zurück
Gnodstadt
So macht Oma das: Tipps fürs Apfelmus-Kochen und wie man Äpfel richtig erntet und lagert
Wenn ein Rezept nicht so funktioniert wie es soll, weiß meist Oma Rat. Gleich zwei Omas und Ernährungsfachfrauen liefern Tipps zum Einkochen, der Ernte und Lagerung.
Wie macht man Äpfel am besten haltbar? Kreisbäuerin Anette vom Berg-Erbar aus Gnodstadt verrät ihr Apfelmus-Rezept. 
Foto: Tabea Goppelt | Wie macht man Äpfel am besten haltbar? Kreisbäuerin Anette vom Berg-Erbar aus Gnodstadt verrät ihr Apfelmus-Rezept. 
Tabea Goppelt
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:14 Uhr

Bei Oma sieht alles immer so einfach aus und schmeckt richtig lecker, oder? Wenn man es dann selbst probiert, klappt es oft trotz Rezept nicht so. Anette vom Berg-Erbar verrät ihre Kniffe beim Apfelmus-Kochen. Sie ist nicht nur Oma mit langjähriger Koch-Erfahrung, sondern außerdem Hauswirtschaftsmeisterin, Kreisbäuerin im Landkreis Kitzingen und hat selbst schon Kochkurse gegeben. Im Anschluss an das Rezept hat Ernährungsfachfrau Monika Hegwein Tipps zur Ernte und Lagerung von Äpfeln.

1. Gründlich waschen und großzügig ausschneiden

Alle faulen oder unschönen Stellen müssen großzügig entfernt werden. Der dunkle Kern im Kernhaus zeigt, dass der Apfel reif ist. 
Foto: Tabea Goppelt | Alle faulen oder unschönen Stellen müssen großzügig entfernt werden. Der dunkle Kern im Kernhaus zeigt, dass der Apfel reif ist. 

Die Äpfel stammen von den Bäumen der Familie, komplett Bio und ohne Spritzmittel – trotzdem wäscht vom Berg-Erbar die Früchte gründlich ab. Sauberkeit ist der Hauswirtschaftlerin zufolge generell ein wichtige Voraussetzung beim Haltbarmachen, alle Werkzeuge und Gefäße müssen sauber sein. 

Im nächsten Schritt halbiert und viertelt sie die Äpfel und entfernt das Kernhaus. Die 52-Jährige schneidet die schadhaften Stellen der Äpfel großzügig aus. "Wenn die Schale unversehrt und schön ist, lasse ich sie dran, weil unter der Schale die Vitamine sind." Bei dunkelroten Äpfeln können die Schalen das Mus außerdem schön einfärben.

2. Geheimzutaten: leckere Gewürze und genug Flüssigkeit

Ein Blick in den Topf: Wenn alle Zutaten drin sind, sollte es schnell ans Kochen gehen. 
Foto: Tabea Goppelt | Ein Blick in den Topf: Wenn alle Zutaten drin sind, sollte es schnell ans Kochen gehen. 

Schnell arbeiten beim Schneiden der Äpfel ist wichtig, sonst werden die Früchte und dadurch das Mus leicht bräunlich. Um das zu vermeiden, gießt Anette vom Berg-Erbar etwas Zitronensaft über die geschnittenen Früchte. "Ich gebe am liebsten Apfelsaft zum Apfelmus-Kochen dazu statt Wasser, weil der etwas mehr Geschmack mitbringt", sagt sie. 

Weil die reifen Äpfel Fruchtzucker haben, braucht es nur wenig Zucker und Vanillezucker im Apfelmus. Den Geschmack verfeinert die Hauswirtschaftlerin mit Nelken, Zimt und Sternanis. Ihr Tipp: Die Gewürze in einen Teebeutel geben und zum Beispiel mit einer Rouladen-Nadel verschließen, dann lassen sie sich nach dem Kochen leicht herausnehmen.

3. Deckel drauf und gut umrühren

Deckel drauf beim Kochen, aber immer wieder nachsehen und umrühren. Damit nichts anbrennt, kann mehr Wasser oder Apfelsaft nachgegeben werden. 
Foto: Tabea Goppelt | Deckel drauf beim Kochen, aber immer wieder nachsehen und umrühren. Damit nichts anbrennt, kann mehr Wasser oder Apfelsaft nachgegeben werden. 

Den Topf hat Anette vom Berg-Erbar gut gefüllt und stellt ihn direkt auf die Herdplatte. Zuerst bringt sie die Zutaten auf höchster Stufe zum Kochen und schaltet dann zurück. Gegebenenfalls füllt sie noch etwas Wasser nach. Immer wieder muss sie umrühren und kontrollieren, dass nichts anbrennt. Nach etwa 20 Minuten haben sich alle Schalen vom Fruchtfleisch gelöst.

4. Durchpassieren und direkt heiß abfüllen

Beim Abfüllen sollte das Mus noch heiß sein und: Der Rand der Gläser muss sauber bleiben. Dafür eignet sich zum Beispiel ein abgeschnittener Filter. 
Foto: Tabea Goppelt | Beim Abfüllen sollte das Mus noch heiß sein und: Der Rand der Gläser muss sauber bleiben. Dafür eignet sich zum Beispiel ein abgeschnittener Filter. 

Damit die Schalenreste aus dem Mus verschwinden, muss die Masse passiert werden – beispielsweise mit einem Sieb und einem Kochlöffel oder mit dem Pürierstab. Um das Mus gut haltbar zu machen, sollte es heiß in Schraubgläser abgefüllt werden. Die Gläser etwa eine halbe Stunde auf den Kopf stellen und danach an einem kühlen und dunklen Ort lagern.

Vom Berg-Erbars Erfahrung nach hält sich das Mus so mindestens acht Wochen lang. Wichtig beim Abfüllen: Den Rand der Gläser sauber halten. Eine andere Möglichkeit ist, das Mus einzufrieren. Die Hauswirtschaftlerin hat auch hier einen Tipp: In Muffinförmchen gefrieren lassen und dann portionsweise auftauen.

Zutaten für eine kleine Menge: 1 Kilogramm Äpfel, 250 Milliliter Apfelsaft (je nach Apfelsorte), Saft einer halben Zitrone, 20 Gramm Vanillezucker, 40 Gramm Zucker, eine halbe Zimtstange, zwei Nelken und ein Stück Sternanis. 

Ein Trick beim Einfrieren sind die Muffinförmchen: So lässt sich das Mus portionsweise wieder auftauen. 
Foto: Tabea Goppelt | Ein Trick beim Einfrieren sind die Muffinförmchen: So lässt sich das Mus portionsweise wieder auftauen. 

Tipps der Ernährungsfachfrau

Vor der Ernte hat Ernährungsfachfrau Monika Hegwein vom Bauernverband Kitzingen schon Tipps: "Erst muss man einmal wissen: Wann ist der Apfel pflückreif? Das ist schon eine schwierige Sache." Die Früchte dazu am besten ein wenig anheben und drehen. Wenn der Apfel sich dann leicht pflücken lässt, ist es Hegwein zufolge soweit. Beim Aufschneiden sollte ein reifer Apfel bei den meisten Sorten dunkle Kerne haben.
Bei der Ernte sollten die Äpfel nicht nass sein – weder von Regen noch von Morgentau. Sonst könnten sie bei der Lagerung leicht faulen und oder schimmeln. Jeden Apfel einzeln vom Baum nehmen, die Stiele dran lassen und vorsichtig in einen Korb oder einen Pflücksack legen.
Für die Lagerung die Äpfel in luftdurchlässige Holz- oder Plastikkisten schichten. "Nicht zu viele Schichten übereinander, damit die schön luftig drinnen liegen", sagt Hegwein. Die Kisten sollten dann an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort gelagert werden. Anschließend ist regelmäßige Kontrolle wichtig, um faulende Äpfel auszusortieren. Wer eine Wohnung ohne passenden Raum hat, könnte Hegwein zufolge den Balkon nutzen – allerdings müssen die Äpfel vor Frost und Sonneneinstrahlung geschützt sein.
Für die Verwertung von Äpfeln hat die Ernährungsfachfrau viele Ideen: Apfelmus, Apfelsaft, Apfelmarmelade, Apfelkuchen, Apfelstrudel oder Apfelbrot beispielsweise.
Quelle: gop

Tipp: Dieser Artikel ist Teil des neuen Newsletterprojekts «Familien-Post». Mit diesem Newsletter erhalten Leserinnen und Leser einmal im Monat die wichtigsten Nachrichten und Tipps für Familien in Unterfranken per E-Mail. Er kann gratis und ohne MP+-Abo auf www.mainpost.de/newsletter-bestellen abonniert werden.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Gnodstadt
Tabea Goppelt
Ernte
Familienleben
Omas
Tipps
Zimt
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top