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Volkach
Shitstorm: Wohnmobilisten ärgern sich über Volkacher Stadträte
Fast verdoppelt hat der Volkacher Stadtrat die Gebühren für den Wohnmobil-Stellplatz am Main. Nicht nur den Preis prangern Wohnmobilisten mit einem Video auf YouTube an.
Die Gebühr für den Volkacher Wohnmobil-Stellplatz hat der Stadtrat im November von 5,50 auf 10 Euro erhöht. Darüber regen sich nun die Wohnmobilisten im Internet auf.
Foto: Barbara Herrmann | Die Gebühr für den Volkacher Wohnmobil-Stellplatz hat der Stadtrat im November von 5,50 auf 10 Euro erhöht. Darüber regen sich nun die Wohnmobilisten im Internet auf.
Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 10.02.2024 13:24 Uhr

Der Aufschrei kommt mit Verspätung, aber er ist laut und deutlich: Die Wohnmobilisten regen sich im Internet darüber auf, dass sie am Volkacher Stellplatz künftig zehn Euro für 24 Stunden bezahlen müssen statt 5,50 Euro wie bisher. Doch den Gästen auf Rädern geht es in erster Linie nicht um den Preis, sondern sie ärgern vor allem die Aussagen der Stadtratsmitglieder, mit denen diese die Erhöhung bei der Sitzung im November begründet hatten. Tenor der Stadtratsmehrheit: Voll wird's doch sowieso, auch bei zehn Euro.

Genau darüber empören sich Anja und Michael Kestler aus Gerolzhofen. Sie sind als "Womojunkies" auf den Plätzen der Region unterwegs – und lassen andere auf YouTube daran teilhaben. Mit ihrem Video "Wohnmobilisten werden in Volkach abkassiert" haben sie nun einen Shitstorm ausgelöst. Darin lesen sie aus dem ersten Artikel vor und prüfen vor Ort in Volkach die Platzverhältnisse. Fast 26 000 Aufrufe hatte der acht Minuten dauernde Film bislang, über 200 Kommentare haben andere Wohnmobil-Reisende innerhalb eines Monats abgegeben. Deren Tenor: Der Preis ist unverschämt für einen solchen Platz, nach Volkach kommen wir nicht mehr.

Einen Shitstorm haben die 'Womojunkies' Anja und Michael Kestler aus Gerolzhofen ausgelöst. In einem YouTube-Video ärgern sie sich darüber, dass Volkach die Gebühr auf seinem Wohnmobil-Stellplatz am Main fast verdoppelt hat.
Foto: Michael Kestler | Einen Shitstorm haben die "Womojunkies" Anja und Michael Kestler aus Gerolzhofen ausgelöst. In einem YouTube-Video ärgern sie sich darüber, dass Volkach die Gebühr auf seinem Wohnmobil-Stellplatz am Main fast ...

Auf Nachfrage betont das Ehepaar am Telefon, dass eine Gebühr von zehn Euro für sie in Ordnung sei, dann müsse aber die Infrastruktur passen. Und die ist in Volkach nicht vorhanden: Die Ver- und Entsorgung befindet sich rund 600 Meter entfernt am Freibad, beleuchtet ist nachts nur der Parkautomat und Stromsäulen gab es bislang auch nicht. Immerhin das soll sich jetzt allerdings ändern, hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Bürgermeister Heiko Bäuerlein (CSU) hatte an dem Abend Kritikern erklärt, dass die Säulen sich in kürzester Zeit amortisieren werden. Das bestätigte sein Fraktionskollege Uwe Koßner, der das Thema als technischer Leiter des Dettelbacher Bauamts gut kennt. Darum sei es sinnvoll, diesen Bereich vorzuziehen und nicht auf die langfristige Neugestaltung der Mainlände zu warten. Da die Stadt Volkach derzeit keinen eigenen Stromanschluss im Bereich des Mainufers hat, wird sie dafür den Anschluss der Firma Waterwalker mitnutzen. Kosten in Höhe von rund 50 000 Euro sind für die 52 Anschlüsse geplant, die bei Hochwasser abgebaut werden können. Einen Wunsch schob FWG-Fraktionssprecher Herbert Römmelt hinterher: "Auch die Straße sollte möglichst schnell staub- und löcherfrei gemacht werden."

"Es geht darum, dass man sich einfach unwillkommen fühlt, wenn die solche Aussagen treffen."
Anja Kestler von den Womojunkies

Genau darauf hofft auch Michael Kestler: "Wenn sie wenigstens mal einen Lkw Schotter hingeschmissen hätten." Ein Wohnmobilstellplatz muss für den 52-Jährigen eine Ver- und Entsorgung und eine ebene Fläche haben, auf der man trocken stehen kann. "Mehr braucht ein Platz nicht." Für alles darüber hinaus gebe es ja gute Campingplätze. Auch Strom sei für "Womojunkies" wie sie kein Thema, mit Solarfeld und Batterie sind die Kestlers komplett autark.

In dem Video sagt Anja Kestler: "Uns geht's wirklich nicht um die zehn Euro." Der stadtnahe Platz habe seine Vorteile. "Es geht darum, dass man sich einfach unwillkommen fühlt, wenn die solche Aussagen treffen." Und dann zeigt das Paar, was passiert, wenn man den Ratschlägen der Stadträte vom November folgt. Bei der Sitzung hieß es unter anderem, man müsse nur das Auto ein wenig drehen, dann könne man die Kapelle Maria im Weingarten oder die Volkacher Altstadt sehen. Doch das bringt nicht viel, wie die Aufnahme beweist. Außer vielleicht Ärger mit den Nachbarn. Sein Fazit: "Wenn man das so machen würde, wie die Stadträte das wollen, hat man von dem Platz gar nichts."

Das ist der Blick vom Volkacher Wohnmobil-Stellplatz Richtung Altstadt im November. Auch im Februar, ganz ohne Laub, ist von der Altstadt kaum etwas zu sehen.
Foto: Barbara Herrmann | Das ist der Blick vom Volkacher Wohnmobil-Stellplatz Richtung Altstadt im November. Auch im Februar, ganz ohne Laub, ist von der Altstadt kaum etwas zu sehen.

Am Ende sagt Michael Kestler in die Kamera: "Jetzt könnt Ihr selbst entscheiden, ob Ihr den Platz anfahrt oder nicht." Und das Urteil vieler Wohnmobilisten unter dem Video ist eindeutig. Einer bedankt sich für den Hinweis und kündigt an: "Dann sehen die uns dieses Jahr nicht. Es gibt genügend andere Weinstädtchen am Main, die um uns werben." Sabine nennt die Aussagen der Stadträte eine absolute Frechheit: "Ich hoffe, dass euer Beitrag viele Reisefreudige erreichen wird und sie den Ort aus der Liste streichen." Und Karl schreibt: "Liebe Stadtväter und Stadtmütter, besser kann man den Ruf einer Stadt nicht ruinieren. Wir Wohnmobilisten sprechen landauf, landab mit Gleichgesinnten und warnen vor Orten wie Volkach."

Nur vereinzelte Stimmen unter den 200 Kommentaren schlagen sich auf die Seite der Stadträte. Achim etwa hält die Aufregung für eine Sicht der Minderheit, da seiner Meinung nach der hohe Preis die Auslastung nicht mindern wird: "Für jeden von euch kommen zehn neue Wohnmobilisten, die klaglos die zehn Euro zahlen werden." Man darf gespannt sein, wer Recht behalten wird. Noch bis mindestens 7. März sind wegen des Corona-Lockdowns auch in Volkach die Wohnmobil-Stellplätze gesperrt.

 
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  • RGPBR@aol.com
    Mit Steuergelder dürfen keine Womo Stellplätze finanziert werden für was gibt es Campingplätze oder werden die auch von der Komune finanziert
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  • brauerei
    Was sieht man da auf dem Foto des Womo der Womojunkies? Auf ihrer Heckklappe prangt ein idealisierendes Bild der Volkacher Mainschleife samt Abbildung der Vogelsburg und der Wallfahrtskirche Maria im Weingarten, oder was ist das sonst? Vielleicht wäre angesichts der Negativwerbung für Volkach ein Gemälde von Gerolzhofen und Umgebung passender?
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  • baeckerei.mahler@t-online.de
    Was erdreistet sich ein Gerolzhöfer Bürger die Volkacher Stadtratspolitik zu kritisieren.
    Das ist doch nur der pure Neid weil in Geo tote Hose ist.
    In Geo brauchts halt auch keinen Wohnmobilstellplatz weil da gibts halt auch keine Mee.
    Lt. Aussage der Shitstormer sind die 10 Euro ja gar nicht so schlimm.
    Und was hackt man auf den Jungstadträten/innen herum wg. einer arrogant rüberkommenden Äußerung, die ja auch so stimmt wie sie gesagt wurde, aber manchmal ist halt ein Schwiegen wertvoller, aber das nächste Mal passiert da nicht mehr. Also alter Kestler, bleib in Geo oder fahr dahin wo der Pfeffer wächst , wir brauchen dich nicht.
    Eigentlich eine Frechheit eine Nachbargemeinde so durch den Kakao zu ziehen.
    Gerne bin ich bei Wiedereröffnung des Wohnmobilplatzes wieder in Volkach, schluck ein wenig Staub da schmeckt der Schoppen nochmal so gut, der gut Schoppen aus Volkach wird dem Herrn Kestler auch abgehen, nun muss er halt Gerolzhofer Sauerampfer schöppeln
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  • gowell70@yahoo.de
    Der Preis ist immer noch zu niedrig.
    Wohnmobilisten sind nun mal nicht gerade der ärmste Teil der Menschheit.
    Und grundsätzlich nervt das schon gewaltig, wenn Pensionäre in Freizeitlaune mit ihren überdimensionierten Karren mit Tempo 70 durch die Gegend kutschen, Landstraßen lahmlegen und sich obendrein noch als unersetzlich für den Lokaltourismus erachten.
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  • belissimo
    Eine Unverschämtheit diese Aussagen. Auch wir werden den Platz künftig meiden!
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  • ba.stark@web.de
    Das ist doch ein (Shit)Sturm im Wasserglas.

    Bin gestern Nachmittag in Volkach gewesen. Die ersten WoMos drehen Ihre Runden und verstopfen schon wieder die Straßen. Wenn halt dem genannten Video halt eine Handvoll weniger kommt, stehen Hunderte wieder in der Schlange hinten dran, um die Plätze zu füllen. Die gefühlte Empörung in der Anonymität des Internets ist groß, tatsächlich ihre Ankündigungen umsetzen tun allerdings die Allerwenigsten. Und selbst, wenn tatsächlich alle Ankündigungen wahr gemacht werden würden, wären weniger WoMos eine Wohltat für die Gegend.
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  • herrrudloff
    Erst wird Tourismus aufgebaut um ihn jetzt zu zerstören. Bei allem Bla Bla Bla hat niemand an die vielen WoMos Fahrer gedacht die mit Behinderung auch noch etwas mobil sein wollen und nicht gleich einen Campingplatz ansteuern, die einfach noch einwenig zu zweit unterwegs sein wollen! Da ist dann so eine Entsorgung nicht angebracht!
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  • Nach Erhöhung um ca 80 % ohne mehr Qualität habe ich dies als „Abzocke“ kritisiert. Gerechtfertigt wäre eine stufenweise Erhöhung aufs Niveau, das auch woanders hier am Main verlangt wird. Alles andere wird genehmigtes „Wildparken ohne Gebühren“ fördern. Die Aussagen weniger Stadträte zeugen jedoch von überheblicher Arroganz, die praxisfremd ist: Oton: Str Moritz Hornung: „Das wird die Auslastung nicht mindern, die kommen auch bei zehn Euro“ oder Strin Anja Hirt: „Man muss angesichts des Verkaufsbooms in den kommenden Jahren sowieso mit mehr Wohnmobilen rechnen“
    Sie sollten jedoch die nicht unerhebliche Wirtschaftskraft der übernachtenden Wohnmobilgäste bedenken, um die derzeit jeder Betrieb mehr als froh ist. Die meisten Gäste kochen nicht selbst und kaufen hier noch ein, wie mir bestätigt wird. Volkach tut sich mit solch überheblichen Entscheidungen keinen Gefallen. Alle umliegenden Städte/Gemeinden freuen sich darüber und werden massiv und nachhaltig vom Wechsel profitieren.
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  • Maedlesschmecker
    Frau Dusolt , schon mal in Touristengebieten geparkt? Da Kosten manchmal 3 Std 10 Euro. Die meisten dieser Womos kaufen im Aldi ein , das wars.
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  • sabbenik@gmail.com
    Weniger Wohnmobile in Volkach? Was für eine fürchterliche Vorstellung ,wir sind völlig schockiert und können uns diese ursprüngliche Ruhe ohne Menschenmassen am Main ja gar nicht mehr vorstellen.
    Das wäre ja wirklich fürchterlich........
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  • Emma-Mangold
    Wir schließen uns an und werden Volkach nur noch mit dem Rad durchfahren.
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  • poetry2000@web.de
    Aber bitte flott... Es werden übrigens Stromsäulen installiert. Und ich hab mich mal umgeschaut rund um die Mainschleife, die meisten Plätze liegen zwischen 7,50 und 10€. Und Volkach ist nunmal beliebt. Will man komplette Infrastruktur bieten sich die offiziellen Campingplätze der Mainschleife an.
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  • steineiche
    Für mich sind (wenigstens ein Teil)der Volkacher Ratsherren einfach nur abgehoben und realitätsfremd. Bestimmt kommen auch wieder mal andere Zeiten. Abzocke pur. Gott sei Dank gibt es in der näheren Umgebung auch andere Gemeinden mit dem nötigen Sachverstand und dem realen Weitblick. Für uns ist Volkach damit out!!!!!!
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