zurück
Kitzingen
Staatsarchiv: Umzug kostet statt 33 nun 50 Millionen Euro
Die Verlagerung des Staatsarchivs von Würzburg nach Kitzingen ist eh schon umstritten. Dass das Projekt nun auch noch deutlich teurer wird als geplant, empört die Grünen.
Dr. Klaus Rupprecht ist der Leiter des Staatsarchivs Würzburg.
Foto: Thomas Obermeier | Dr. Klaus Rupprecht ist der Leiter des Staatsarchivs Würzburg.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:02 Uhr

Die Landtags-Grünen fordern den sofortigen Stopp der Planungen für die Verlagerung des Staatsarchivs von Würzburg nach Kitzingen. Der Grund sind die massiven Kostensteigerungen, die das Staatliche Bauamt kürzlich bekannt gegeben hatte. Demnach sind für das Vorhaben alles in allem "über 50 Millionen Euro" veranschlagt. Noch als Finanzminister war Markus Söder (CSU) von Kosten in Höhe von 33 Millionen Euro ausgegangen.

Söders Plan, das Staatsarchiv, das derzeit noch in der Residenz und in der Festung Marienberg untergebracht ist, im Zuge der Regionalisierung von Landesbehörden in Kitzingen neu zu bauen, war von Anfang an umstritten. Wissenschaftler, die mit den acht Millionen Archivalien arbeiten, hatten immer wieder betont, Würzburg sei mit der Nähe zur Universität und zu weiteren Archiven der geeignetere Standort.

Celina: "Verlagerung ist Quatsch"

Die Grünen-Abgeordnete Kerstin Celina aus Kürnach (Lkr. Würzburg) nennt die Verlagerung in einer Pressemitteilung einmal mehr  einen "Quatsch". Kitzingen werde "außer mehr Autoverkehr" nichts von der Verlagerung haben. Nicht einmal 20 Arbeitsplätze werde es geben. Dass die Kosten nun "völlig aus dem Ruder laufen werden", habe sich abgezeichnet. Auf entsprechende Nachfragen habe die Staatsregierung schon im Sommer nur ausweichend geantwortet.

Für die haushaltspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Claudia Köhler, zeigt die angekündigte Kostensteigerung  um 50 Prozent, "wie gleichgültig, wenig nachhaltig und kostenbewusst die Staatsregierung mit öffentlichem Geld umgeht".

Laut dem Staatlichen Bauamt wird die Verlagerung des Staatsarchivs nicht vor 2025 über die Bühne gehen. Erster Schritt für den Neubau auf dem Deuster-Gelände ist ein Planungswettbewerb.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Kitzingen
Würzburg
Michael Czygan
Behörden der deutschen Bundesländer
CSU
Grünen-Fraktion
Haushaltspolitik
Kerstin Celina
Markus Söder
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • eboehrer@gmx.de
    Das wäre jetzt eine sehr gute Gelegenheit, diese Fehlentscheidung der Verlagerung des Staatsarchivs von Würzburg nach Kitzingen rückgängig zu machen.
    Und die 55 Millionen reichen auch nicht aus..., wetten?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • havel
    ... weil Politiker und Beamte Narrenfreiheit haben. Diese Erkenntnis zog ich aus einer Antwort eines Richters, wenn Beamte für Fehler zur Rechenschaft gezogen würden, kein Beamter würde auch nur noch eine Entscheidung treffen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Der einzige der von der Verlagerung was hat ist der Bauunternehmer der das Ding neu bauen darf.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • zementgrau
    Im Norden werden 135 Millionen für einen Schrott- Kahn verschleudert, und im Süden werden 55 Millionen für einen Umzug verschleudert, den außer der CSU keiner will. Warum können die Verantwortlichen für so einen Murks nicht belangt werden???
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten