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Landkreis Kitzingen
So viel kostet Bauland im Landkreis Kitzingen
Ein Blick in die Statistik bestätigt: Baugrundstücke sind knapp und werden immer teurer. Die Bilanz zeigt auch, wie viel Fläche schon versiegelt ist und wie viel Grünland bleibt.
Wer im Landkreis Kitzingen bauen will (Symbolbild), tut sich schwer, an ein Grundstück zu kommen. Bauland ist knapp und die Nachfrage groß.
Foto: Julian Stratenschulte, dpa | Wer im Landkreis Kitzingen bauen will (Symbolbild), tut sich schwer, an ein Grundstück zu kommen. Bauland ist knapp und die Nachfrage groß.
Bearbeitet von Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:01 Uhr

München spielt in der Championsleague der Baulandpreise: 2698 Euro kostete dort der Quadratmeter Bauland nach den zuletzt vom Finanzamt erfassten Käufen und Verkäufen im Schnitt. Fürs gleiche Geld gäbe es im Kreis Kitzingen etwa 35 Quadratmeter Bauland. Denn hierzulande zahlten Käuferinnen und Käufer nach ihren Meldungen ans Finanzamt im Durchschnitt rund 77 Euro pro Quadratmeter.

Das ist Platz 253 in der Baulandpreis-Bundesliga, unter 404 ausgewerteten kreisfreien Stadtstaaten, Städten und Landkreisen. Am günstigsten kommen Bauherren derzeit im Kreis Elbe-Elster (Brandenburg) an Baugrund: Für 14 Euro ist der Quadratmeter dort im Schnitt zu haben. Der bundesweite Schnitt liegt bei 146 Euro (Vorjahr: 143 Euro). Die Tendenz ist weiter steigend, wie der Zeitungsdienst Südwest in der Auswertung von Statistiken erfahren hat.

Unterschied zwischen Baulandarten

Doch Bauland ist nicht gleich Bauland. Statistisch wird es in drei Unterklassen aufgeteilt: "baureifes Land", "Rohbauland" und "sonstiges Bauland", das beispielsweise als Freifläche genutzt wird. Die Untergruppe baureifes Land, ist die teuerste Form, denn das besagt, dass der Bagger nach dem Kauf sofort loslegen kann, weil die notwendige Erschließung vorhanden ist – Baugenehmigung vorausgesetzt.

So viel kostet Bauland im Landkreis Kitzingen

Wesentlich günstiger ist Rohbauland. Das sind Grundstücke, die erst in absehbarer Zeit erschlossen werden sollen. Deswegen unterscheiden sich auch die beiden Durchschnittswerte, die die Statistiker für den Kreis Kitzingen angeben: Bauland kostete 2020 im Kreis Kitzingen im Schnitt rund 77 Euro (Vorjahr: ebenfalls 77 Euro). Baureifes Land kam sogar auf rund 115 Euro (Vorjahr: 98 Euro).

Der durchschnittliche Kaufwert je nach Untergruppe errechnet sich dabei aus tatsächlichen Grundstücksgeschäften. Wird nichts verkauft, gibt's auch keine Zahlen. Wer wissen will, was sein Grundstück im Prinzip wert ist, kann aber auf die Werte des örtlich zuständigen Gutachterausschusses zurückgreifen. Was angeraten ist, wenn ein Grundstück verkauft werden soll.

Basis der hier genannten Durchschnittswerte sind die Daten, die zur Berechnung der Grunderwerbsteuer ans Finanzamt gemeldet werden. Vorausgesetzt, es wechselt kein Schwarzgeld zwischen den Beteiligten sind das also die gezahlten Baulandpreise in Euro und Cent, die in diese Kaufwerte-Statistik einfließen. Damit wissen wir, dass 2020 in Bayern exakt 19 093 baureife Grundstücke verkauft wurden. Dazu kamen 2808 Verkaufsfälle mit Bauerwartungsland, macht zusammen 21 901 Käufe und Verkäufe.

Zahl der verkauften Grundstücke

Der Landkreis Kitzingen hat daran seinen Anteil: Insgesamt 206 Baugrundstücke wurden hier 2020 verkauft, darunter 168 baureife Grundstücke. Bei diesen kostete der Quadratmeter im Schnitt 114,77 Euro. Das waren 17,12 Euro (oder 17,5 Prozent) mehr als im Jahr davor. Daraus ergibt sich bei uns als Umsatz für Grundstücksgeschäfte mit baureifen oder bebauten Grundstücken 15,53 Millionen Euro (Vorjahr: 18,02 Millionen Euro). Andere verkaufte Baulandarten sorgten 2020 für 38 Geschäfte mit einem Umsatzvolumen von 3,71 Millionen Euro (Vorjahr: 50/16,73 Millionen Euro).

Bleibt noch eine Frage, bei der die Statistik die Antwort aber mangels Erfassung schuldig bleibt. Was machen Menschen mit Bauland? Bauen oder Landbanking? Landbanking heißt, auf steigende Baulandpreise zu setzen, wenn's bei der Bank keine Zinsen mehr gibt. Die derzeitige Nachfrage nach Bauland und gebrauchten Häusern sorgt für ein vergleichsweise sicheres Geschäft. Vor allem in Gegenden, wo der "Flächenfraß" ins Feld geführt wird, um die Ausweisung von Baugebieten zu hemmen und zuweilen auch die eigene unverbaute Aussicht zu sichern. Hohe Preise sorgen dann vor allem für kleine Gärten.

Schauen wir uns die realen Zahlen an, dann hat der Landkreis Kitzingen eine Bodenfläche von 68 414 Hektar. Von denen, so hat der Zeitungsdienst Südwest in seiner Auswertung der Statistik ermittelt, werden in der Flächennutzungsstatistik 5284 Hektar als Siedlungsfläche aufgeführt. Weitere 4485 Hektar fallen in die Rubrik Verkehr. Und für alles was grün oder bewachsen ist, heißt der Begriff Vegetation. Darunter fallen 57 666 Hektar oder 84,29 Prozent der Fläche des Landkreises – Hausgärten, Dachbegrünung und Balkonpflanzen nicht mitgerechnet.

 
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Kommentare
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  • G. B.
    Eine gute Grafik ist selbsterklärend.
    Ich verstehe sie jedenfalls nicht auf Anhieb.
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