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Kitzingen
Umbau in der Kitzinger Altstadt beendet: Der Cortina-Inhaber erfüllt sich einen Herzenswunsch
Das Eiscafé "Cortina" hat in neuem Ambiente am Kitzinger Marktplatz wiedereröffnet. Nebenan folgt bald ein weiteres Geschäft. Der Eiscafé-Inhaber erklärt, was er plant.
Auch fürs Teams ist fast alles neu: Zeit für einen Espresso am Eröffnungstag nahmen sich Luis Darez, Pedro Martins da Silva, seine Frau Mariola und Pedro Leithao kurz fürs Pressebild – dann ging es wieder an die Arbeit.
Foto: Diana Fuchs | Auch fürs Teams ist fast alles neu: Zeit für einen Espresso am Eröffnungstag nahmen sich Luis Darez, Pedro Martins da Silva, seine Frau Mariola und Pedro Leithao kurz fürs Pressebild – dann ging es wieder an die Arbeit.
Diana Fuchs
 |  aktualisiert: 25.02.2024 03:33 Uhr

Frischer Kaffeeduft, fröhliches Stimmengewirr, im Hintergrund klappert Geschirr: Seit Montag hat das Eiscafé "Cortina" am Kitzinger Marktplatz wieder geöffnet. In den Monaten zuvor hatte ein Bauzaun die Sicht verstellt. Nun freuen sich Inhaber Pedro Martins da Silva, sein Team und die Kunden über eine komplette Neugestaltung des traditionsreichen Treffpunkts im Herzen der Weinstadt. 

"Ich wollte so gerne eine richtig große Eisvitrine haben!" Der 42-jährige Pedro Martins da Silva streckt beide Arme weit von sich. Seinen Wunsch hat sich der gebürtige Portugiese erfüllt: Die neue Vitrine ist sogar noch breiter als die Distanz zwischen seinen beiden Händen.  "Außerdem war die Einrichtung schon älter", blickt er zurück. "Es ist Zeit geworden für etwas Moderneres." 

Nebenan ist ein italienischer Imbiss geplant

Der Schriftzug 'Cortina Eiscafé' an der Fassade fehlt noch. Aber die Gäste finden seit Montagfrüh trotzdem den Weg zu Pedro Martins da Silva.
Foto: Diana Fuchs | Der Schriftzug "Cortina Eiscafé" an der Fassade fehlt noch. Aber die Gäste finden seit Montagfrüh trotzdem den Weg zu Pedro Martins da Silva.

In der Tat herrscht jetzt ein jugendlicheres Flair unterhalb von Rathaus und Marktturm. Die Fassade leuchtet in Cremefarben und Grau. Sie bildet optisch eine Einheit mit dem Nachbargebäude, dem ehemaligen "Schmuck Oppenländer". Martins da Silva will dort Ende des Jahres einen italienischen Imbiss eröffnen.

Mit der Kombination aus Eis, Kaffee und deftigen Genüssen direkt nebenan will er bei Gästen in der Kitzinger Innenstadt künftig doppelt punkten. "Ihr  Appetit auf Süßes soll ebenso gestillt werden wie auf Herzhaftes, Antipasti und kleine Snacks."   

Erfahrung in mehreren Eiscafés in Deutschland gesammelt

Noch sind die meisten Eisbehälter in der neuen Theke leer. Aber nicht mehr lange. 
Foto: Diana Fuchs | Noch sind die meisten Eisbehälter in der neuen Theke leer. Aber nicht mehr lange. 

Als Pedro Matins da Silva mit 21 Jahren nach Deutschland gekommen ist, hat er zunächst in Marktheidenfeld (Main-Spessart-Kreis) und dann in Königswinter bei Bonn in Eiscafés mitgearbeitet. Dann übernahm sein Chef die renommierte Eisdiele "Cortina" in Kitzingen von Benito Morandin, der sie jahrzehntelang betrieben hatte.

Im Jahr 2015 beerbte Pedro seinen Chef und führt seither das Geschäft zusammen mit seiner Frau Mariola selbst. Drei Jahre später kaufte er das gesamte Haus und das Nebengebäude, den 1885 gegründeten "Oppenländer": Bis zum Zweiten Weltkrieg hatte Ludwig Oppenländer dort ein Uhren-, Juwelen- und Goldwarengeschäft.

Wo es heute Cortina-Eis und Kaffee gibt, war auch früher schon ein Kaffeehaus, das 'Kaiser's'. Daneben rechts wurde einst Schmuck verkauft (Oppenländer). Das Bild vom Kitzinger Marktplatz entstand um 1965.
Foto: Stadtarchiv Kitzingen/Doris Badel | Wo es heute Cortina-Eis und Kaffee gibt, war auch früher schon ein Kaffeehaus, das "Kaiser's". Daneben rechts wurde einst Schmuck verkauft (Oppenländer). Das Bild vom Kitzinger Marktplatz entstand um 1965.

Der gesamte mehrstöckige Gebäudekomplex reicht vom Marktplatz bis hinüber in die Kaiserstraße. "Wir haben die Wohnungen darin jetzt auch renoviert. Sie sind vermietet", erzählt Martins da Silva, der mit seiner Frau Mariola und dem siebenjährigen Sohn David ebenfalls im Umgriff der Eisdiele wohnt.

Kitzingen war für den Gastronom Liebe auf den ersten Blick

Ob ihm da nicht ab und zu die Distanz von Job und Privatleben fehlt? Pedro Martins da Silva lacht und schüttelt den Kopf: "Kitzingen ist mir seit dem ersten Tag hier im Herzen", sagt er in dem ihm eigenen Deutsch. "Ich liebe die Stadt! Sie hat eine schöne Größe und bietet alles, was man so braucht, gerade mit Kind. Und die Leute sind auch meistens freundlich." 

Anfang der 1980er-Jahre gab es die Cortina-Eisdiele bereits. 
Foto: Stadtarchiv Kitzingen/Doris Badel | Anfang der 1980er-Jahre gab es die Cortina-Eisdiele bereits. 

Überhaupt ist der Gastronom "wirklich zufrieden" mit dem Leben in der Weinstadt. Explizit lobt er neben der Geduld der Gäste auch die Stadtverwaltung, die bei der Sanierung des Hauses kooperativ gewesen sei. Jetzt freut sich der 42-Jährige auf wärmere Tage, an denen er mit italienischen Zutaten jeden Tag frisches Eis zubereiten und in seiner Theke zu kleinen Eisbergen auftürmen will.

Das Team mit aktuell drei Angestellten soll im Sommer wieder auf sieben bis acht Personen anwachsen. Eines nämlich wird sich nicht ändern: Der Draußen-Betrieb auf dem Marktplatz soll wie gehabt stattfinden. Gut 80 Personen kann das Team auf dem historischen Pflaster bewirten. Drinnen stehen etwa 15 Plätze zur Verfügung.

Cortina-Eiscafé

Gratulation zur Neueröffnung: Bürgermeisterin Astrid Glos, Antonio Ricardelli, Pedro, Mariola und David Martins da Silva, Stadtrat Walter Vierrether und OB Stefan Güntner.
Foto: Hilmar Hopfengart | Gratulation zur Neueröffnung: Bürgermeisterin Astrid Glos, Antonio Ricardelli, Pedro, Mariola und David Martins da Silva, Stadtrat Walter Vierrether und OB Stefan Güntner.
Gratulanten: Am Samstag lud Betreiberfamilie Martins da Silva zur inoffiziellen Neueröffnung des Eiscafés "Cortina" ein. Neben Stammkunden gratulierten auch Oberbürgermeister Stefan Güntner, Bürgermeisterin Astrid Glos und der Referent für Kultur & Tourismus im Kitzinger Stadtrat, Walter Vierrether.
OB Güntner sprach von einem "äußerst erfolgreichen Umbau". Er freute sich, dass es wieder einen Lichtblick am Marktplatz gebe – und eine Baustelle weniger. Gerade zum Beginn der "World Press Photo"-Ausstellung (24. Februar bis 1. April) biete das Eiscafé einen weiteren Anlaufpunkt für die zahlreichen Besucher.
Öffnungszeiten: Das Eiscafé "Cortina" ist wieder an sieben Tagen in der Woche bis Anfang Dezember geöffnet. Ende des Jahres soll nebenan das dazugehörige italienische Lokal eröffnet werden.
Quelle: ldk/rd
 
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  • Peter Koch
    Möge der Sommer angemessen gut werden, Regen in der Nacht und Sonne am Tag.
    Italienischen Imbiss finde ich gut, endlich mal was neues im Dönereinerlei.
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