Am Montag nach den Pfingstferien, 15. Juni, soll es für alle Klassen wieder losgehen mit dem Präsenzunterricht. Unter strengen Hyigenevorschrifen kehrten bereits in den vergangenen Wochen einzelne Jahrgangsstufen – angefangen mit den Abschlussklassen – zurück an die Schulen. Die Klassen wurden halbiert. Abwechselnd bekommt eine Hälfte Präsenzunterricht, während die andere zuhause bleiben muss und online üben soll. Auch nach Pfingsten wird dieses System zunächst bleiben. Aber kann das mit zunehmender Schülerzahl überhaupt funktionieren? Das sagen die Schulen im Landkreis Kitzingen dazu.
Mit den Erfahrungen der vergangenen Wochen zeigt sich Silvana Bucko, Schulleiterin der Leo-Weismantel-Realschule Marktbreit, optimistisch. "Bisher läuft es gut", sagt sie. Bis vor den Pfingstferien kehrten an den Realschulen die 5., 6., 9. und 10. Klassen zurück in den Präsenzunterricht. "Die Schüler halten sich an die Regeln", sagt Bucko. Besonders die 10. Klassen wissen, dass es gerade um ihren Abschluss gehe. Den könnten sie mit einem Corona-Ausbruch an ihrer Schule gefährden. "Die kleineren Schüler sind lebhafter", meint die Schulleiterin. "Aber die meisten nehmen die Lage ernst."
Online- und Präsenzunterricht: Doppelbelastung für alle Beteiligten
Derzeit sind die meisten Schulklassen an der Marktbreiter Realschule versetzt drei Tage die Woche im Präsenzunterricht. Nach den Ferien wechseln sie sich alle zwei Wochen ab – bis auf die 5. und 10. Klassen. "Die sind dann immer im Schulhaus", sagt Bucko. Der Teil, der zuhause bleiben muss, soll wie gehabt online üben. Nicht nur für die Schüler sei das eine Doppelbelastung. "Für einige Lehrer ist es sehr heftig", so die Schulleiterin – besonders wenn sie Hauptfächer unterrichten. "Aber wir müssen das leisten", betont Bucko.
Auch am Armin-Knab-Gymnasium Kitzingen stellt die Doppelbelastung durch Online- und Präsenzunterricht die Lehrer vor Herausforderungen. "Es ist ganz schön schwierig, das miteinander zu vereinbaren", sagt Schulleiterin Monika Rahner. Denn der Unterricht, egal ob online oder analog, findet nach Stundenplan statt. Teilweise müssen die Lehrer zwischen Schulhaus und ihrem Zuhause pendeln. Die Internetleitung der Schule reiche nicht dazu aus, dass alle Lehrkräfte ihren Video-Unterricht von der Schule aus ins Netz übertragen können.
Auch nach Pfingsten weiterhin Einschränkungen
Doch auch der Präsenzunterricht sei wegen der Hygienemaßnahmen ungewohnt. "Wir können keine Gruppenarbeiten machen, nur Frontalunterricht", erklärt Rahner. Auch nach Pfingsten gelten nach wie vor die Abstandsregeln, halbierte Klassen sowie Maskenpflicht in den Begegnungsbereichen und vorgegebene Laufwege.
Am Montag nach den Ferien kommen die 7. bis 10. Klassen zurück an die Gymnasien. "Das wird dann genauso organisiert", sagt die Schulleiterin. Aber auch sie zeigt sich optimistisch für die kommende Zeit. "Wir müssen uns immer wieder auf neue Situationen einstellen", erklärt Rahner. "Das ist eine Herausforderung, aber auch eine schöne Erfahrung."
System funktioniert auch an den Grund- und Mittelschulen
Und wie ist die Situation an den Grund- und Mittelschulen? "Es ist mit Sicherheit für alle Beteiligten eine anstrengende Phase", sagt Schulamtsdirektor Kurt Krause. "Die Schulen geben sich aber sehr viel Mühe." Sein Amt habe sich wenig eingemischt und den Schulleitern als Experten vor Ort freie Hand gelassen bei der Umsetzung der staatlichen Maßnahmen.
An den Grund- und Mittelschulen läuft der Unterricht genauso wie an den anderen Schulen ab: halbierte Klassen in einem wechselnden System und Einhaltung der gängigen Hygienemaßnahmen. Nach den Ferien kommen die restlichen Klassen zurück an die Schulen.
Nach Worten des Schulamtsdirektors hat das System bisher funktioniert. "Die Schulen haben zum Beispiel Personal abgestellt, das die Einhaltung der Regeln kontrolliert", sagt Krause. Auch an den Grund- und Mittelschulen blickt man also mit Zuversicht auf die kommenden Wochen.