
Der Titel eines Spiels beim Kitzinger Promenadenweinfest lautete "Schlag den OB". Nun, körperlich geschlagen wurde er natürlich nicht, doch ohne Blessuren verließ Stefan Güntner die Weinfest-Arena nicht. Ein gut gelaunter Ralf Dieter, Pressesprecher der Stadt, moderierte den Wettkampf mit Teilnehmern und Teilnehmerinnen aus den Stadt- und Ortsteilen auf der Bühne.
Ausgedacht hatte sich die Spiele Ralf Dieter zusammen mit seinem Team. Vor Ort wurde er von Linda Ollmann und Mario Schmer unterstützt. Die achteten auf die Einhaltung der Regeln, zählten mit oder stoppten die Zeit.
Auch die Etwashäuser Gärtnerkönigin trat gegen den OB an
Dass gerade der Teilnehmer aus der Innenstadt durch Abwesenheit glänzte, war nur kurz ein Problem. Denn nach kurzer Nachfrage unter den Weinfestgästen erklärte sich Mark Wiltschko bereit, einzuspringen. Die weiteren Teilnehmenden, die gegen den Oberbürgermeister antraten: Melanie Bohn (Siedlung), Julian Rahmann (Sickershausen), Jakob Schmidt (Hoheim), Thomas Schmitt (Hohenfeld), Gärtnerkönigin Annica Röder (Etwashausen) und Simon Haag (Repperndorf).

Schon das erste Spiel auf der Bühne hatte es in sich. Es galt, möglichst lange, auf einem Bein stehend, auf beiden Handflächen bei ausgestreckten Armen ein volles Weinglas zu balancieren. Wein-Yoga genannt. Thomas Schmitt hieß der Gegner des Oberbürgermeisters.
Nach vier Minuten in Yoga-Haltung einigen sich die Männer auf ein Unentschieden
Beide machten eine gute Figur. Falls ein Agent eines Ballett-Ensembles unter den Weinfestgästen gewesen wäre, hätte er sicherlich Verträge gezückt. "Die längste Yoga-Sitzung habe 56 Stunden gedauert", erzählte der Pressesprecher. Das hätte natürlich das gesamte Programm durcheinandergebracht. Schmitt schließlich war es nach ungefähr vier Minuten, der sagte: "Ich würde mich auch auf ein Unentschieden einigen". Kaum ausgesprochen, nahm Stefan Güntner dieses Angebot mehr als gerne an.

Beim Kitzingen-Quiz galt es, nicht alltägliche Fragen zu beantworte. Melanie Bohn hatte das Vergnügen auf der Bühne. Dass sie als Siedlerin die Einwohnerzahl der Siedlung auf über 13.000 schätzte, sprach für ihren Lokalpatriotismus. Da lagen die vom OB geschätzten 6798 Einwohner dann doch näher an den tatsächlichen 5524.
Doch Melanie Bohn punktete bei der Zahl der Blumen, die 2024 als Sommerflor in die Beete gepflanzt wurden. Mit 12.000 lag sie näher bei den 14.970. Seinen zweiten Punkt holte der OB bei der Frage nach den Besucherzahlen in der Tourist-Info im Jahr 2023. Er schätzte 4500, Melanie 2395. Richtig wäre 16.788 gewesen.
Keiner kannte das Maskottchen des Fastnachtmuseums
Dass der Mops das Maskottchen des Fastnachtmuseums ist, wusste keiner. Dafür lag der OB wieder näher an der Zahl der Haare, die der Biber am Rödelbach auf einem Quadratzentimeter besitzt. Er vermutete 5000, richtig wären 23.000 gewesen.

Keine Chance hatte der OB beim Fußballjonglieren gegen Julian Rahmann. Er hatte acht und 25 Kontakte in den beiden Durchgängen, der OB sieben und 17.
Zungenbrecher mit Benzbremslicht und frisch frittierten Frisch-Fisch-Frikadellen

Wer sich wohl die Zungenbrecher ausgedacht hatte, die Güntner und sein Kontrahent Simon Haag nach kurzer Einprägungsphase vorsagen mussten? Während die ersten, wie "Wenn der Benz bremst, brennt das Benzbremslicht" noch relativ einfach waren, hatte es die "Konstantinopolitanischeduddelsackpfeifenröhrlifabrikantentochter" schon in sich, ebenso wie "Fischers frisch frisierter Fritze frisst frisch frittierte Frisch-Fisch-Frikadellen". Knapp entschied Simon Haag das Duell für sich.

Beim Bobby-Car-Rennen musste sich der barfüßig angetretene OB nach zwei Stürzen Annica Röder geschlagen geben. Blutige Zehen oder Knie hinderten ihn aber nicht, beim nächsten Spiel wieder alles zu geben. Jacob Schmidt unterlag, als es galt, mit der Kübelspritze Tennisbälle von Pylonen zu spritzen.
Bestimmte Leute aus dem Publikum suchen, lautete die letzte Aufgabe, bevor es auf den Main ging. Da musste der größte anwesende Gast (1,97 Meter) gefunden werden oder die Person, die die meisten in Kitzingen geborenen Kinder (vier) hat oder die, die am besten Jodeln konnte. Letzteres war Kandidat Marc Wiltschko selbst.
Auf SUP-Boards musste eine kleine Insel im Main umrundet werden

Zum Schluss ging es mit SUP-Bords auf den Main rund um eine kleine Insel. Die Sieger fuhren in Einzel-Boards, die Verlierer der Einzelwettbewerbe auf einem Achter-Board. Es gewann Simon Haag, der sich über den Siegerpokal freuen durfte. Für alle Teilnehmer, die großen Spaß am Spiel hatten, gab es eine "Sieger der Herzen"-Urkunde und Weinfest-Gutscheine.