Das geplante Haus für Jugend und Familie der Stadt Kitzingen kommt seiner Verwirklichung einen Schritt näher. Kürzlich entschied ein Preisgericht darüber, welcher Architekten-Entwurf zum Zug kommen wird. Die Stadt hatte einen Wettbewerb ausgeschrieben, für den 25 Büros ihre Beiträge eingeschickt hatten.
Unter Leitung von Architekt Rainer Kriebel wählte das Preisgericht in nichtöffentlicher Sitzung die Sieger aus: Es ist das Büro Langensteiner Bienhaus Architekten aus Ettlingen zusammen mit Ramthun Landschaftsarchitektur aus Baden-Baden.
Von den 30 Architekturbüros, die zum Wettbewerb zugelassen waren, nahmen tatsächlich 25 teil, über deren anonymisierte Entwürfen die Jury anhand von Modellen und Skizzen entscheiden musste. Am Ende präsentierte die Jury einen Erstplatzierten und zwei Drittplatzierte.
Wettbewerb für das Gebäude und das Umfeld
Der Wettbewerb setzt sich zusammen aus einem sogenannten Realisierungsteil, der den Bau und die notwendigen Freianlagen umfasst, und einem Ideenteil, der das Umfeld des Multifunktionshauses, einschließlich des Florian-Geyer-Platzes und der Jahnstraße, beinhaltet.
Nach dem ersten Preis im Realisierungsteil für Langensteiner Bienhaus Architekten gingen die beiden dritten Preise an BSS Architekten GbR, Nürnberg, und an Roth & Partner Architekten GbR, Kitzingen. Zwei Anerkennungen gingen an Studio Dietzig, München, und an Architekt Kulle, Hannoversch Münden.
Den Ideenwettbewerb gewannen Langensteiner Bienhaus Architekten und Ramthum Landschaftsarchitektur. Der zweite Preis ging an Rudy Zix Architekten mit Arge Lavaland & Treibhaus Landschaftsarchitektur, beide aus Berlin.
Lob von der Jury für die Sieger
Die Jury lobte beim Preisträger-Entwurf: Er sei "insgesamt ein sehr gelungenes, zeitgemäßes Jugendhaus für die Stadt Kitzingen. Für die geforderte Aufgabe stimmig in Atmosphäre, Robustheit und differenziertem Angebot, selbstbewusst, aber gut geeignet für das Quartier."
Das Gewinnerbüro beschreibt seinen Entwurf so: "Der eingeschossige, langgestreckte Neubau besetzt und schließt die westliche Grundstücksgrenze zur Jahnstraße. Das Radlernest wird in die Nutzungskomposition eingebunden. Bis auf die Betonplatte besteht der gesamte Baukörper aus Holz, das aus der heimischen Forstwirtschaft entstammt."
Zur Vorgeschichte: Das Jugendhaus war früher im Bürgerzentrum in der Schrannenstraße untergebracht, logiert aber mittlerweile übergangsweise im Stadtteilzentrum Siedlung, bis der Neubau fertig sein wird. Das Bürgerzentrum soll mittelfristig einem Hotelbau weichen.
Jugendtreff und Angebote für Familien geplant
Am 26. September 2019 hatte der Kitzinger Stadtrat die Weichen gestellt, ein Wettbewerbsverfahren für den Neubau eines Multifunktionshauses einzuleiten, in dem außer dem Jugendtreff auch Angebote für Familien unterkommen sollen. Die Ausschreibung erfolgte europaweit. Unter den 30 zugelassenen Architekturbüros befanden sich auch Teilnehmern aus Spanien und aus Frankreich.
Das Architekturbüro Thomas Geiger aus Kitzingen war mit der Durchführung des Wettbewerbs und der Vorprüfung der Arbeiten beauftragt. Bis 19. Februar mussten die Büros ihre Planungsunterlagen einreichen. Am 19. März tagte das Preisgericht in nichtöffentlicher Sitzung.
Die Preisrichter waren: Professor Wolfgang Fischer, Architekt, Würzburg; Rainer Kriebel, Architekt, Würzburg; Thomas Wirth, Landschaftsarchitekt und Stadtplaner, Kitzingen; Professor Jürgen Hauck, Architekt, Würzburg; Klaus Rützel, Architekt, Leiter Sachgebiet Hochbau, Stadt Kitzingen; Oliver Graumann, Bauamtsleiter, Stadt Kitzingen; Stephan Küntzer, Stadtrat und Vorsitzender des Jugend- und Familienbeirats, Kitzingen; Stefan Güntner, Stadtrat und Bürgermeister, Kitzingen. Sachverständige Berater ohne Stimmrecht waren Jochen Kulczynski, Stadtjugendpfleger, Stadt Kitzingen, und Hilmar Hein, Leiter Sachgebiet Tiefbau, Stadt Kitzingen.