Die Gärtnervorstadt Etwashausen hat seit Sonntag mit Annica Röder eine neue Gärtnerkönigin. Sie übernahm in einer feierlichen Zeremonie an der Kronenkreuzung die Krone von der scheidenden Majestät Elena Eden. Die 20-jährige Röder studiert in Aschaffenburg Immobilienmanagement und widmet sich in ihrer Freizeit gerne dem Motorradfahren, Skifahren und dem Kraftsport.
Annica Röders Eltern Gudrun und Gerd Röder sind alteingesessen und haben einen Gartenbaubetrieb in vierter Generation. "Ich habe nicht lange überlegen müssen, bis ich zugesagt habe", meinte die neue Majestät, deren Oma Paula Röder und eine Tante auch bereits Gärtnerköniginnen waren. "In meinem Reich herrsche Frohsinn, Freude, Heiterkeit", wandte sich Röder an ihre Untertanen.
Die neue Gärtnerkönigin hofft, dass das Glück Etwashausen erhalten bleiben möge, in guten und in schlechten Zeiten. "Unser Etwashausen, seine Gärtnerschaft und seine Kirchweih: Sie leben hoch, hoch, hoch!", rief die Röder. Oberbürgermeister Stefan Günter, Kirchweihpräsident Markus Volbers und Hofrat Walter Vierrether lobten das Engagement von Elena Eden in ihrem Amtsjahr. Der OB fand es großartig, wie die Etwashäuser jedes Jahr die Traditionskirchweih auf die Beine stellen und er gestand den Etwashäusern launig eine große "Integrationsleistung" zu, sei doch heuer eine große TGK-Riege im Umzug mitgelaufen und Siedler-Knörz hätten mit ausgeschenkt.
Ergreifender Abschied von Ursel Döllinger
Vorreiter Thomas Günther beklagte in seinem Prolog die fußballerische Magerkost, die den Zuschauenden geboten werde. Während die Ampeln in Kitzinger roter denn je seien, herrsche bei der Berliner Ampel-Koalition die grüne Welle vor. "Was nützt dem Gärtner denn KI – ist er doch selbst ein Genie", reimte der Vorreiter und er zollte den Beiseite-Hebern der Klimakleber seinen Respekt.
"Ist die Kirchweih jetzt zu Ende, dann geht unser Urgestein in Rente", sagte Thomas Günther über Ursel Döllinger. "Die Burschenschaft möchte sich bedanken für das Juwel in Unterfranken", wandte sich Günther an die Grande Dame der Ebshäuser Kerm, die sich nach 65 Jahren Engagement für die Kerm aus der Verantwortung verabschiedet hat. Markus Volbers sprach Döllinger einen großen Dank aus, gratulierte ihr nachträglich zum 73. Geburtstag und verabschiedete sie mit allen Ehren, zudem zierte sie die Titelseite des Generalers.
Gemeinsame Feier mit der TGK statt Rivalität
Hauptthema im Festzug war das 175-jährige Bestehen der Turngemeinde Kitzingen (TGK) und im Kirchweih-Generaler ist zu lesen, dass es vor 20 Jahren noch eine Sensation gewesen wäre, wenn eine TGK-Abordnung am Etwashäuser Kirchweihumzug teilgenommen hätte.
Doch wie sich die Zeiten ändern: Heute wird nicht mehr die einstige Rivalität zwischen der TGK und dem TV Etwashausen gepflegt, sondern unter dem Dach der HSG Mainfranken die Kameradschaft beider Vereine mit den Handballerinnen und Handballern des TSV Mainbernheim. Dem Anlass entsprechend war auf dem Festwagen in großen Lettern zu lesen: "So was war noch nie da – Ebshausen lobt die TGK!"
Schelmischer Seitenhieb auf die Bergtheimer Mulde
Einen zweiten Wagen hatte die Burschenschaft der Gärtnerschaft gewidmet, die die Bewässerung für ihre Produkte braucht. Mit Blick auf Vorkommnisse bei der Beregnung von Feldern in der Bergtheimer Mulde erklärten die Etwashäuser schelmisch auf ihrem Wagen: "Die Wasserrechnung sich nicht häuft, wenn der Zeiger rückwärts läuft."
Außerordentlich war heuer das Wetter, denn ein Regenguss pfuschte den Ausgräbern ins Handwerk und bei zwölf Grad Celsius schlotterten viele Frauen in ihren Dirndln. "Da hat bestimmt der liebe Gott deswegen geweint, weil die Elena aus dem Amt scheidet", kommentierte OB Güntner den rüden Temperaturwechsel im Vergleich zur Vorwoche.