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Kitzingen
Satire: Wenn der Gelbe Sack sich dünne macht
Der etwas andere Wochenrückblick: Warum es doch auf die Länge ankommt. Wie eine gute Partnerschaft aussieht. Und warum in Fröhstöckheim dringend neue Männer gebraucht werden.
Kommt der Gelbe Sack in die Tonne. Ab 2023 könnte es im Landkreis so weit sein.
Foto: Marijan Murat, dpa | Kommt der Gelbe Sack in die Tonne. Ab 2023 könnte es im Landkreis so weit sein.
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 06.10.2021 02:29 Uhr

Unterschätze niemals einen Abtswinder! Diese alte Lebensweisheit bewahrheitete sich einmal mehr, als es um die Bilanz der Freibad-Saison im Landkreis ging. Dabei stellte sich heraus: Die Abtswinder können am längsten. Das Bad hatte von Ende Mai bis zum 20. September auf – so lange wie kein anderes Bad im Landkreis.

Satire: Wenn der Gelbe Sack sich dünne macht

Derweil brachte es Wiesentheid fertig, ganz ohne Freibad hohe Wellen zu schlagen. Müssen Hochwasser-Opfer für die Feuerwehr-Einsätze bezahlen? Erst sah es so aus, entsprechend die Empörung. Dann hieß es: Missverständnis, es wird nichts in Rechnung gestellt. Viel Aufregung, die mit einem Zauberwort hätte vermieden werden können: Kommunikation. Hier gilt: Nur was ankommt, ist kommuniziert. Man kennt das aus der Partnerschaft: Richtig verheiratet ist ein Mann erst dann, wenn er jedes Wort versteht, das die Partnerin nicht gesagt hat.

Apropos Männer. Die Überschrift der Woche lautete: "Neue Männer gesucht!" Da zuckten die Jungs unwillkürlich zusammen und denken sich: nicht schon wieder! Aber es war alles ganz harmlos: Bei der Mitgliederversammlung des Männergesangvereins Fröhstockheim appellierte Chordirektor Uwe Ungerer, dass dringend neue Sänger gebraucht würden – in jeder Stimme. Was zeitlich insofern etwas unglücklich ist, als wir alle unsere Stimme gerade erst abgegeben haben. Wobei das nicht wirklich viel gebracht hat, weil mal wieder alle gewonnen haben. Merke: Auch in der großen Politik ist das mit der Kommunikation inzwischen ein großes Problem.

Recht einfach kommunizieren lässt sich dagegen die Frage der Woche: Gelber Sack oder Gelbe Tonne? Der Landkreis hat die Wahl, und irgendwie hat man vom Gelben Sack ja schon die Nase voll. Wie oft hat sich der komplette Inhalt auf dem Bürgersteig verteilt, weil das Ding gerissen ist. So wie übrigens auch die FFP2-Masken ständig gerissen sind – was irgendwie auf die gleichen Macher hindeutet.

Der Gelbe Sack ist zwar seit nunmehr fast 30 Jahren unter uns, aber er bleibt ein Mysterium: Warum ist der Sack dünner als ein Haar? Warum ist er gelb? Kann er sich überhaupt dünne machen, weil er doch schon so unfassbar dünn ist?

Augenzeugen berichten gar davon, dass der Sack Auflösungserscheinungen zeigt, bevor man ihn überhaupt berührt hat. Ein dünnhäutiger Geselle, dem man sein Dasein als Sack absprechen möchte. Ab mit ihm in die Tonne – also genau dorthin, wo zum Glück die Pläne liegen, die Hochwasseropfer in Wiesentheid zur Kasse zu bitten.

 
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