Sie wollten schon immer mal eine archäologische Ausgrabungsstätte näher betrachten oder eine Riemenschneider-Figur sehen? Das geht alles im Landkreis Kitzingen. Und wer einfach nur eine Grillbratwurst im Brötchen genießen möchte, wird auch fündig. Hier finden Sie eine Zusammenstellung der Orte im Landkreis, die zum Tag des offenen Denkmals am 11. September zu besichtigen sind.
Die Informationen stammen vom Landratsamt Kitzingen, den Eigentümern selbst oder der Homepage der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Unter www.tag-des-offenen-denkmals.de gibt es Details zum diesjährigen Programm. Auch kurzfristig können Gebäude nachgemeldet werden; daher bietet diese Übersicht den Stand zum 6. September. Ein Blick auf die Website könnte sich gegen Ende der Woche gegebenenfalls noch lohnen.
1. Sonst verschlossene Räume gehen auf: Die Synagogen in Kitzingen und Wiesenbronn
Die Alte Synagoge in Kitzingen wird seit den 1990er-Jahren vorrangig als Kulturzentrum der Stadt genutzt. Die Führung soll sich auf den Spuren der untergegangenen jüdischen Kultur des Hauses bewegen und zeigt sonst nicht zugängliche Räumlichkeiten. Bestandteil des Synagogen-Ensembles ist das frühere Vorsängerhaus, an dessen Bewohner, die Familien Fuchs und Schur, mit persönlichen Lebensgeschichten erinnert wird.
Adresse: Landwehrstraße 1, 97318 Kitzingen
Geöffnet: 11 bis 15 Uhr
Führung: nach Bedarf
Während des Tags des offenen Denkmals können der ehemalige Betsaal mit dem blauen Sternenhimmel, das ehemalige Tauchbad und weitere Dokumentationsräume in der ehemaligen Synagoge Wiesenbronn besichtigt werden. Bei der Instandsetzung wurde bewusst Wert daraufgelegt, historische Spuren im Baubestand sichtbar zu belassen, heißt es vonseiten des Eigentümers.
Adresse: Badergasse 4, 97355 Wiesenbronn
Geöffnet: 12 bis 17 Uhr
Führung: nach Bedarf, Kurzvorträge um 14 Uhr und 15.30 Uhr
2. Führungen statt Gottesdienste: Die Kirchen in Geiselwind
Die Pfarrkirche St. Matthäus, eine Saalkirche im Herrnhuter Stil, ist auf Kontakte des Grafen Ludwig Friedrich zu Castell-Remlingen zur Herrnhuter Brüdergemeinde in der Oberlausitz zurückzuführen. 1774 ist die Kirche im Geiselwinder Ortsteil Rehweiler als Teil der sogenannten Schlösslein-Kolonie fertiggestellt worden.
Adresse: Rehweiler 10, 96160 Geiselwind
Führung: von 11.15 Uhr bis 11.45 Uhr
Der Chorturm der Laurentiuskirche im Geiselwinder Ortsteil Füttersee stammt aus dem 14. Jahrhundert und die historische Glocke aus dem Jahr 1481. Das Kirchenschiff ist 1709 erhöht und mit Holzemporen und Kanzel versehen worden. Außerdem findet sich im Inneren der Kirche der Altar einer Nürnberger Meisterschule mit wertvollen Malereien.
Adresse: Füttersee 22, 96160 Geiselwind
Führung: von 16.30 bis 17 Uhr
3. Kommunale Schätze aufspüren: Ein Rathaus, ein Gemeindehaus und ein Baugebiet
Noch einmal zurück zu den Kirchen: Eine kombinierte Spurensuche wird im Rathaus und in der Blutskirche in Iphofen angeboten. Im Rathaus geht es um die Verkündhalle, die Eichenholztreppe mit reich geschnitzter Treppensäule sowie die Holztüren zu Archiv und Arrestzelle, in der Kirche um bisher unbekannte, nun erstmals ausgewertete Archivalien.
Adresse: Marktplatz 1, 97346 Iphofen
Führung: von 14.30 Uhr bis 16 Uhr
Nach dem Motto "Dem Ur-Rödelseer auf die Spur gekommen?" werden am Baugebiet "Am Schwanberg" nahe Iphofen der Stand und die Ergebnisse der bisherigen archäologischen Untersuchungen präsentiert. Zwischen den Iphöfer Stadtteilen Dornheim und Hellmitzheim gehen Archäologen der Friedrich-Schiller-Universität Jena den Spuren einer Siedlung des 6. bis 7. nachchristlichen Jahrhunderts auf den Grund.
Geöffnet (Rödelsee): 13 bis 16 Uhr
Geöffnet (Dornheim): 10 bis 16 Uhr
Für eine archäologische und kulturhistorische Führung zum Thema "Keltenkultur/Keltenmauer" geht es ebenfalls an den Schwanberg. Funde und Spuren bis in die Steinzeit sind dort zu entdecken.
Adresse: Parkplatz am Geschichtsweinberg in der Weinlage Julius-Echter-Berg, 97346 Iphofen
Führung auf dem Schwanberg: um 9:30 Uhr und 14:30 Uhr, Dauer zwei Stunden
In Geiselwind geht es in die ehemalige Schule mit Lehrerwohnung. Als eingeschossiger Halbwalmdachbau ist das Gebäude 1796 erbaut worden. Nach der Generalsanierung 2004 bis 2005 erfolgte eine Umnutzung als Gemeindehaus.
Adresse: Kirchweg 22, 96160 Geiselwind
Führung: 17.30 Uhr bis 18 Uhr
4. Geschichtsträchtige Umgebung erkunden: Durch Keller, Museen und Ortsteile wandern
Die Deusterkeller in Kitzingen waren Bestandteil des im Zweiten Weltkriegs zerstörten Deuster-Schlosses. Die weiträumige Gewölbekelleranlage des 18. und 19. Jahrhunderts lässt sich nur zu wenigen Gelegenheiten besichtigen. In den Führungen geht es unter anderem um die Geschichte des Kitzinger Exportbiers. Der Verein empfiehlt, eine leichte Jacke oder einen Pullover mitzunehmen.
Adresse: Hindenburgring Nord 15, 97318 Kitzingen
Geöffnet: 13 Uhr bis 17 Uhr
Führung: alle 30 Minuten
Im Volkacher Ortsteil Gaibach ist eine geführte Wanderung geboten, von der Dreifaltigkeitskirche durch den ehemaligen Schlosspark hinauf auf den Sonnenhügel. Außerdem dabei ist eine Innenbesichtigung der Heilig-Kreuz-Kapelle. Weiter geht es vorbei an der Konstitutionssäule zum Ausblick auf die Reste des ehemaligen Gutshofs Öttershausen von Balthasar Neumann.
Adresse: Treffpunkt ist vor der Gaibacher Pfarrkirche, Schweinfurter Str. 29, 97332 Volkach
Führung: Beginn der Wanderung um 14.30 Uhr
Das Museum der Heimatgruppe Haslau und Umgebung feiert in diesem Jahr 20-jähriges Bestehen. Möbel, Gemälde, ein funktionstüchtiger Webstuhl und vieles mehr geben Einblick in ein Stück mitteleuropäischer Zeitgeschichte, wie aus Presseinformationen der Touristinformation Dettelbach hervorgeht. Die Schützengesellschaft schließt sich dem Festprogramm an und bietet im Schützenhausgarten Lichtgewehrschießen.
Adresse: Kirchplatz 2, 97337 Dettelbach
Geöffnet: 13 Uhr bis 16 Uhr
5. In alten Mauern: Mittelalterhaus in Volkach und Schlossruine Wässerndorf
An der Schlossruine Wässerndorf gibt es zwischen 10.45 Uhr und 16 Uhr Grillbratwürste im Brötchen, Schinkenstangen und kalte Getränke. Der Zutritt zur Ruine ist nur im Rahmen der Führungen möglich.
Adresse: Schlossstraße 7, 97342 Seinsheim
Geöffnet: 11 Uhr bis 15 Uhr
Führung: alle zwei Stunden, Dauer 30 Minuten
Heute kennen wir das Gebäude unter dem Namen "Haus der Quitte": Das zweigeschossige Eckhaus mit Satteldach und Fachwerkobergeschoss von 1484 öffnet ebenfalls sein Türen. Das Denkmal wurde von 2017 bis 2020 komplett saniert. Der spätgotische Dachstuhl ist größtenteils erhalten.
Adresse: Kirchgasse 2, 97332 Volkach
Geöffnet: 11 Uhr bis 18 Uhr
6. Fresken und Figuren: Die Kapellen in Großlangheim und Nordheim
Sehenswerte Riemenschneider-Figuren verstecken sich in der gotischen Antoniuskapelle in Großlangheim. Patron der Kapelle ist übrigens nicht Antonius, sondern der Heilige Franziskus, dessen Leben dort in einem Freskenzyklus zu sehen ist. Die Kapelle wurde von Graf Hermann IV. von Castell ab 1311 erbaut, geweiht 1347. Um 18 Uhr findet eine kleine Andacht statt.
Adresse: Hauptstraße 80, 97320 Großlangheim
Geöffnet: 11 Uhr bis 18 Uhr
Führung: 11 Uhr, 13 Uhr, 15 Uhr; Dauer circa 30 Minuten
Fresken finden sich ebenfalls in der Zehnthofkapelle in Nordheim am Main. Die Kapelle entstand 1755 in ihrer heutigen Gestalt unter Christoph Balbus, dem Abt des Klosters Münsterschwarzach. Er beauftragte den Stuckateur Johann Michael II. Feichtmayr aus Wessobrunn mit der Ausgestaltung. Andreas Dahlweiner aus Weißenhorn schuf die Fresken.
Adresse: Langgasse 33, 97334 Nordheim am Main
Geöffnet: 14 Uhr bis 17 Uhr
7. Entdeckungsreise in die Zeit der Industrialisierung: Das Arauner-Anwesen in Kitzingen
Stadtheimatpfleger Harald Knobling organisierte zusammen mit Vertretern des Bauamtes und der Eigentümerin Freya von Tautphoeus ein Programm im Arauner-Anwesen in Kitzingen. Neben einer Einführung in die allgemeine Entwicklung der Südstadt und der Architektur der ehemaligen Arauner-Villa gibt es eine Führung unter anderem durch den Gewölbekeller, die Kocherei und die Abfüllung.
Adresse: Wörthstraße 34, 97318 Kitzingen
Führung: um 11 Uhr und 15 Uhr