlerweile wurde reagiert und der Weg wird/wurde hergerichtet....
aber wie es Bürgermeister Bäuerlein sagt: das Internet vergisst nicht... auch hier wird es weiter Wanderer geben
Deshalb müssen alle in Watte gepackt werden?
Wenn alles nur darum ginge, Kosten für Rettung zu vermeiden, dann müssten sehr viele Wanderwege in Deutschland gesperrt werden. Sind Sie schon mal die TraumRunde Marktbreit-Obernbreit gegangen? Vielleicht besser nicht, weil man kurz vor dem Ziel oberhalb von Marktbreit einen Absturz hinlegen kann, wenn man unbedingt will. Auch Weinberge müsste man sperren. Es soll ja Leute geben, die beim Selfie-Schießen Probleme kriegen.
Sie sollten sich von dem Gedanken verabschieden, alles sichern zu können. Wenn man die Leute vor sich selbst schützt, nehmen Sie 99,9...% der Wanderer das Erlebnis der (freien) Natur. Letzteres sollte es wert sein, auch mal ein paar Mark für die Leichtsinnigen in die Hand zu nehmen.
Ich weiß nicht, wie die Rechtslage in Deutschland ist. Aber eine Hubschrauber-Rettung in den Dolomiten beispielsweise ist eine teure Angelegenheit. Deshalb ist man ja auch Mitglied bei Vereinen wie dem DAV - Versicherung inklusive.
Mein Gott, ein bisschen Eigenverantwortung kann man doch erwarten, oder?
Wer sich daran stört, soll halt einfach zuhause bleiben.
In den Dolomiten bleibt man von solchen Diskussionen wenigstens verschont...
Wie bereits in meinem anderen Kommentar erwähnt. Teile der Gesellschaft werden offenbar zunehmend infantil und der gesunde Menschenverstand rar.
beteiligt die Verdummfallten nur teilweise an den Bergungskosten, Ruh is,
wenn jetzt wer daherkommt und sperrt den Weg, gehen ihn die Leute extra...
Meine Güte, ein Rest Risiko bleibt einfach bestehen. Schon mal was von Eigenverantwortung gehört??
zum anderen habe ich das gefühl jeder liest
irgendwo Dschungelpfad
klingt interessant muss ich auch mal gehen
oder mit dem rad fahren
sperrt diesen weg ab
Bitte erst mal Hirn einschalten, überlegen und Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen.
Gefährlich kann es doch überall werden, man kann hierzulande sogar zwischen die Weinstöcke im Weinberg reinfallen und für teures Geld gerettet werden, aber allein aufgrund eines übersteigerten Sicherheitsdranges schöne Wege sperren zu wollen, geht doch zu weit.
Unfälle passieren immer wieder, weil sich Menschen überschätzen oder einen Moment unachtsam sind. Leben ist halt ein Risiko.
Wie im Artikel geschrieben kommt es halt auf die persönliche Fitness und Ausstattung an wo ich wandern kann und wo nicht, ein Unfall kann trotzdem passieren.