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Kitzingen
Ein Haus für die Jugend
Stadtrat will einen zentralen Ort für Jugend- und Familienarbeit in Kitzingen
An der Florian-Geyer-Halle (links hinten) könnte das neue Haus für Jugend und Familie (vorne rechts) an der Talstraße entstehen. Gestalt und Größe des Gebäude im Modell dienen nur der Veranschaulichung und werden mit einem Planungswettbewerb ermittelt.
Foto: Jürgen Sterzbach | An der Florian-Geyer-Halle (links hinten) könnte das neue Haus für Jugend und Familie (vorne rechts) an der Talstraße entstehen.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:04 Uhr

Kitzingen bekommt ein Haus der Jugend und Familie. Diese Grundsatzentscheidung traf der Stadtrat noch vor den Haushaltsberatungen in der vergangenen Woche mit großer Mehrheit (23:4). Entstehen soll der neue zentrale Ort der Jugend- und Familienarbeit im Süden des Florian-Geyer-Platzes auf dem Grundstück in der Talstraße 18, ehemals "Radlernest".

Für Stephan Küntzer, Referent für Jugend und Familie der Stadt, bietet sich durch den Beschluss "die Chance, etwas Neues entstehen zu lassen". Breite Zustimmung hatte dieses Vorhaben bereits in der vorbereitenden Besprechung der Fraktionsvorsitzenden erhalten. "Jetzt können wir auch nach außen zeigen, dass wir für Kinder, Jugend und Familie wirklich etwas tun", freut sich Küntzer darüber, dass die meisten Kollegen - mit Ausnahme Klaus Christofs (KIK), der neben dem Standort auch die Jugendarbeit allgemein kritisierte - diese Ansicht teilten.

Bereits Ende vergangenen Jahres hatte der Rat den Bedarf erkannt und verschiedene Standorte diskutiert. Nachdem anfangs der Bleichwasen mit seiner Nähe zur Innenstadt und der dortigen Freizeitanlage favorisiert worden war, ergab sich bei einer genaueren Prüfung durch das Stadtbauamt ein Problem mit dem Hochwasserschutz am Main. Dadurch wäre das Gebäude teuer geworden: "Wir müssen das Projekt auch kostenmäßig noch durch den Stadtrat bringen. Hier sehe ich am Florian-Geyer-Platz größere Chancen als am Bleichwasen."

 

Drei Millionen Euro

 

Eine erste Schätzung geht von rund drei Millionen Euro aus. Durch Fördermittel könnten sich die Kosten der Stadt noch verringern. Das Deusterareal war ebenso als Alternative genannt worden, dort müsste die Stadt Rücksicht auf das Vorhaben des Staatlichen Bauamtes nehmen, das dort das Staatsarchiv errichten wird. Um den zur Verfügung stehenden Platz zu kennen, müsste sie auf den Abschluss dieses Verfahrens warten und anschließend noch der Bebauungsplan ändern. "Wir wissen nicht, wie der Freistaat dort bauen möchte, deshalb müssten wir lange warten und wären vor dem Jahr 2024 sicherlich nicht fertig", berichtet Küntzer.

Der ebenso diskutierte Florian-Geyer-Platz Nord hätte zwar die gleichen Vorteile wie der Süden, aber schied wegen seiner Nähe zur Bundesstraße aus. Da es sich in der Talstraße um ein Grundstück im städtischen Besitz handelt, scheint eine zeitnahe Umsetzung möglich. Ein Planungswettbewerb wird ausgerufen und soll verschiedene Ideen für die Gestaltung des Hauses und der Außenflächen hervorbringen. "Wir müssen die Ergebnisse schnell prüfen und in die Umsetzung kommen. Die Jugendpflege unserer Stadt darf nicht länger außen vor sein. Mein Wunsch wäre es, dass wir spätestens Anfang 2020 mit dem Bau beginnen können, so dass wir ein Jahr später bezugsfertig sind", so der Referent.

 

Fußballplatz kommt weg

 

Die städtische Jugendarbeit jungStil ist derzeit provisorisch im Stadtteilzentrum in der Siedlung untergebracht. Neben Büros sind Veranstaltungs- und Nutzungsräume für die unterschiedlichen Angebote an Kinder, Jugendliche und Familien vorgesehen. "Wir können dort mit unseren Angeboten jedes Alter von null bis 25 Jahren abdecken", sagt Küntzer. Ebenso soll am Haus eine bespielbare Außenfläche entstehen. Mit dem Beschluss stimmte der Stadtrat zu, dass der Fußballplatz an der Florian-Geyer-Halle nicht erhalten wird, zumal er in den letzten zwei Jahren offiziell nicht mehr genutzt worden war. Zum Kicken könnte anstatt dessen ein Kleinfeldplatz entstehen.

Nachdem mit dem Stadtteilzentrum in der Siedlung der städtische Osten erschlossen wurde, entsteht mit dem Haus für Jugend und Familie in der Talstraße auch im Westen der Innenstadt und jenseits des Eisenbahnviaduktes ein soziales Angebot der Stadt. "Wir erschließen dadurch ein völlig neues Gebiet", findet Küntzer. Mit den Marshall Heights sei in der Nähe ein neuer Stadtteil mit vielen Familien entstanden, auch das Gebiet um die Alemannenstraße und Keltenstraße sowie am Fuchsgraben könnte zum unmittelbaren Einzugsbereich werden.

 
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