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Volkach
Rund 27 Bauplätze in Obervolkach, höchstens neun in Astheim
Gleich zwei neue Baugebiete in Volkacher Ortsteilen waren Thema im Stadtrat. In Obervolkach könnte es flott gehen – in Astheim ist der Naturschutz ein Problem.
Höchstens neun Bauplätze könnten am Astheimer Ortsausgang Richtung Escherndorf entstehen. Der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt wäre es etwas kleiner allerdings lieber, da es sich um wertvolle Flächen mit Streuobst handelt.
Foto: Barbara Herrmann | Höchstens neun Bauplätze könnten am Astheimer Ortsausgang Richtung Escherndorf entstehen. Der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt wäre es etwas kleiner allerdings lieber, da es sich um wertvolle Flächen mit ...
Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 09.02.2024 08:56 Uhr

Statt brummender Bagger nur summende Hummeln: Vor einem Jahr war im Volkacher Stadtrat noch die Rede davon, das neue, kleine Baugebiet in Astheim möglicherweise im Frühjahr 2020 erschließen zu können. Doch davon ist die Planung für "Am Escherndorfer Weg 2" noch weit entfernt. Stattdessen zeigte sich am am Montagabend bei der Sitzung des Volkacher Stadtrates, wie zäh sich die Entwicklung von Bauland manchmal gestaltet.

Vor rund 50 Zuhörern in der Mainschleifenhalle stellte Martina Wieland vom Ingenieurbüro Röschert erneut vor, wie das Baugebiet südlich der Escherndorfer Straße aussehen könnte. Genau das hatte sie vor ziemlich genau einem Jahr schon einmal getan, damals noch in der Hoffnung auf ein beschleunigtes Verfahren. Doch der Naturschutz ließ Planerin und Stadtverwaltung auf die Bremse statt aufs Gaspedal treten. "Die Flächen, die wir da überplanen, sind ziemlich wertvoll", erläuterte Wieland und stellte drei Varianten vor.

"Die Flächen, die wir da überplanen, sind ziemlich wertvoll."
Planerin Martina Wieland über das Astheimer Baugebiet

Der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt würde die Variante C mit nur sechs Bauplätzen und einer Streuobstwiese im Süden am besten gefallen, ergänzte Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein (CSU). Denn südlich des neuen Baugebiets liegt mit dem "Astheimer Dürringswasen", eine knapp zehn Hektar große Sandmagerrasen-Fläche. Das Naturschutzgebiet wurde 1978 ausgewiesen und ist das älteste im Landkreis Kitzingen.

Nach längerer Diskussion entschied sich der Stadtrat jedoch, es mit Variante A zu versuchen, die voraussichtlich neun Bauplätze nach Astheim bringen könnte. Eingearbeitet werden soll dabei die Idee von FWG-Fraktionssprecher Herbert Römmelt, den Fußweg im Osten aufzulassen und als Grünfläche zu nutzen, was sich positiv auf das Ökokonto auswirken könnte. Zudem entstünde so eine Art grünes Band rund um die bebaute Fläche. Wann die Bauwilligen tatsächlich mit Baggern rechnen können, ist noch völlig offen. "Ich möchte nicht erst in einem Jahr wieder hier steh'", sagte die Planerin Wieland.

Versetzte Straßenführung bremst Autos

Ein einfacheres Unterfangen scheint hingegen das neue Baugebiet im Norden Obervolkachs zu werden. Allerdings befinden sich die Planungen hierfür noch eine Stufe darunter. Wie Bürgermeister Bäuerlein einleitend sagt, gehe es um die grundsätzliche Vorstellung verschiedener Varianten. Das übernahmen die Planer Klaus Neisser und Andreas Fischer aus Bad Kissingen, die mehrere Möglichkeiten ausgearbeitet hatten, um rund 27 Bauplätze "An der Michaeliskapelle" unterzubringen. Erhalten bleiben sollen dabei die Kleingärten südlich davon.

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Der Stadtrat folgte der Verwaltung und 3. Bürgermeisterin Gerlinde Martin, die sich dafür aussprachen, den angrenzenden Wirtschaftsweg als solchen zu belassen und nicht als Straße für die Wohnsiedlung zu nutzen. Erschlossen werden soll das Baugebiet stattdessen über eine eigene Stichstraße mit Abzweigungen. Der Vorschlag Fischers für begrünte Parkbuchten und einen versetzten Straßenverlauf, der Autos bremst, stieß ebenfalls auf Gegenliebe. Ebenso die Idee, dort auf mehreren Grundstücken auch mehrgeschossigen Wohnungsbau zuzulassen. Moritz Hornung (Grüne) lobte: "So schaut für mich moderne Siedlungsplanung aus."

Weitere Fragen wie die Festlegung der Dachformen und die Möglichkeit, innovative Energieformen anzubieten, sollen im nächsten Schritt geklärt werden. Die Planer setzen darauf, das dieses Verfahren deutlich zügiger vorankommt als das Astheimer Baugebiet. Fischer sagte mit Blick auf die Skizze eines ersten Spatenstichs: "Da sind wir hoffentlich nächstes Jahr im Dezember."

 
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