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Kitzingen
Spaß mit dem Ferienpass im Landkreis Kitzingen? Wo die Aktion in Gefahr war und welche Lösung es gibt
Ohne die Hilfe von Vereinen ist es für Gemeinden kaum möglich, ein Ferienpassprogramm anzubieten. Weil diese Hilfe ausblieb, drohte der Aktion mancherorts das Aus.
Spaß haben und Neues lernen: Die Gemeinden bieten auch in diesem Jahr wieder ein vielfältiges Ferienpassprogramm. Das Archivbild zeigt die Dettelbacher Ferienpasskinder, die mit der LBV-Ortsgruppe 2020 eine Imkerin besuchten. 
Foto: Ottmar Deppisch | Spaß haben und Neues lernen: Die Gemeinden bieten auch in diesem Jahr wieder ein vielfältiges Ferienpassprogramm.
Daniela Röllinger
 |  aktualisiert: 29.05.2023 02:25 Uhr

Die Sätze ließen die Alarmglocken schrillen - und das genau war ihr Zweck: Im Herbst zog die Verwaltungsgemeinschaft Kitzingen eine ernüchternde Bilanz zum Ferienpass 2022. Von einer wenig zufriedenstellenden Aktion war in der VG-Versammlung die Rede, von enttäuschten Kindern, weil Programmpunkte abgesagt werden mussten. Man müsse feststellen, "dass ohne Unterstützung der Vereine oder Parteien und aller Gemeinden auf Dauer der Ferienpass nicht laufen wird". Gehen die Kinder der VG Kitzingen in diesem Sommer leer aus? VG-Vorsitzender Horst Reuther gibt Entwarnung: "Die Ferienpassaktion findet statt."  

Knapp 91.700 Einwohner hatte der Landkreis Kitzingen Ende 2020, etwa 7200 waren zwischen 6 und unter 15 Jahre alt, weitere 2590 zwischen 15 und unter 18. Das ist in etwa die Altersgruppe, an die sich der Ferienpass richtet. In vielen Kommunen ist mit 16 Schluss, anderswo gibt es den Pass auch für Ältere, sofern sie einen Schülerausweis haben.

Von Mitmachtagen bei der Feuerwehr bis zum Ausflug in den Freizeitpark

Mit dem Ferienpass gibt es meist freien oder ermäßigten Eintritt ins Freibad oder andere Einrichtungen, es werden Sportveranstaltungen angeboten, es gibt Handwerksaktionen, Feuerwehren bieten Mitmachtage, Ausflüge in Freizeitparks werden organisiert. Dafür haben sich viele Kommunen auf VG-Ebene zusammengetan. Andere stellen noch alleine ein Angebot auf die Beine.

Wie groß dieses Angebot in den Sommerferien – und teilweise auch in den Pfingstferien – ist, hängt davon ab, wie viele Vereine und Organisationen mit anpacken. Nach der Corona-bedingten Pause war es in manchen Orten schwierig, diese wieder ins Boot zu holen. Die Erfahrungen der VG Kitzingen waren 2022 ernüchternd: 73 Vereine und fünf Elternbeiräte habe man mit der Bitte um Mithilfe und Rückmeldung angeschrieben, hieß es im Herbst beim Rückblick. Die Resonanz: zwölf Absagen, zwei Zusagen und ein Angebot, als das Programm schon stand. "Die restlichen 63 Organisationen hielten es nicht für notwendig, sich zu melden", war in der Sitzungsvorlage zu lesen.

Rechtzeitig vor Beginn des Sommers hat sich das Blatt dann noch gewendet. Die Bürgermeister und Gemeinderäte hatten sich nach der Sitzung in ihren Orten für den Ferienpass stark gemacht, die Verwaltung die Vereine erneut angeschrieben. "Außerdem wollen wir über die ILE ein bisschen was mit Dettelbach zusammen machen", berichtet Horst Reuther. Es habe etwas Geduld gebraucht, drückt Claudia Schmid von der VG es aus, aber nun könne man ein breit aufgestelltes Programm mit 22 Veranstaltungen anbieten, was sie sehr freue. Sechs davon gemeinsam mit Dettelbach – drei organisiert die VG, drei die Stadt Dettelbach. Hilfreich sei das unter anderem bei Busfahrten – nicht nur wegen der Kosten, sondern auch, weil die Busse dann voll werden und die Fahrten nicht abgesagt werden müssen. 

Nicht immer ist es einfach, Betreuungspersonal für längere Fahrten zu finden

Ein attraktives Programm aufzustellen, sei eine Herausforderung, sagt auch der Prichsenstädter Bürgermeister René Schlehr. Die Stadt organisiert das Programm für sich und die neun Ortsteile und wird von Vereinen und Privatleuten unterstützt. Busse zu füllen, sei nicht das Problem, so Schlehr, schwieriger sei es, für die Fahrten genügend Betreuungspersonal zu finden. Die meisten Veranstaltungen finden in den Ortsteilen statt. "Die Eltern bringen und holen die Kinder, das klappt gut."

Bürgermeister: In Marktsteft und Michelfeld sind die Vereine an einer Beteiligung sehr interessiert

Die Stadt Marktsteft und ihr Ortsteil Michelfeld stemmen das Ferienpassprogramm alleine. "Ich frage immer wieder bei den Verantwortlichen nach, ob wir uns der VG anschließen sollen, aber sie sagen 'nein, wir möchten das alleine machen'", sagt Bürgermeister Thomas Reichert. 18 Veranstaltungen gibt es in diesem Sommer. Die Vereine seien sehr interessiert, sich an der Aktion zu beteiligen, unter anderem, weil sie so auch Nachwuchs generieren könnten. Dass es so gut funktioniere, liege am intakten Vereinsleben in den beiden Orten und daran, dass die Einheit klein sei. "Je mehr ich unter einen Hut bringen muss, desto schwieriger ist es." 

 
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