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Tiny Houses: Wiesentheid erteilt dem Bau von zehn Mobilheimen eine klare Absage
Kleine Häuser in Reupelsdorf direkt an der B 22? Ein Investor stünde bereit für zehn solcher Tiny Houses, doch der Wiesentheider Gemeinderat stimmt geschlossen dagegen.
Für dieses Grundstück in Reupelsdorf, direkt an der Bundesstraße 22, gab es die Anfrage zum Bau von Mobilheimen.
Foto: Andreas Stöckinger | Für dieses Grundstück in Reupelsdorf, direkt an der Bundesstraße 22, gab es die Anfrage zum Bau von Mobilheimen.
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 10.02.2024 17:02 Uhr

Mit einem deutlichen einstimmigen Votum lehnte der Wiesentheider Gemeinderat die Voranfrage zur Errichtung von circa zehn Mobilheimen im Ortsteil Reupelsdorf ab. In der Sitzung trug Bürgermeister Klaus Köhler einen Antrag vor, laut dem die Mobilheime auf einem Grundstück in der Ortsmitte, direkt an der Bundesstraße, entstehen könnten. Bei den zehn Häusern plane man eine Grundfläche mit einer Größe zwischen 48 und 57 Quadratmetern.

Im Antrag ist von einem Investor die Rede, der bereitstünde. Für diesen hänge der Kauf der Fläche davon ab, ob eine Bebauung mit Mobilheimen grundsätzlich möglich wäre, hieß es.

Idee: Tiny House auf 500 Quadratmeter großem Grundstück

Die Voranfrage brachte weitere Details zu dem Projekt. Das besagte, 5500 Quadratmeter große Grundstück solle demnach in zehn kleine Flächen mit circa 500 Quadratmetern Größe aufgeteilt werden. Die entstehenden Mobilheime würden laut dem Schreiben nach dem Bau an Interessenten verkauft. Die erforderliche Erschließung werde über eine Interessengemeinschaft der künftigen Eigentümer erfolgen, hieß es weiter.

Auf der im Plan lila schraffierten Fläche hätten die rund zehn Grundstücke für Mobilheime in Reupelsdorf entstehen können, die Anfrage wurde jedoch abgelehnt.
Foto: Andreas Stöckinger | Auf der im Plan lila schraffierten Fläche hätten die rund zehn Grundstücke für Mobilheime in Reupelsdorf entstehen können, die Anfrage wurde jedoch abgelehnt.

Bei dem besagten Grundstück handelt es sich um eine Fläche, die in der Vergangenheit mit Problemen behaftet war. Auf dem Areal wurde über 20 Jahre lang Grundwasser gefiltert, nachdem die Behörden einst eine Verunreinigung des Bodens mit einer Chemikalie, einem Kühlmittel, festgestellt hatten. Zunächst war auf dem ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen der Boden abgetragen worden, auch die Gebäude wurden abgerissen. Immer wieder waren in den vergangenen Jahren etwa bei Bürgerversammlungen Fragen aufgekommen, was mit der Fläche geschehe.

Häuschen wäre eingeschossig und mit Satteldach geplant

Das Thema hatte auch diesmal einige Reupelsdofer Bürger interessiert, die als Zuhörerinnen und Zuhörer die Beratung verfolgten. Bürgermeister Köhler ging im Sachvortrag auf das Grundsätzliche ein. Die Errichtung von Mobilheimen sei dort grundsätzlich zulässig, diese müssten sich jedoch in die Bauweise der näheren Umgebung einpassen. Laut Beschreibung wären die Häuschen eingeschossig und mit einem Satteldach geplant.

Die Gemeinderäte äußerten sich zu dem Vorhaben. Grundsätzlich würde man eine Bebauung an der Stelle begrüßen, so Hans Müller. "Das passt aber überhaupt nicht hin. Mobilheime mitten in Reupelsdorf, gut einsehbar von der Hauptstraße, das ist nicht, was wir uns vorstellen." Zudem sei fraglich, ob die Häuser nicht vielleicht für Saisonarbeiter genutzt würden. Der örtliche Gemeinderat Walter Rosentritt sah das genauso. Im Ort herrsche die Meinung, "so etwas wollen wir nicht". Zudem verwies er auf die für den Ortsteil bestehende Gestaltungssatzung.

Umbruch im Wiesentheider Bauamt durch Personalwechsel

In der Sitzung fragte Ratsmitglied Michael Rückel, warum lediglich vier Bauangelegenheiten auf der Tagesordnung des öffentlichen Teils stünden. Der Markt habe einige größere Projekte in den nächsten Monaten und Jahren, über die man im Vorfeld sprechen solle. Dazu fragte Ratskollege Otto Hünnerkopf nach dem Zwischenstand bei einigen Angelegenheiten. Man müsse in vielen Projekten vorankommen, schiebe diese aber häufig auf, so sein Eindruck.

Dazu verwies Bürgermeister Köhler auf einen Umbruch im Bauamt durch Personalwechsel. Die neuen Kräfte müssten sich in manches erst einarbeiten und hätten einiges zu stemmen, wie etwa die laufende Sanierung der Schule. Zudem gebe es bei einigen Themen, wie etwa dem Neubau Kindergarten, oder der Entlastungsstraße, keine großen Neuigkeiten. Beim Kindergarten warte man auf die noch ausstehende Genehmigung der Pläne durch die übergeordneten Behörden. Zur Umgehung habe er erst für Anfang Mai einen Termin bei der Regierung bekommen.

Außerdem monierte Gemeinderat Niklas Kapp in der Ratssitzung die aktuelle Park-Situation im Eisenbergring im Bereich der Grund- und Hauptschule als "katastrophal." Hierzu merkte Bürgermeister Köhler an, dass man entlang der Hauptstraßen wieder Schilder mit Halteverbot aufstellen werde, um die Probleme zu entzerren.

 
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  • M. U.
    So sind sie auf dem Lande, nichts neues, immer beim alten bleiben. Nur kommt man so nicht vorwärts. Und sag' einer die Grünen seien eine Verbotsdpartei. Hier sieht man genau wie der Staat in Form der Gemeinde vorgibt was zu tun ist. Soll mir keiner mehr kommen und sagen die Grünen würden alles verbieten - wie z. B. eine Gasheizung. Der Wiesentheider Gemeinderat - bestimmt besetzt mit einer Mehrzahl von CSU und Frei Wähler verbietet gleich ganze Häuser nicht nur eine Heizung.
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  • H. T.
    Die wahre Angst für die Ablehnung wurde wahrscheinlich in einem Nebensatz erwähnt- könnte an Saisonarbeiter vermietet werden sollen. Alles klar, die Leute wollen wir heute wahrscheinlich genauso wenig wie wir seinerzeit die Italiener, Spanier und Griechen haben wollte. Gerne dürfen alle die dagegen sind zum Ernten und Pflanzen auf die Äcker oder in Wald und Weinberge oder als Handwerker und Straßenbauer mithelfen die tägliche Arbeit zu bewältigen.
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  • W. V.
    Tiny Houses verbrauchen zu viel Fläche pro Bewohner. Haben wie eine Bevölkerungsdichte wie in Alaska?
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  • R. A.
    So denkt der gemeine Deutsche. Alles bloß nicht in meinem Dunstkreis. Soll das doch woanders hin. Glückwunsch.
    Das auf Räder gestellt und flexibel angeschlossen und dann ists rum mit der Zustimmungsprozession.
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  • E. K.
    Ein Schandfleck im Ort, auf dem sich Ungeziefer und ähnliches breit machen kann.
    Die Grünen nennen sowas dann "Biotop"

    Stattdessen bräuchte man günstigen Wohnraum unter menschenwürdigen Bedingungen.

    Bin mal gespannt, wie lange es dauert, bis ein "Amigo" auf den Plan tritt und sündhaft teure Mietwohnungen in einem häßlichen Wohnblock errichtet.
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  • D. E.
    Was soll das?
    Tiny House = Ungeziefer und die Grünen finden das toll?
    Sie haben offensichtlich keine Ahnung, wer sich für Tiny Houses interessiert, aber dafür einen wachen Reflex, wo man auf die Grünen draufhauen kann.
    Armes Geschöpf...
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  • G. L.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • W. B.
    Endlich ein Gemeinderat mit Weitblick. Wieviele sozialverträgliche Wohnungen könnte man auf 5500m2 bauen?
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  • S. K.
    sozialverträglich?

    mit Mieten, die sich ein normaler Mensch
    nicht mehr leisten kann und mag...
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  • R. M.
    wer braucht Tinyhäuser? nur eine Modeerscheinung.
    In Volkach stehen auch solche komischen Container rum und verschandeln die Gegend.
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  • T. M.
    Ich nehme an, Sie wohnen im Eigenheim mit Wärmepumpenheizung, Solar auf dem Dach, und das E Auto in der Garage mit Wallbox? Oder müssen Sie bei einem Stundenlohn von 15 - 18€ Brutto auch schauen wo Sie sich im Rentenalter noch eine Wohnung leisten können?
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