Die Landtags-Grünen fordern den sofortigen Stopp der Planungen für die Verlagerung des Staatsarchivs von Würzburg nach Kitzingen. Der Grund sind die massiven Kostensteigerungen, die das Staatliche Bauamt kürzlich bekannt gegeben hatte. Demnach sind für das Vorhaben alles in allem "über 50 Millionen Euro" veranschlagt. Noch als Finanzminister war Markus Söder (CSU) von Kosten in Höhe von 33 Millionen Euro ausgegangen.
Söders Plan, das Staatsarchiv, das derzeit noch in der Residenz und in der Festung Marienberg untergebracht ist, im Zuge der Regionalisierung von Landesbehörden in Kitzingen neu zu bauen, war von Anfang an umstritten. Wissenschaftler, die mit den acht Millionen Archivalien arbeiten, hatten immer wieder betont, Würzburg sei mit der Nähe zur Universität und zu weiteren Archiven der geeignetere Standort.
Celina: "Verlagerung ist Quatsch"
Die Grünen-Abgeordnete Kerstin Celina aus Kürnach (Lkr. Würzburg) nennt die Verlagerung in einer Pressemitteilung einmal mehr einen "Quatsch". Kitzingen werde "außer mehr Autoverkehr" nichts von der Verlagerung haben. Nicht einmal 20 Arbeitsplätze werde es geben. Dass die Kosten nun "völlig aus dem Ruder laufen werden", habe sich abgezeichnet. Auf entsprechende Nachfragen habe die Staatsregierung schon im Sommer nur ausweichend geantwortet.
Für die haushaltspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Claudia Köhler, zeigt die angekündigte Kostensteigerung um 50 Prozent, "wie gleichgültig, wenig nachhaltig und kostenbewusst die Staatsregierung mit öffentlichem Geld umgeht".
Laut dem Staatlichen Bauamt wird die Verlagerung des Staatsarchivs nicht vor 2025 über die Bühne gehen. Erster Schritt für den Neubau auf dem Deuster-Gelände ist ein Planungswettbewerb.
Und die 55 Millionen reichen auch nicht aus..., wetten?